Audi e-tron, Elektro-SUV, blau, weiß
Foto: Audi

Verzögerte E-Offensive

Audi e-tron Quattro 2019: Champion der Elektro-Königsklasse?

Mit Verzug kommt das erste vollwertige Elektro-SUV von Audi auf den Markt. Alle Infos zu Preis, Ladezeiten und Reichweite

2019 soll ein Jahr des Umbruchs werden, ein Jahr der Stromer. Aber, so fragt sich gerade manch einer, wo bleibt denn der so stolz angekündigte Audi e-tron Quattro? Das erste Serien-Elektroauto der Ingolstädter Premiummarke hätte ja eigentlich noch im vergangenen Jahr den Verkaufsstart feiern sollen. Doch der Beginn des neuen Elektro-Zeitalters im Hause Audi verzögerte sich: Schwierigkeiten mit der Genehmigung waren hierfür verantwortlich, gab die VW-Tochter daraufhin bekannt. Nun jedoch ist der langwierige Prozess der Homologation abgeschlossen und sukzessive erfolgt ab Frühjahr die Auslieferung der ersten Audi e-tron-Modelle an die Kunden.

Dabei initiieren die Ingolstädter die längst überfällige Aufholjagd zum zuletzt nicht nur positiv in den Schlagzeilen stehenden Konkurrenten Tesla, dessen Luxus-Crossover Model X bereits seit 2015 erhältlich ist. Auch das Kräftemessen mit dem heimischen Rivalen Mercedes EQC wird mit Spannung erwartet. Des Weiteren darf der Jaguar I-Pace als Konkurrent um die begehrten Marktanteile gelten, ehe mit dem Audi Q4 e-tron ein maßgeschneiderter Wettbewerber diese Rolle übernimmt. Kein Zweifel: Der neue Audi e-tron Quattro will dieselbe Zielgruppe in seinen Bann ziehen, nämlich jene Kunden, bei denen sich zum grünen Gewissen der Wunsch nach luxuriöser und komfortabler Fortbewegung gesellt.

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Audi e-tron Quattro: Preisliste und technische Daten

Ein Preis von 79.900 Euro ist als Basispreis für den e-tron Quattro ausgewiesen, der sich damit auch in diesem Punkt seiner Konkurrenz annähert. In puncto Dimensionen ist das Audi-e-tron-SUV zwischen den Markenbrüdern Q5 und Q7 angesiedelt: 15 Zentimeter kürzer und drei Zentimeter schmaler als das Flaggschiff unter den Audi-Hochsitzern kommt das neue Elektro-SUV (Länge 4,90 m) daher. Auch in der Höhe überragt das Full-Size-Crossover den Neuling um 12,5 cm. Übrigens basiert der e-tron technisch noch nicht auf der mit Porsche entwickelten Premium-Elektro-Plattform. Stattdessen bildet der herkömmliche "MQB"-Modellbaukasten die Produktions-Grundlage. Laut Audi ist das Mittelklasse-SUV Q5 der nächste Verwandte. Bleibt die Frage nach der Geräumigkeit. Das Kofferraumvolumen des Audi e-tron beträgt 600 Liter, sein Gesamtladevolumen ganze 1.725 Liter. Unter der Fronthaube befindet sich zusätzlich ein Staufach mit 60 Litern Fassungsvermögen.

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Auch technisch steht der Audi e-tron Quattro seinen Premium-Rivalen von Jaguar und Mercedes in nichts nach: Der Elektro-Hochbeiner wird von zwei Elektromotoren angetrieben, die eine Leistung von bis zu 300 kW beziehungsweise 408 PS erzeugen. Das Drehmoment beträgt stattliche 660 Newtonmeter. Zum Vergleich: Das Hybrid-SUV Audi Q7 e-tron hat eine Systemleistung von 275 kW/373 PS, das maximale Drehmoment lautet 700 Nm. Beim Audi e-tron 2018 wird die Stromzufuhr durch einen 95 kWh großen Akkumulator generiert, der am Fahrzeugboden integriert ist. Die spannende Frage: Wie hoch ist die Reichweite? Hier setzt das elektrifizierte Audi-SUV zwar keine neuen Maßstäbe, bis zu 400 Kilometer (nach neuem WLTP-Verfahren) bedeuten jedoch einen ordentlichen Wert. Mercedes kündigte für sein Elektroauto EQC übrigens eine Reichweite von bis zu 450 Kilometer an, allerdings gemäß dem altem NEFZ. Bei Audis neuem Elektro-SUV e-tron kann mit einer Ladeleistung von bis zu 150 Kilowatt getankt werden. In rund einer halben Stunde wird der Akku wieder auf einen Ladestand von 80 Prozent befördert, so das Versprechen der Marke mit den vier Ringen. Auch das Geheimnis, wieviel Kilogramm so ein Audi e-tron auf die Waage bringt, ist mitterweile gelöst: Mit 2.565 Kilogramm hat Audi ein ziemliches Schwergewicht auf die Räder gestellt.

Neuer Audi e-tron (2019) in der Bildergalerie

E-tron von Audi: Laden leicht gemacht? 

Art und Dauer des Ladevorgangs sind bei Elektroautos von entscheidender Bedeutung und waren bislang häufig ein Argument, vom Kauf eines Stromers abzusehen. Um die Bedenken potenzieller Käufer zu minimieren, baut Audi bzw. Volkswagen gemeinsam mit den Konzernen Daimler, Ford und BMW ein europaweites Ultraschnellladenetz auf. Aktuell ist das Ladesäulen-System des Joint Ventures ("Ionity") allerdings noch lückenhaft, darum werden e-tron-Fahrer zunächst noch häufiger auf die üblichen CCS-Schnellladesäulen zurückgreifen müssen. Bei Audi vermutet man allerdings, die Mehrzahl der e-tron-Eigentümer werde ihr Elektroauto in der heimischen Garage an eine Wallbox anschließen. Hier betrage der Ladevorgang auf 100 Prozent über acht Stunden. Im Verlauf des Jahres 2019 ist übrigens ein zweiter On-Board-Lader erhältlich, der die Ladedauer zuhause und auch an Wechselstrom-Ladesäulen halbieren soll.

Audi e-tron im Konfigurator: Standard und "Advanced"

Wer einen Audi e-tron kaufen möchte, dem eröffnen sich beim Konfigurieren der Elektroauto-Neuheit zwei Möglichkeiten: In der Standardausführung ist für den Audi e-tron ein Neuwagen-Preis von 79.900 Euro veranschlagt, alternativ steht für das exklusive Audi-SUV die Ausstattungsvariante "Advanced" zur Verfügung. Für das teurere e-tron-Modell sind laut Preisliste mindestens 81.350 Euro fällig. Die markantesten Unterschiede: Statt 19-Zoll-Leichtmetallfelgen sind beim e-tron Advanced Aluräder in einer Nummer größer verbaut, außerdem wird die Karosserie mit einer Kontrastlackierung verschönert.

Klar: Neben dem Auto selbst sind die Faktoren Wagenfarbe und Felgenkleid die prägendsten optischen Merkmale. Was hat der Audi e-tron diesbezüglich zu bieten? Kostenfrei steht der Ton "Brilliantschwarz" zur Verfügung. Des Weiteren stehen acht Lackierungen auf der Preisliste, die allesamt jeweils 1.000 Euro kosten. Unser Highlight: das schicke "Galaxisblau Metallic". Auch bei den Leichtmetallfelgen hat Audi mehrere Varianten im Angebot. Die teuerste Option sind Aluminium-Gussräder in 21 Zoll für stattliche 1.350 Euro.

Audi e-tron: Jüngste Quattro-Stufe und innovative Systeme

Auch ein Blick unter die Haube beim Audi-SUV e-tron ist lohnenswert: Eine Schlüsselrolle beim Fahrverhalten kommt der tiefen, zentralen Verbauung des Batterie-Systems zu. Traktion und Dynamik sollen außerdem durch die neue Generation des Audi-Allradantriebes "Quattro" optimal zur Geltung kommen: Der elektrische Vortrieb regelt variabel die Verteilung der beiden Achsen – und zwar in Sekundenbruchteilen. Eine bestaunenswerte Neuerung stellen die virtuellen Außenspiegel dar: Das erstmals in einem Serienmodell verwendete Feature bietet nicht nur einen ungewohnten Anblick, sondern reduziert auch den Luftwiderstand.

Und wie sieht es beim Audi e-tron in Sachen Vernetzung aus? Die Navigation besitzt auch einen Routenplaner, der den Weg zur nächsten Ladestation weist. Die Abrechnung an den Säulen läuft auf Wunsch automatisiert ab, darüber hinaus kann die Stromzufuhr über eine Fernsteuerung mobil durchgeführt werden. Audis Medienzentrale "MMI Navigation plus" ist serienmäßig verbaut, natürlich darf auch ein eigener WLAN-Hotspot nicht fehlen. Komfort wird beim Audi e-tron ebenfalls großgeschrieben: Zwei-Zonen-Klimaanlage ist das Minimum, das Vier-Zonen-System mit verstellbarer Aromatisierung kostet dagegen Aufpreis. Gleiches gilt für das bekannte Zubehör wie Ambientelicht, sportliche Sitze und Zusatz-Features wie Heiz- oder Massagefunktion. 

Eine Schlüsselrolle beim Fahrverhalten des Audi e-tron Quattro kommt der tiefen, zentralen Verbauung des Batterie-Systems zu.

Wie man es von Auto-Neuheiten im luxuriösen Segement gewohnt ist, glänzt der neue Audi e-tron auch mit zahlreichen Assistenzsystemen: Ein adaptiver Fahrassistent kümmert sich um Längs- und Querführung des neuen Crossovers. In Baustellen wird das Tempo automatisch angepasst, bei zu engen Spuren sorgt das System für kontrolliert-versetztes Fahren. Kreuzungsassistent, Querverkehrswarner sowie eine Spurwechsel- und Ausstiegswarnung befinden sich ebenfall im e-tron-Portfolio. Im späteren Verlauf des Lebenszyklus' ist bei dem Audi-Elektroauto auch ein ferngesteuertes Ein- und Ausparken möglich – wofür der Fahrer nicht mal mehr im Auto sitzen muss!