Toyota C-HR, Halbseitenansicht von vorne, fahrend, rot
Foto: Toyota

Crossover mit neuen Highlights

Toyota C-HR (2024): Nobler Preis, großer Fahrspaß?

Der neue Toyota C-HR kommt Anfang 2024. Innenraum, Kofferraum und Fahrverhalten: Kann das Hybrid-SUV überall punkten?

Toyota setzt intensiv darauf, sein eher konservatives Image abzulegen, insbesondere durch kühnere Designs. Dieser Ansatz war bereits bei der ersten Generation des C-HR ersichtlich, und die ab Januar 2024 erhältliche zweite Generation soll diesen Trend fortsetzen. Trotz des gewagten Äußeren bleibt jedoch unter der Oberfläche der konservative Ansatz erhalten.

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Neuer Toyota C-HR ab 8. Januar 2024 erhältlich

Bereits die erste Generation des C-HR, die 2017 eingeführt wurde, erntete aufgrund ihres auffälligen Designs gemischte Reaktionen, wobei die Skeptiker wohl in der Überzahl waren. Dennoch fand das kompakte Crossover in sechs Jahren in Europa beachtliche 840.000 Käufer. Die noch extravagantere zweite Generation, die ab dem 8. Januar 2024 erhältlich ist, soll laut Toyota noch größeren Erfolg einfahren. Dieses Selbstbewusstsein spiegelt sich auch in den Preisen wider: Das ordentlich ausgestattete Basismodell "Flow "(nur als 1.8 Hybrid) startet bei 35.000 Euro. Beim ab März erhältlichen, fast vollausgestatteten Plug-in-Hybrid soll es dagegen erst ab 50.500 Euro losgehen. 

Foto: Toyota
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Außen elegant, Innenraum leicht beengt

Für ein Fahrzeug von nur 4,36 Metern Länge ist der Preis keineswegs gering. Dennoch bietet die Investition wieder einen Blickfang: Die Kanten des neuen C-HR sind schärfer gezogen als bei seinem Vorgängermodell, die Front wirkt mit schmalen LED-Scheinwerfern kraftvoller, und die Heckpartie präsentiert sich markanter durch das fast durchgehende Leuchtband.

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Das Design mit der gewölbten Dachlinie wirkt sich insbesondere auf die Passagiere im Fond aus. Der Einstieg gestaltet sich bereits für Erwachsene aufgrund des kleinen Türausschnitts schwierig. Nach dem Einsteigen findet man ausreichend Fußraum vor, jedoch leidet die Kopffreiheit. Die schlechten Lichtverhältnisse auf der Rücksitzbank werden auch durch das optionale Panoramadach nicht wesentlich verbessert. Im Gegensatz dazu bietet der vordere Sitzbereich eine gute Sitzposition, obwohl die manuelle Sitzverstellung für den Beifahrer umständlich ist.

Kofferraum zwischen T-Roc- und Polo-Niveau

Auch das Kofferraumvolumen des CH-R bietet begrenzten Spielraum. Mit der Basismotorisierung 1.8 Hybrid (Systemleistung: 140 PS) beträgt es 443 Liter und ist damit so groß wie bei einem VW T-Roc. Allerdings schrumpft es beim leistungsstärkeren 2.0 Hybrid (197 PS) auf 428 Liter und in der Allrad-Ausgabe sogar auf 422 Liter. Der Stauraum beim Plug-in-Hybrid (223 PS) fällt mit 350 Litern besonders knapp aus. Das entspricht gerade mal so viel, wie in einen VW Polo passt. Trotzdem besteht die Möglichkeit, die Rücksitze umzulegen und somit zumindest ausreichend Platz für Gepäck bei einer Reise zu zweit zu schaffen. 

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Sparsame Hybrid-Antriebe in bester Toyota-Manier 

Die Antriebe des Toyota CH-R sind altbekannt, wobei die Hybridmodelle ähnlich wie im Corolla und der Plug-in-Hybrid bereits im neuen Prius Verwendung finden. Alle Varianten setzen auf die bewährte Kombination aus Benzin- und Elektromotor. Die Elektromotoren der Hybride unterstützen hauptsächlich den Verbrennungsmotor in Situationen, die normalerweise einen höheren Kraftstoffverbrauch verursachen, insbesondere während des Beschleunigens. Diese bewährte Praxis, die Toyota bereits seit den 90er-Jahren verfolgt, zeigt sich in der mittlerweile fünften Hybrid-Generation deutlich. Die Koordination der Antriebskombination funktioniert reibungslos, und bei zurückhaltender Fahrweise sind Normverbräuche von jeweils knapp unter fünf Litern realistisch, insbesondere im Stadtverkehr. Bei energischerem Fahrstil mit stärkerem Drücken des Gaspedals kann jedoch nach wie vor der bekannte "Gummibandeffekt" auftreten, bei dem die Motordrehzahl und Beschleunigung nicht optimal harmonieren wollen. 

Foto: Toyota
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Dies trifft auch auf den Plug-in-Hybrid zu, den man jedoch wahrscheinlich von Natur aus eher zurückhaltend bewegen wird. Andernfalls ist die angepeilte rein elektrische Reichweite von über 60 Kilometern aus der 13,6 kWh großen Batterie kaum erreichbar. Auch in diesem Fall harmonieren die beiden Antriebe reibungslos. Die 223 PS Systemleistung fühlen sich trotzdem verhältnismäßig zahm an.

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Straffe Abstimmung, abgeregeltes Tempo

Entsprechend dem äußeren Erscheinungsbild zeigt sich auch das Fahrwerk des C-HR eher sportlich. Die straffe Abstimmung geht zwar auf Kosten des alltäglichen Komforts, macht auf Landstraßen aber Spaß. Vorausgesetzt, man beschleunigt nicht zu abrupt. Obwohl alle Motoren bei 170 oder 180 km/h abgeregelt werden, merkt man dem neuen Toyota C-HR eine gewisse Dynamik an. Er bewältigt Kurven geschickt, die Lenkung liefert ausreichend Rückmeldung, und die Bremsen packen kräftig zu. 

Innenraum analog und digital

Das Innere des CH-R präsentiert sich in schlichterem Design. Die Bedienung ist intuitiv. Es gibt sowohl analoge Tasten, beispielsweise für die Klimaanlage, als auch rein digitale Zugriffsmöglichkeiten über den Touchscreen. Die Bildschirmgröße variiert je nach Version zwischen den gängigen 8 und 12,3 Zoll. Das Zentralinstrument ist immer 12,3 Zoll groß und kann nach den individuellen Vorlieben des Fahrers programmiert werden. Neu ist zudem das Head-up-Display.

Fazit

In Toyotas überwiegend pragmatisch zusammengestellter Modellpalette sticht der neue CH-R ähnlich wie der Prius vor allem durch sein Design hervor. Unter der Karosserie verbirgt sich jedoch bewährte Antriebstechnik mit ihren Vor- und Nachteilen. Dennoch dürfte der Toyota C-HR 2024 wieder viele Käufer finden. Denn das Kompakt-SUV punktet vor allem durch die bekannte Toyota-Qualität und einer Garantie von bis zu 15 Jahren bei regelmäßiger Wartung.