VW Golf 8, Halbseitenansicht von vorne, stehend, gelb
Foto: VW

DER KLASSIKER GEHT ONLINE

Neuer Golf 8: Ruft VW die digitale Revolution aus?

VW erfindet den Golf neu: Die 8. Generation kommt mit digitaler Serienausstattung zu unschlagbarem Einstiegspreis

Klappe 8 für den Klassiker: Der VW Golf 2020

Mit dem Golf 8 hat Volkswagen seinen Bestseller gewissermaßen neu erfunden. Seit bald einem halben Jahrhundert gehört der VW Golf zu den beliebtesten Autos, nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa und sogar weltweit. Über 35 Millionen Mal rollte der Publikumsliebling seit dem Marktstart 1974 vom Band. Von Generation 1 bis 7 wurde der VW Golf, gewissermaßen Inbegriff der Kompaktklasse, kontinuierlich weiterentwickelt. Die Vorzüge der Baureihe wurden dabei längst ausgereizt, sollte man meinen - oder doch nicht? 

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Die Generation 8 stellt eine völlig überdachte Neuauflage dar. Dabei bietet vor allem das Innere eine geradezu sensationelle Serienausstattung mit Digitalcockpit und diversen Assistenzsystemen. Beim Erscheinungsbild wurde das Design nahezu jedweden Bauteils der Karosserie neu definiert, selbstverständlich unter Beibehaltung der typischen VW Golf-Persönlichkeit. Der Preis für das Basismodell soll wie bisher knapp unter 20.000 Euro liegen – was bei der geradezu revolutionären Serienausstattung regelrecht günstig anmutet. Ein solches Preiskonzept kann als programmatisch gelten und mag der überaus langen Tradition des Erfolgsmodells geschuldet sein. 

Der Golf ist traditionell ein Auto für ein breites Publikum, und der VW-Konzern setzt mit dem Preis für das Grundmodell ein Zeichen, dass das auch so bleiben soll. Natürlich gibt es eine umfangreiche Palette an aufpreispflichtigen Extras, mit denen sich jeder Golf 8 zu einem exklusiven Gefährt aufrüsten lässt. Die gesamte Modellpalette der Baureihe soll erst 2020 verfügbar sein, Ende 2019 aber wenigstens bestellbar. Was bleibt gleich, und welche Veränderungen erwarten uns?

Von klassisch, über hybrid bis e: die Antriebe beim neuen Golf 8

Die Antriebsoptionen des neuen Golf 8 lassen gewissermaßen keine Wünsche offen, von 66 kW/90 PS bis 221 kW/300 PS ist einiges dabei. Die Motorenpalette reicht von effizienten Benzinern und Dieseln über Mild-Hybrid und Plug-in Hybrid-/e-Hybrid, jeweils in mehreren Leistungsstufen, bis zu einem Erdgas-Antrieb. Nicht alle Aggregate werden gleich zum Marktstart verfügbar sein, sondern rollen im Laufe des Jahres 2020 vom Band.

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Der neue Volkswagen Golf GTE.
Der neue Volkswagen Golf GTE.
Foto: VW

Die Benziner wurden überarbeitet, und die neuen TSI-Motoren (66 kW/90 PS und 81 kW/110 PS) weisen bei offenbar geringerem Verbrauch niedrigere Emissionen auf. Auch die Dieselmotoren hat VW neu konzipiert: Hier wird eine neue zweifache so genannte AdBlue-Einspritzung vor zwei SCR-Katalysatoren, die hintereinander angeordnet sind, den Stickoxid-Ausstoß deutlich und die CO2-Emissionen um bis zu 17 Prozent reduzieren. Stand der VW Golf bis jetzt in einer Hybrid-Variante zur Verfügung, soll es beim Golf 8 derer fünf geben. Drei sogenannte Mild-Hybridantriebe (eTSI) machen den Auftakt: Ihre Motorleistung beträgt – bei der verwendeten 48-Volt-Technik – jeweils 81 kW/110 PS, 96 kW/130 PS oder 110 kW/150 PS. Laut Herstellerangaben verringert sich hier der CO2-Ausstoß um bis zu 10 Prozent. Abgesehen von den eTSI-Motoren gibt es den sogenannten Plug-in-Hybridantrieb oder eHybrid in den beiden Leistungsstufen 150 kW/204 PS und 180 kW/245 PS, letzterer ein GTE in sportlich definierter Weiterentwicklung. Die 13-kWh-Batterie der beiden Antriebe soll eine Reichweite von bis zu 60 Kilometer nach WLTP-Norm aufweisen. Auch ein Erdgasantrieb (Golf TGI CNG mit 96 kW/130 PS) soll 2020 kommen.

Das Äußere des Golf 8: Kantiges Design mit serienmäßiger LED-Beleuchtung

Der neue VW Golf ist vom Aussehen her eindeutig ein Golf, das heißt, unverkennbare Karosserie-Elemente wurden in die nächste Generation übernommen. Dennoch ist dem Neuen anzusehen, dass die Designer gewissermaßen nichts als selbstverständlich erachtet haben, sondern quasi jedes Detail durchdacht und neu erfunden haben.

Die Frontansicht wird geprägt von den LED-Scheinwerfern, die bei Generation 8 zur Serienausstattung gehören. Die LED-Lichttechnologie ermöglicht eine Verkleinerung der Beleuchtungselemente, die sich damit graphisch auf neue Weise in die Front einfügen. Die Blinker sind als jeweils schmaler Streifen über die Scheinwerfer gelegt und verschmelzen mit diesen formal zu einer Beleuchtungseinheit. Die Front wirkt optisch breiter als beim Vorgängermodell, was nicht zuletzt auf die unteren Lufteinlässe zurückzuführen ist, die in Form eines breiten Bandes weit nach außen gezogen sind. Die tatsächliche Breite ist mit 1,79 m gegenüber dem Golf 7 sogar gleichgeblieben. Veränderungen in den Abmessungen von Länge (4,28 m) und Höhe (1,46 m) bewegen sich im zu vernachlässigenden Millimeter-Bereich.

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Nur wenige Millimeter Unterschied zum Vorgänger: Der neue Golf 8 ist seinen gewohnten Abmessungen treu geblieben.
Nur wenige Millimeter Unterschied zum Vorgänger: Der neue Golf 8 ist seinen gewohnten Abmessungen treu geblieben.
Foto: VW
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Die Seitenansicht offenbart eine hohe Schulterlinie sowie den Schwung der Dachlinie. Das Dach liegt zwei Zentimeter tiefer auf als beim Golf 7. Schon fast als Markenzeichen des VW Golf kann die C-Säule gelten. Kaum ein anderes Detail zieht sich ähnlich markant durch sämtliche Modell-Generationen. Mit neuem Schwung prägt dieses Bauteil auch beim Golf 8 den rückwärtigen Bereich der Karosserie. Die Heckansicht besticht durch eine gewisse Kantigkeit. Es ist eine leichte Trapezform zu erkennen - gegenüber den Rundungen des Golf 7. Die Kofferraumklappe deutet ein Achteck an. Die Hecklichter, ebenfalls LED, sind vergleichsweise hoch angebracht und über den Kofferraum-Falz hinweg optisch verbunden. Der Golf 8 ist ganz klar ein Kind seiner Zeit, und heute neigen Autos eben nicht zum Understatement.

Der neue VW Golf 8 kommt mit digitalisiertem Innenraum

Im Innern hat der VW Konzern seinen Bestseller einer Radikal- oder besser Digitalkur unterzogen. Das analoge Zeitalter ist mit dieser Baureihe endgültig vorbei. Bereits die Serienausstattung ist volldigital, und jeder Golf der neuen Baureihe geht serienmäßig online – ein durchaus revolutionärer Schritt.

Volldigital ist beim neuen Golf jetzt voll normal. Natürlich entscheidet aber auch hier der Preis darüber, was so alles möglich wird.
Volldigital ist beim neuen Golf jetzt voll normal. Natürlich entscheidet aber auch hier der Preis darüber, was so alles möglich wird.
Foto: VW

Das Cockpit besteht aus einem Multifunktionslenkrad und einer Reihung digitaler Instrumente im Armaturenträger. Da ist zunächst das 10,25 Zoll große Display, auf das in hoher Auflösung und brillanter Qualität die Fahrinformationen übertragen werden. Rechts davon, also in der Mittelkonsole, befindet sich ein 8,25 Zoll großer Touchscreen mit Online-Anbindung. "We connect" heißt das System, das je nach gekaufter Version beispielsweise das Navigationssystem mit Live-Infos enthält.

Herkömmliche Kippschalter – etwa für das Fahrlicht sowie für Front- und Heckscheibenheizung – sind im Cockpit quasi eliminiert. Der Hersteller hat sie durch ein digitales Tastenfeld links außen ersetzt. Da herkömmliche Touchscreens leicht die Aufmerksamkeit des Fahrers von der Straße abziehen und die Sicherheit gefährden würden, hat VW spezielle sogenannte Touchslider entwickelt. Mit dem Finger wischt man dabei entlang einer feinen Rinne, einer Vertiefung vor dem Display. Derart geregelt wird beispielsweise die Klimaautomatik, die ebenfalls zur Serienausstattung gehört.

Unterhalb des Armaturenträgers verläuft ein Band, das die Luftausströmer enthält. Es verstärkt die Breitenwirkung – die im Innern gleichermaßen vorhanden ist wie bei der Außenansicht. Auffallend ist noch der ungewöhnlich kleine Wählhebel für die Motorvarianten mit Automatikgetriebe.

Die technischen Helfer beim Golf 8: Fahrassistenten und Infotainment

In der hochwertigen Serienausstattung des neuen VW Golf 8 sind bereits mehrere sinnvolle und nützliche Assistenzsysteme enthalten. Neben dem Spurhalteassistent gehört ein Umfeldbeobachtungssystem mit eingebauter City-Notbremsfunktion dazu, außerdem eine Fußgänger- und Radfahrerkennung sowie die neue Ausweichunterstützung und ein neuer Abbiegeassistent. Alles in allem bieten diese Fahrassistenten und technischen Helferlein eine Top-Grundausstattung in Sachen Sicherheit. Natürlich bietet die Sonderausstattungsliste hier noch deutlich mehr, so dass sich jeder Golf 8 je nach Gusto und Bedarf individualisieren lässt.

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Bemerkenswert ist das "Windshield-Head-up-Display": Die Fahrinformationen werden bei diesem aufpreispflichtigen Extra direkt in die Windschutzscheibe projiziert. Durch die Digitalisierung des Fahrzeugs bedingt, sind zahlreiche Technik-Features von vornherein angelegt und können später aktiviert werden, ohne dass dafür ein Umbau erforderlich wäre. Das gilt für die automatische Distanzkontrolle, den Fernlichtassistenten sowie das Navigationssystem. Auch lassen sich ein WLAN-Hotspot und die online-basierte Sprachbedienung nachträglich freischalten. Die Rundum-Digitalisierung ermöglicht zudem, dass persönliche Einstellungen nicht nur im Fahrzeug, sondern auch in einer Cloud gespeichert werden, um sie auch bei einem Fahrerwechsel abzurufen. Es wird auch möglich sein, den Golf 8 mit dem Handy nicht nur zu öffnen, sondern auch zu starten und über eine App den digitalen Schlüssel einem anderen Fahrer zu übergeben.

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Fazit: Mit dem neuen Golf 8 definiert VW Autofahren neu

Betrachtet man den Generationswechsel beim VW Golf, gibt es mindestens zwei richtungweisende Veränderungen. Erstens setzt VW stärker als bisher auf Hybridantriebe und E-Mobilität. Der e-Fuhrpark wurde von einem auf fünf Modelle ausgeweitet. Was gemeinhin als zukunftsfähig gilt, wurde hier umgesetzt. Was das Design angeht, hat VW beim neuen Golf 8 das klassische Erscheinungsbild neu definiert und seinem absoluten Topseller ein zeitgemäßes Outfit verliehen. Dieses trumpft, etwa mit einer kantigen Heckansicht, auch gerne mal im Straßenbild auf – Understatement war gestern. Die größten Neuerungen finden sich im Innenraum. Golf goes digital.

VW setzt - sozusagen vom Kern her - auf umfangreiche Digitalisierung, und dies bereits beim Einstiegsmodell. Das Cockpit gliedert sich sinnvoll in mehrere Displays und Bedienfelder. Das Infotainment ist vollumfänglich bei allen Modellen angelegt, in einer Weise, dass bestimmte aufpreispflichtige Features und Fahrassistenten im späteren aktiviert werden können. Auch sonst weist der neue Golf 8 bereits im Basismodell eine hochwertige Serienausstattung auf, was als programmatisch gelten kann: Mit einem Startpreis von wohl unter 20.000 Euro soll der VW Golf seinem Image treu bleiben und ein Fahrzeug für ein breites Publikum bleiben.