Liebe Driven!-Leser, "Hersteller XY will seine Modellpalette weiter elektrifizieren" – was vor zehn Jahren noch wie eine ferne Utopie geklungen hätte, ist heute ganz alltäglich. Kaum ein Autobauer, der sich nicht zumindest in blumigen Willenserklärungen voll und ganz dem nachhaltigen Umbau seiner Modellpalette verschrieben hätte. Freilich haben derart einschneidende Neuerungen es so an sich, dass sie eben kaum von heute auf morgen erreichbar sind. Und so gilt es vielerorts den schweren Spagat zu meistern, die langfristige Wende zu schaffen, dabei aber auch den kurzfristigen Erfolg nicht zu gefährden und die eigenen Bestseller schon jetzt behutsam zukunftsfit zu machen. Ein angeschlagener Gigant Kaum ein Auto-Konzern ist mit diesem Dilemma so vertraut wie Volkswagen. Der Gigant aus Wolfsburg musste unlängst sogar die Schmach hinnehmen, beim Börsenwert vom ungeliebten Konkurrenten Tesla überholt zu werden. Der Emporkömmling aus dem Silicon Valley mauserte sich somit zur Nummer zwei der wertvollsten Autohersteller weltweit – hinter Toyota und eben knapp vor der Volkswagen AG, also allen Marken, die unter das Konzerndach gehören. Der Grund für diese Entwicklung? "Wir werden wie ein Automobilunternehmen bewertet, Tesla wie ein Tech-Unternehmen", stellt VW-CEO Herbert Diess nüchtern fest. Und konstatiert, dass er mit VW genau dahin will, wo Tesla schon ist, nämlich bei der Umwidmung des traditionellen Autos zum wichtigsten "Mobile Device". Und in diesem Bereich macht VW auch mächtig Dampf: Bis 2022 will man sagenhafte 34 Milliarden Euro aufwenden, um dem eigenen Anspruch der "Elektromobilität für alle" gerecht zu werden. Und bis dahin? SUV - Ein Zukunftsmodell? Lautet die Gegenwart beim VW-Konzern wohl fast zwangsläufig: SUV, SUV und nochmal SUV. Was in Anbetracht der reißenden Absatzzahlen dieser Fahrzeuggattung nur wenige verwundern wird. Satte 40 Prozent des weltweiten VW-Absatzes machen die beliebten Hochbeiner inzwischen aus. Und in dieser Hinsicht ist man Tesla ja aktuell durchaus noch weit voraus. Da sollte es kaum verwundern, dass man bei VW an den Erfolgen von Tiguan, Q3 & Co. gerne auch in Zukunft festhalten will. Ein Widerspruch? Auf den ersten Blick sicher schon. Denn gerade SUV gelten nicht nur bei Klimaschützern regelrecht als Erkennungszeichen der deutschen Auto-Dekadenz, die es zu bekämpfen gilt. Lässt sich mit ihnen wirklich Zukunft machen? VW versucht jedenfalls, diesen Spagat zu meistern und der Kritik durch den zunehmenden Einsatz von Hybrid- und Elektroantrieben entgegenzuwirken. Folgerichtig stehen auch in diesem Jahr für alle Konzern-Marken wieder Facelifts, Generationswechsel und Neuvorstellungen auf dem Programm. Um welche es sich dabei handelt – und wie richtungsweisend sich das Angebot 2020 wirklich darstellt, erfahrt Ihr in unserer ausführlichen Übersicht. Eine schöne Woche wünscht, | |