Hyundai Tucson (2023): Starke Hybride, nobler Preis?

Hyundai hat nicht nur das Design des Tucson in seiner vierten Generation vollständig überarbeitet, sondern auch die Elektrifizierung für sein meistverkauftes SUV deutlich vorangetrieben. Die geometrischen Linien entlang der Seiten, die Verbindung von Scheinwerfern und Kühlergrill sowie die einzigartige Lichtgestaltung am Heck verleihen dem SUV nun einen hohen Grad an Wiedererkennbarkeit.

Auch im Inneren des Tucson zeigt sich eine hochmoderne Ausstattung. Dies fällt besonders auf, wenn man sich für die Automatikversion entscheidet. Anstelle des herkömmlichen Gangwählhebels auf der Mittelkonsole gibt es flache Tasten, die die Fahrstufen elektronisch über die "Shift-by-wire"-Technologie steuern. Die herkömmliche mechanische Verbindung wurde hierbei ersetzt. Das dominierende Element im Cockpit ist der über zehn Zoll große Touchscreen in der Mitte des Armaturenbretts, über den praktisch alle Menüpunkte gesteuert werden können. Es gibt auch eine weitreichende Sprachsteuerung, während konventionelle Schalter und Knöpfe weitgehend vermieden wurden. Dies verleiht dem gesamten Cockpit eine klare, aufgeräumte, minimalistische und hochwertige Optik. Im neuen Tucson fühlt man sich sofort wohl. Diese Aspekte machen ihn konkurrenzfähig mit so manchem Premium-Modell. Gleiches gilt für die Konnektivität, bei der beispielsweise die Navigation über eine Hyundai-eigene Cloud erfolgt, was zu schnelleren, präziseren und aktuelleren Informationen führt. 

Mehr Platz im Innenraum

Im Vergleich zu seinem Vorgänger hat der neue Tucson nur minimal an Länge zugelegt, er misst nun 4,50 Meter. Dennoch bietet er dank seiner komplett neuen Plattform einen großzügigeren Innenraum. Insbesondere im Fond finden Erwachsene jetzt deutlich mehr Platz und Komfort. Das Kofferraumvolumen ist um 33 Liter auf 620 Liter angewachsen. Wenn die dreigeteilten Rücksitzlehnen flach umgeklappt werden, bietet der Tucson beeindruckende 1.799 Liter Stauraum, ein Volumen, das viele Mittelklasse-Kombis nicht erreichen.

Starke Hybrid-Technik, keine Diesel mehr  

Mit der Einführung der vierten Generation des Tucson kommen die neuesten Antriebstechnologien zum Einsatz, wobei die Elektrifizierung hierbei im Vordergrund steht. Mit Ausnahme des 150 PS starken Basisbenziners (ab 33.440 Euro) sind alle anderen Varianten entweder als Mild-Hybrid mit einem 48-Volt-System, als Vollhybrid oder Plug-in-Hybrid konzipiert. In der offiziell als "1.6 T-GDI PHEV" bezeichneten Plug-in-Hybrid-Variante arbeiten ein Vierzylinder-Turbobenziner (132 kW/180 PS) und ein Elektromotor (67 kW/91 PS) gemeinsam und erzeugen eine Systemleistung von 195 kW/265 PS. Damit ist dieser Hybrid-Tucson (ab 49.030 Euro) derzeit die leistungsstärkste Version in der Modellreihe. Als Anhängelast (gebremst bei 12 % Steigung) werden bei allen Antrieben 1.650 kg angegeben. Dieselmotoren werden zum Stand September 2023 nicht mehr angeboten. 

230 PS starker Vollhybrid mit achtbaren Werten?

Der 230 PS starke Vollhybrid namens 1.6 T-GDI HEV läuft ebenfalls sehr überzeugend und verleiht dem SUV eine sehr souveräne Fahrweise. Die Leistung ist stets ausreichend vorhanden, und der Tucson überzeugt zudem mit einem angenehmen Fahrkomfort sowie geringem Motor-, Abroll- und Windgeräusch. In urbanen Gebieten erfolgt der Großteil der Fahrt im elektrischen Modus. Wenn nur wenig Leistung benötigt wird, wie beim Rangieren oder langsamen Fahren, kommt der Benzinmotor nicht zum Einsatz, und der Tucson wird ausschließlich vom Elektromotor angetrieben. Selbst wenn der Fahrer bei höheren Geschwindigkeiten das Gaspedal loslässt, wird das System sofort den Verbrennungsmotor abschalten. Beim Bremsen fungiert der Elektromotor vorübergehend als Generator und erzeugt Strom, der dann in die Batterie zurückfließt. Auf diese Weise kann die Energie erneut für die nächste Beschleunigung genutzt werden. 

Bei Testfahrten mit dem 230-PS-Vollhybrid in der Stadt, auf dem Land und auf der Autobahn wurde im ADAC EcoTest ein Verbrauch von 6,4 Litern pro 100 Kilometer ermittelt. Angesichts der Fahrzeuggröße ist dies immer noch ein respektabler Wert. Hyundai selbst gibt einen Verbrauch von 5,6 Litern pro 100 Kilometer an, was einem CO2-Ausstoß von 127 Gramm pro Kilometer entspricht. Der ADAC-Test ermittelte allerdings einen Wert von 176 Gramm pro km .

Die Ausstattungslinien 2023: "Select", "Trend", "N Line" und "Prime"

Hyundai bietet den Tucson 2023 in vier verschiedenen Ausstattungslinien an: Als Basismodell "Select", als erweiterte Variante "Trend" sowie in den beiden Top-Modellen "N Line" und "Prime". Die Preisspanne reicht von 33.440 bis 48.030 Euro - womit er in etwa auf Augenhöhe mit dem VW Tiguan liegt. Echte Premium-Modelle wie der Audi Q3 sind dagegen um einige Tausend Euro teurer.

Allerdings kann der Tucson vor allem mit seiner satten Serienausstattung punkten: Schon die Einstiegsversion "Select" ist überaus großzügige bestückt und enthält verschiedene Sicherheits-Assistenzsysteme wie die Erkennung von Fahrradfahrern und Verkehrszeichen oder eine Rückfahrkamera serienmäßig. Selbst ein Navigationssystem mit 10,25-Zoll-Touchscreen und eine 2-Zonen-Klimaautomatik sind mit an Bord. Voll-LED-Scheinwerfer und eine elektrische Heckklappe sind Serienmerkmale der höheren Linie "Trend". Die beiden preisgleichen Spitzen-Modelle kommen mit KRELL Soundsystem, 3-Zonen-Klimaautomatik und zusätzlichen Assistenzsystemen. Der Unterschied zwischen ihnen liegt in ihrer jeweiligen Auslegung: "N Line" umfasst sportlich betonte Designs und Sport-Komfort-Sitze mit Ziernähten in Rot, wogegen "Prime" mit beheizbaren und belüfteten Ledersitzen mit elektrischer Sitzverstellung (vorne) und Memoryfunktion aufwartet.