Mercedes EQC: Neues Elektro-SUV in Norwegen äußerst populär
In den nächsten drei Jahren, bis Ende 2020, möchte Daimler eine ganze Armada von neuen Elektroautos auf die Räder stellen. Jedes Fahrzeugsement im Konzern soll dann mit einem strombetriebenen Gefährt bestückt sein. Den Auftakt zur Stromer-Offensive bildet der Mercedes EQC als elektrifiziertes Pendant zum Mercedes GLC. Das Elektro-SUV wurde vergangenes Jahr in Skandinavien der Öffentlichkeit vorgestellt, die Markteinführung in Deutschland ist für Sommer 2019 anberaumt.
Bestellt werden kann der Mittelklasse-Crossover der Baureihe "Mercedes N293" bereits seit Mai - und die Produktion für das laufende Jahr ist angeblich ausverkauft. Dem Vernehmen nach wird der Großteil des neuen Mercedes EQC 400 in das Elektroauto-Mekka Norwegen exportiert. Im Vergleich zum Pendant mit Verbrenner-Motor ist die Mercedes-Neuheit etwas in die Länge gewachsen, auf 4,76 Meter genau gesagt. Außerdem unterscheidet sich das Design recht deutlich: Gut erkennbar ist der ECQ an seiner spezifischen Frontpartie mit breiten Lufteinlässen im "Black Panel"-Design und schmalen Scheinwerfern. Am hinteren Ende erstrahlt ein breites Lichtband quer über das komplette Heck und sorgt besonders bei Dunkelheit für eine unverwechselbare Erscheinung. Der Unterschied bei der Karosseriegestaltung täuscht nicht darüber hinweg, dass die ähnlich dimensionierten Modelle Mercedes EQC und GLC auf der gleichen Plattform stehen. Beide laufen am selben Produktionsstandort vom Band, nämlich in der Hansestadt Bremen.
Standen bei Auto-Neuheiten früher PS-Zahl und Geschwindigkeit im Vordergrund, so hat sich dies mit dem Höhenflug der Elektroautos ein Stück weit geändert: Hier geht es primär darum, wie weit man fahren kann, ohne Strom zu laden. Für den Mercedes EQC wird eine elektrische Reichweite von maximal 471 Kilometern angegeben. Dies klingt beträchtlich. Doch handelt es sich hierbei um den NEFZ-Zyklus mit ziemlich unrealistischen Testbedingungen. Michael Kelz, Chefingenieur des EQC, gibt da schon wirklichkeitsbezogenere Werte zu Protokoll, indem er schildert, dass das Mercedes-Elektroauto „um die 360 Kilometer im Sommer, zirka 270 Kilometer im Winter“ ohne Ladestopp stromern könne. Wodurch charakterisiert sich die Ladetechnik der Elektroauto-Neuheit? Ein DC-Lader mit bis zu 110 kW ist in jeder Ausführung inkludiert, die Vorrichtung ermöglicht rasantes Gleichstromladen an einer Ionity-Station, dem Joint Venture zwischen Daimler und den Auto-Giganten BMW, Ford und Volkswagen. Wer mehr Zeit für den Ladevorgang des Stromspeichers einplant, dem steht ein 7,4-kW-Lader zur Verfügung, wo es an der Wallbox neun bis zehn Stunden dauert, bis der Akku wieder voll leistungsfähig ist. Auf ein passendes Kabel für die Haushaltssteckdose wird in der Basisversion des EQC von Mercedes verzichtet.
Für den Antrieb sorgen beim EQC von Mercedes zwei vorne und hinten platzierte Elektromotoren mit jeweils 150 kW beziehungsweise 204 PS. Für die Leistungsentfaltung des rund 2,5 Tonnen schweren SUV (etwa 500 kg mehr als der GLC) sorgt das hintere Aggregat, dagegen ist der vordere E-Motor für Effizienz und Rekuperation zuständig. Die Systemleistung beträgt demzufolge stolze 300 kW/408 PS. Gemäß seiner E-Charakteristik hat der Mercedes EQC auch ein beträchtliches Drehmoment von 760 Newtonmeter vorzuweisen. Das Erstaunliche: Bei den Kosten ist der permanente Allrader unterhalb der ärgsten Rivalen positioniert: Der Preis für den Mercedes EQC beträgt mindestens 71.281 Euro, das sind gleich einige Tausend Euro weniger, als es bei den Elektro-Mitbewerbern Audi e-tron, Tesla Model X oder Jaguar I-Pace der Fall ist. Und die Differenz wird noch höher: Denn der Netto-Listenpreis liegt unter 60.000 Euro, wodurch der Mercedes-Benz EQC förderfähig wird. Das bedeutet, wer ihn kaufen möchte, kann zusätzlich 4.000 Euro mit der deutschen E-Auto-Prämie einstreichen.
Womit wartet der neue Mercedes EQC neben seiner innovativen Antriebstechnologie auf? Das Angebot ist erwartungsgemäß schon in der Basisausführung reichlich. Kein Wunder bei einem Premium-SUV mit derart dezidiertem Anspruch an sich selbst. Wie bei Elektroautos üblich, ist ein Automatikgetriebe serienmäßig mit an Bord. Dazu kommen Annehmlichkeiten wie ein Multifunktions-Sportlenkrad, Klimaautomatik, die elektrische Heckklappe, ein Premium-Soundsystem und die Ambiente-Beleuchtung. Fans von modernstem Infotainment-Angebot bereitet der Mercedes EQ 400 mit dem fortschrittlichen MBUX-System Freude, das ebenfalls in jedem SUV der Baureihe N293 zum Einsatz kommt. Hier ist eine Sprachsteuerung integriert oder eine intelligente Navigationsfunktion für die schnelle und problemlose Stromtankstellensuche. Dem Mercedes EQC wird eine wahre Fülle von Assistenzsystemen mit auf den Weg gegeben: Verkehrszeichenerkennung, Spurhalteassistent und ein Notbremssystem.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Features, mit denen sich Komfort und Optik des Mercedes-SUV weiter steigern lassen. So hält die Aufpreisliste Upgrade-Möglichkeiten wie Ledermaterialien, Metallic-Lackierungen (ab 980 Euro) oder markantere Felgen bereit. Hierbei ist wichtig: Standardmäßig rollt der EQC im Mercedes-Konfigurator mit 19-Zoll-Felgen zum Kunden, eine Nummer größer kostet mindestens 800 Euro zusätzlich. Augmented Reality für die Routenführung oder auch ein Head-up-Display erfordern weitere Zusatzkosten. Was hinsichtlich des Werterhalts noch von Bedeutung ist: Mercedes bietet für das Elektro-SUV EQC unkonventionelle Dienste wie eine Verschleißteilegarantie, einen Wartungsservice und einen Hol- und Bringservice für Werkstattaufenthalte an. Und das kann sich durchaus vorteilhaft auf den Wiederverkaufswert auswirken.