Liebe Driven!-Leser, Über den VW Golf 8 war schon vor über einem Jahr viel gemunkelt worden. Der eine wusste mehr als der andere, der dritte hatte sogar ein Foto, und wieder andere wollten ihn bereits auf der Straße gesichtet haben. Die Vorstellungen, die wir damals vom Golf 8 hatten, waren so konkret wie die Bilder einer verwackelten Big-Foot-Aufnahme aus den späten 60er-Jahren. Ein Schatten. Dann wirklich die ersten Erlkönige. Hin und wieder tröpfelten ein paar Infos aus dem VW-Konzern durch. Sehr mysteriös, das Ganze. Aber dennoch blieb die Spannung knisternd. Die Neuauflage des lange Zeit meistverkauften Pkw der Welt, sie steht jetzt kurz bevor. Der Golf, ein Begleiter fürs Leben? Wie so viele andere habe auch ich den Führerscheinprüfung in einem Golf gemacht. Auch in den Fahrschulen ist er heute noch ein Klassiker. Nicht zu groß, um die Neulinge zu überfordern, nicht zu klein, um nicht das falsche Gefühl für richtiges Rangieren zu vermitteln. Schon vor der Prüfung damit aus der Stadt, auf die „Überlandfahrten“ und – als Königsdisziplin – endlich auf die Autobahn. Schon damals habe ich mich, um ehrlich zu sein, ein kleines bisschen in diesen Wagen verguckt. Das Design war mir damals noch egal. Wenn man in der Provinz aufwächst ist man für jeden fahrbaren Untersatz dankbar – oder wie man im australischen Outback sagen würde: „grateful for some wheels“. Nein, ich habe tatsächlich auch später nur selten einen so praktischen Kompaktwagen steuern dürfen. Übersichtlich ist er vor allem und scheint sich dem Fahrer bereits in den ersten Minuten anzupassen. Nüchtern ist er, der Golf. In ihm kann man nicht nur das Fahren lernen, sondern überhaupt das eigentliche Gespür für die Straße. Wieso ich mir selbst nie einen gekauft habe? Das lag damals wohl nur am schmalen Bankkonto. Und irgendwann einmal? Wenn man sich den neuen Golf 8 so ansieht, kommt man schon ins Überlegen. Moderne trifft Tradition: Das klappt wunderbar! Wie man selbst, so entwickelt sich auch der Golf weiter. Wie einst der Käfer ist er Abbild seiner Zeit. Das soll er auch bleiben. Darum haben ihm die Verantwortlichen von Volkswagen so gut wie alles mit auf den Weg gegeben, was der Stand der Technik hergibt. Die neue Golf-Generation wird künftig vollvernetzt und mit einer Portion künstlicher Intelligenz daherkommen. Vieles ist dagegen auch recht konservativ angelegt, so dass vor etwa einem Monat schon ein großes Presseportal titelte: „Auch Nummer acht bleibt ein Golf!“ Wo einige in der Sparte schon weit übers Ziel hinausgeschossen sind, bleibt der Golf sich selbst treu und besinnt sich auf seinen Wiedererkennungswert. Das tut ihm gut. Hier gehen Tradition und Moderne wirklich perfekt zusammen. Eine schöne Woche wünscht, | |