Opel Mokka (2012 - 2019): Gebrauchte Preis-Könige?

Flinkes City-SUV mit Offroad-Qualitäten: Dank seiner leicht erhöhten Sitzposition, des optional erhältlichen Allradantriebs und einer Fülle von Ausstattungsmöglichkeiten konnte die erste Generation des Opel Mokka viele Käufer von sich überzeugen. Das Facelift von 2016, das auf den Namen Mokka X getauft worden war, ließ die Absatzzahlen noch einmal kräftig hochschnellen. So sind heute zahlreiche Gebrauchtwagen-Modelle auf dem Markt, die den Anspruch an ein solides Kompakt-SUV bestens bedienen können. Trotzdem gibt es einige Dinge, auf die man unbedingt achten sollte, wenn man sich einen Opel Mokka oder Mokka X gebraucht kaufen möchte. Welche sind das? Und was sagt der TÜV?

Karosserie und Innenraum

Der Mokka der ersten Generation zeichnet sich durch besonders kompakte Abmessungen aus: Er ist 4,28 Meter lang, inklusive Außenspiegel 2,04 Meter breit und 1,66 Meter hoch. Damit fällt er in die Größenklasse von VW T-Roc, Skoda Kamiq und Hyundai Kona. Sein äußeres Erscheinungsbild ist weder übermäßig aggressiv noch zu sanft gestaltet. Das Platzangebot ist akzeptabel. Wer im Fond bequem Platz finden will, sollte allerdings nicht zu groß gewachsen sein. Besonders interessant für Vielfahrer: Im Cockpit von manchen Gebrauchtwagen sind rückenschonende AGR-Sitze in Form von Sonderausstattung verbaut. Das Kofferraumvolumen des Mokka variierte je nach Position der Rückenlehnen zwischen 356 und 1.372 Litern. 

Nach dem Facelift im Jahr 2016 wurde den Mokka-Modellen der Namenszusatz "X" hinzugefügt. Die überarbeiteten Fahrzeuge verfügten über ein aufgeräumtes Cockpit mit einer reduzierten Anzahl von Schaltern und Tasten. Darüber hinaus wurde für den Opel Mokka X die Frontpartie leicht verändert und mit LED-Leuchten ausgestattet.

Antriebe

Als kleinster Benziner wurde zunächst ein 1,6-Liter Saugmotor mit einer Leistung von 115 PS angeboten. Dieser erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h. 2018 wurde seine Leistung auf 120 PS angehoben, was 185 km/h Spitzengeschwindigkeit ermöglichte. Kaum schneller waren die 140 PS und 152 PS starken Ottomotoren unterwegs. Letzterer erreichte immerhin ein Tempo von 193 km/h. Der kombinierte Kraftstoffverbrauch dieser Antriebe bewegte sich im Bereich von 6,0 bis 6,5 Litern.

Diesel standen in den Leistungsstufen 110, 130 und 136 PS zur Wahl. Ersterer ausschließlich mit manuellem 6-Gang-Schaltgetriebe, die beiden anderen alternativ auch mit mit 6-Stufen-Automatik. Der kombinierte Verbrauch ist mit 4,3 bis 5,3 Litern pro 100 km angegeben, was sich in der Realität aber kaum halten lässt. Vielmehr ist mit einem halben bis anderthalb Litern mehr zu rechnen. Allradantriebe wurden für die drei Top-Motoren angeboten, den 130- und den 136-PS-Diesel sowie für die 140 und 152 PS starken Benziner.

Wer mit seinem Mokka oft in Ballungsräumen unterwegs sein will, sollte unbedingt auf die Abgasnorm des Motors achten. Denn erst seit März 2018 wurde von Euro 6 auf den sicheren Standard Euro 6d-TEMP umgestellt. Der 130 PS starke Diesel, der von 2012 bis 2014 produziert wurde, erfüllt sogar nur den Standard von Euro 5. Werden in hoch schadstoffbelasteten Gebieten Fahrverbote verhängt, könnte es insbesondere für diesen Motor eng werden. 

Ausstattung und Sicherheit

Da sich Erstkäufer hauptsächlich für Mokka-Modelle in den höherwertigen Ausstattungsvarianten "Edition" und "Innovation" entschieden haben, findet man auf dem Gebrauchtwagenmarkt viele gut bis sehr gut ausgestattete Fahrzeuge. Beispielsweise gehörten zum Serienumfang der "Innovation" Ausstattung Features wie adaptives Fahrlicht und eine Zweizonenklimaautomatik. Beliebt bei Erstkäufern waren auch Zusatzausstattungen wie rückenschonende AGR-Sitze, eine Rückfahrkamera oder Ledersitze. Für Fahrradliebhaber interessant ist das Trägersystem FlexFix, das wie eine Schublade aus dem hinteren Stoßfänger herausgezogen werden kann.

Das "Sicherheitspaket" beinhaltete sämtliche wichtigen Hilfssysteme und einen umfassenden Airbag-Schutz. Beim Crashtest des Euro-NCAP erhielt der Mokka im Jahr 2012 die Höchstwertung von fünf Sternen. In den neueren Modellen sind moderne Assistenzsysteme verfügbar. Dazu gehören beispielsweise eine Verkehrsschilderkennung, Spurhalte- und Abstandswarnsysteme sowie ein Fernlichtassistent, der sich zusammen mit dem adaptiven LED-Fahrlicht bestellen ließ.

Das sagt der TÜV

In den Hauptuntersuchungen des TÜV zeigt der Mokka eine solide Leistung. Über alle Modelljahre hinweg besteht das kompakte SUV die HU besser als der Durchschnitt der geprüften Fahrzeuge. Das Fahrwerk, die Bremsen und die Beleuchtung schneiden besonders bei jüngeren Fahrzeugen ordentlich bis hervorragend ab. In der Rubrik Achsfedern/Dämpfung treten in der Altersklasse der Vier- bis Fünfjährigen häufiger Probleme auf. Fast das gleiche Bild gibt die Auspuffanlage ab: Zwei bis drei Jahre alte Modelle zeigen nur selten Mängel. Ältere Mokkas hingegen schwächeln. Deutlich häufiger als im Vergleichsdurchschnitt tritt Ölverlust auf - und zwar über alle Jahrgänge hinweg. Folglich sollte man sich unbedingt genau vom einwandfreien Zustand dieser Bauteile überzeugen, wenn man sich einen Opel Mokka A gebraucht kaufen möchte. Seriöse Händler aber lassen ihre Fahrzeuge vorher ohnehin gut durchchecken. Und geben im Idealfall sogar eine Garantie von einem oder mehreren Jahren ab. 

Opel Mokka gebraucht kaufen: Die aktuellen Preise

Die Gebrauchtwagen-Preise für den Opel Mokka A variieren stark je nach Modelljahr, Ausstattung und Zustand des Fahrzeugs. Ältere Modelle und solche mit höherer Laufleistung sind tendenziell günstiger, während neuere Modelle oder solche mit Sonderausstattungen höhere Preise erzielen können. Jüngere, fachmännisch durchgeprüfte Gebrauchte sind bei seriösen Händlern ab einem Preis-Niveau von 14.000 bis 16.000 Euro erhältlich. Das sogar mit 136 PS oder mehr. Der Zähler zeigt dann aber meist über 50.000 km an. Liegt die Laufleistung unter 10.000 km und ist dazu besonders viel Sonderausstattung (Navigationssystem, Rückfahrkamera usw.) an Bord, können bis zu 24.000 Euro verlangt werden. Aber auch Fahrzeuge, die mit etwa 17.000 bis 19.000 Euro eingepreist sind, können sich bei näherer Betrachtung als regelrechte Schnäppchen entpuppen.