Ford Focus Kombi (rot) und Limousine (blau), Fahraufnahme
Foto: Ford

Golf-Jäger in vier Generationen

Ford Focus gebraucht: Modelle MK2, MK3 und MK4 im Check

Einst war er das meistverkaufte Auto der Welt. Wie zuverlässig ist der Ford Focus gebraucht? Vier Generationen im Check

Ford Focus: Gebrauchtwagen-Check von drei Generationen

Einst löste er den Ford Escort ab und nahm fortan die Rolle des Golf-Jägers ein: der Ford Focus. Mittlerweile ist die Modellreihe selbst schon fast geschichtsträchtig, was ihr Bestehen hierzulande betrifft. Seit Herbst 2018 ist schließlich die vierte Generation der Kompaktklasse auf den hiesigen Straßen unterwegs. Zwischenzeitlich avancierte der Ford Focus 3 zwei Jahre in Folge sogar zum weltweit meistverkauften Auto. Im Heimatland des Klassenprimus VW Golf war für den Europäer mit US-Genen allerdings maximal der zweite Platz und damit die Rolle des ewigen Thronjägers drin. Nichtsdestotrotz: Knapp eine Million Menschen alleine hierzulande haben schon auf die Dienste des smarten Focus gesetzt, schließlich bietet der Wagen in der Regel einen soliden Auftritt, verbunden mit einem dynamischen Fahrgefühl. Auch das beträchtliche Raumgefühl ist ein schlagendes Kaufargument, was besonders den populären Kombi Ford Focus Turnier in Ländern wie Deutschland so beliebt macht.

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Bestimmten früher hauptsächlich Neuwagen den deutschen Automarkt, hat sich dies längst geändert, denn Mittlerweile dominiert der Gebrauchtwagenmarkt das Geschehen: 7,19 Pkw-Umschreibungen im Jahr 2018 stehen 3,44 Millionen Neuzulassungen gegenüber - also mehr als doppelt so viel. Kein Wunder: Selbst junge Gebrauchte, Jahreswagen oder Autos mit Tageszulassung sind wesentlich günstiger als Fahrzeuge frisch aus der Händler-Garage. Übrigens: Betrachtet man ausschließlich die Statistik der privaten Fahrzeug-Anschaffungen, ist das Verhältnis noch deutlicher. Der Grund ist plausibel: Oftmals sind es Leasing- und Flotten-Kunden, die neue Autos kaufen. Aufgrund ihrer allgemeinen Popularität erfreuen sich speziell Ford-Focus-Gebrauchtwagen einer hohen Nachfrage, was uns dazu veranlasst, die drei jüngsten Generationen des Ford-Kompakten ausführlich unter die Lupe zu nehmen - und uns auf die Suche nach den Vor- und Nachteilen zu machen.

Die im Herbst 2018 gestartete, neue Generation des Ford Focus (Mk4) besitzt einen längeren Radstand als der Vorgänger, wirkt daher gestreckt.
Die im Herbst 2018 gestartete, neue Generation des Ford Focus (Mk4) besitzt einen längeren Radstand als der Vorgänger, wirkt daher gestreckt.
Foto: Ford

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Ford Focus 2 (Baureihe Mk2): 2004 - 2010

Wer es aus Kostengründen auf ein älteres Gebrauchtwagen-Modell mit kompakten Abmessungen abgesehen hat, für den stellt der Ford Focus (Mk2) eine interessante Option dar. Als Fließheck-Variante kam der Focus 2 Ende 2004 auf den Markt, die Stufenheck-Version und der Kombi folgten im darauffolgenden Jahr. Was die Variabilität betrifft, reicht dem gebrauchten Ford Focus in diesem Segment kaum einer das Wasser: Dem beliebten Focus Turnier stand nicht nur der Fünftürer zur Seite, es gab auch eine dreitürige, günstigere Ausführung und sogar ein Klappdach-Cabrio. Der Focus mit Stufenheck erfreute sich keiner allzu großen Beliebtheit, aber: Heute gibt es davon einige Gebrauchte, die gut gepflegt und preiswert zu haben sind. Bei den Kombis ist die Sachlage ein bisschen anders: Gebrauchte Ford Focus Turnier wurden häufig als Flottenfahrzeuge genutzt und weisen demzufolge öfter viel höhere Laufleistungen auf, was Einbußen im Bereich Qualität bedeuten kann. Ende 2007 bekam der Ford Focus 2 ein Facelift verpasst: Die Modelle besitzen eine dynamischere Frontpartie, schmalere Scheinwerfer und markante Zierelemente aus Chrom an den Lufteinlässen.

2007 bekam die zweite Generation des Ford Focus (Mk2) ein Facelift - hier sehen wir das Modell vor der Überarbeitung.
2007 bekam die zweite Generation des Ford Focus (Mk2) ein Facelift - hier sehen wir das Modell vor der Überarbeitung.
Foto: Ford
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Motoren und Fahrwerk: Gebrauchtwagen vom Typ Ford Focus 2 warten mit einer breiten Angebotspalette hinsichtlich der Motoren auf, sogar alternative Antriebe befinden sich im Portfolio. So gibt es für die Ford-Kompaktklasse neben Benzinern und Dieseln auch Autogas- und Erdgasantriebe. Das Leistungsspektrum der Benziner reicht von 80 PS bis 145 PS. Das Ungewöhnliche: Es gibt vier verschiedene Ottomotoren mit einem Hubraum von 1,4 bis 2,0 Liter und nicht etwa ein Aggregat mit verschiedenen Stufen. Für Sportfreunde wird es mit einem darüber angeordneten Turbo-Benziner (2,5 Liter Hubraum) interessant: Der Ford Focus ST ist passionierter Golf-GTI-Jäger und hat in der Focus-Ausgabe Mk2 stattliche 226 PS unter der Haube. Dabei muss man nicht mal tief in die Tasche greifen: Den Focus ST gibt es gebraucht bereits für Preise ab wenigen Tausend Euro zu kaufen. Den gleichen Motor, nur wesentlich mehr PS (305 und 350 PS) hat der Ford Focus RS. Doch die Speerspitze, seit 2009 erhältlich, ist weitaus teurer und kostet noch heutzutage kaum unter 20.000 Euro.

Bei den Selbstzündern geht es bodenständiger zu: Die Dieselmotoren der Focus-Generation zwei besitzen ein Leistungsspektrum von 90 PS bis 136 PS. Diese gebrauchten Modelle haben ein gediegenes Drehmoment und bieten einen Kompromiss aus den (noch) etwas drögen Standardbenzinern und dem Sportmodell Focus ST. Doch gelten die Diesel beim TÜV als fehleranfälliger: Erfahrungsberichten zufolge sind es speziell die genügsamen 1,6-Liter-Triebwerke, die unangenehm auffallen und defekte Turbolader haben können. Alternativ zum Diesel bietet sich für den Focus II eine der beiden Gasvarianten an, mit relativ niedrigen Tankkosten.

Ford Focus ST, zweite Generation. Im Bild das Facelift-Modell (ab 2007).
Ford Focus ST, zweite Generation. Im Bild das Facelift-Modell (ab 2007).
Foto: Ford

Kommen wir zum Fahrwerk: Was die Agilität betrifft, müssen sich gebrauchte Ford Focus vor keinem gleichaltrigen Konkurrenten verstecken - und das gilt nicht nur für die Sportmodelle ST und RS. Ebenfalls überzeugend sind in diesem Hinblick der Schaltkomfort sowie das Lenkverhalten in Kurven. Was darüber hinaus für die Fahrwerks-Konstruktion spricht, ist deren Langlebigkeit. Denn dortige Mängel und auch Rost kamen bei den HU-Terminen mit dem Ford Focus eher selten zum Vorschein. Allerdings gilt dies wohlgemerkt eher für die jüngeren Modelle der Baureihe Mk2. Denn die älteren Pre-Facelift-Ausführungen des Ford Focus 2 leisten sich ab der vierten HU statistisch doch so manches Defizit an der Achsaufhängung, die dem sportlichen Fahrwerk nicht immer gewachsen zu sein scheint. Auch die Auspuffanlagen sind ab zweistelligen Lebensjahren zunehmend anfällig für Löcher.

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Innenraum und Ausstattung: Für den Ford Focus 2, egal ob Fließheck-Limousine oder Focus Turnier, lässt sich folgendes feststellen: Er bietet ein großes Platzangebot in Cockpit und Kofferraum. Lediglich auf der Rücksitzbank müssen Mitfahrer Abstriche in Kauf nehmen. Das Cockpit ist angenehm übersichtlich und nicht überladen. Für manch einen Geschmack befindet sich ein bisschen viel Plastik im Innenraum. Wer viel Wert auf Komfort legt, dem empfiehlt sich die Ausstattung Focus "Ghia". Damit kommen unter anderem auch eine Klimaautomatik und ein Tempomat und die Vordersitzheizung an Bord. Ähnlich ausgestattet ist der Ford Focus "Titanium", der insbesondere noch durch mit einigen sportiven Akzenten glänzt. Sportsitze gehören hier ebenfalls zur Serie. Und wie sieht es bei dem älteren Focus (Mk2) mit der Sicherheit aus? Sechs Airbags sind an Bord, gleiches trifft auf die heute gesetzlich verpflichtenden Systeme ABS und ESP zu. Beim Crashtest von Euro-NCAP erhielt die Ford-Kompaktklasse fünf von fünf Sternen.

Beliebter Kompaktklasse-Kombi: Ford Focus Turnier der zweiten Generation, im Bild das Facelift-Modell von 2008.
Beliebter Kompaktklasse-Kombi: Ford Focus Turnier der zweiten Generation, im Bild das Facelift-Modell von 2008.
Foto: Ford

Qualität und Fazit: Wenn es für gebrauchte Ford-Focus-Modelle der zweiten Generation zum TÜV-Termin geht, endet der Besuch noch oft mit einem zufriedenstellenden Ergebnis. Der Focus 2 braucht sich vor den zum Teil deutlich teureren Konkurrenten nicht zu verstecken. Bedingt durch das stetig voranschreitende Fahrzeugalter ändert sich das natürlich sukzessive. So gibt es bei der Langlebigkeit von Fahrzeugteilen Licht und auch Schatten. Gebrauchte Ford Focus Mk2 haben mittlerweile manch typischen Mangel: Hier sind die Komponenten Radlager, Achsaufhängung und Antriebswellen zu nennen. Weitere Probleme sind bei Vertretern der Generation Focus 2 Löcher in der Auspuffanlage sowie zuweilen unstabile Sitzlehnen. Ab und an funktioniert die Beleuchtungsanlage nicht korrekt, was finanziell allerdings nicht schwer ins Gewicht fällt. Wer es auf ein gebrauchtes Ford Focus Cabrio abgesehen hat, dem sei gesagt, dass manche Ausführung nicht gänzlich dicht war und es im Innenraum ein bisschen nass werden konnte.

Zum Positiven: Kaum zu bemängeln sind die Bremsen, das gilt sowohl für das Pre-Facelift (bis Ende 2007) als auch die überarbeitete Version des Ford Focus. Hier ist auffällig, dass besonders Schläuche und Bremsleitungen länger halten als beim Durchschnitt. Ob es nur an der Fahrweise der Eigentümer liegt? Wohl kaum. Bei Abgasanlage und Ölverlust liegen gebrauchte Ford Focus übrigens im Mittelfeld, verglichen mit ihren Altersgenossen. Letztlich gilt für das beliebte Ford-Modell: Der Focus II ist ein Gefährt für alle Zwecke - bis auf das Gelände. Gut ausgestattete Modelle dieser Bauart sind bereits günstig zu haben - wir empfehlen ein Facelift-Modell in der Ausstattung "Ghia" oder "Titanium". Wer den Ford Focus gebraucht kaufen möchte, dem empfehlen wir ein Auto mit nicht allzu hoher Laufleistung. Ein Focus Turnier mit bis zu 100.000 Kilometer auf dem Tacho ist durchaus bereits für Preise von rund 5.000 Euro erhältlich.

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Ford Focus 3 (Baureihe Mk3): 2010 - 2018

Noch angesagter auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist das Ford-Focus-Modell der dritten Generation. Im Frühjahr 2011 kam die Kompaktklasse Focus Mk3 zu den Händlern. Im Vergleich zum Vorgänger rollte der beliebte Kombi Ford Focus Turnier gleich vom Marktstart weg zu den Kunden. Wegen der zu geringen Nachfrage bei der Vorgängerausgabe gibt es von dieser Baureihe weder eine dreitürige Schrägheck-Limousine noch ein Focus Cabrio zu kaufen. Somit sind drei Varianten des Ford Focus 3 als Gebrauchter erhältlich: die fünftürige Fließheck-Limousine, der Focus mit Stufenheck und eben der Focus Turnier. Dem Erfolg hinsichtlich der Absatzzahlen tat das kleinere Modellangebot jedoch keinen Abbruch: In den Jahren 2012 und 2013 war der Ford Focus der Baureihe Mk3 gar das weltweit meistverkaufte Auto. Neben Saarlouis im Saarland wurde der Bestseller auch in Russland, Mexiko, Argentinien, den USA und Spanien gefertigt.

Wenngleich dieser Focus nicht als ausgemachte Schönheit gilt, besitzt er fast perfekt fließende Karosserieformen und eine angenehme Silhouette. Mit dem Facelift Ende 2014 erhielt er eine aufregendere Optik, unter anderem mit einem Kühlergrill in "Haifischmaul"-Design. Mit einer Länge von 4,36 Metern misst der Ford Focus 3 etwas mehr als der VW Golf. Die Karosserieform mit abfallendem Dach besitzt coupé-ähnliche Züge und spricht je nach Motorisierung auch Freunde von sportlichen Fahrzeugen an. Kleiner Nachteil: Im Vergleich zu Kombi und Stufenheck-Limousine ist beim Fließheck-Focus die Rundumsicht ein wenig eingeschränkt.

Im Frühling 2011 rollte die dritte Generation der beliebten Kompaktklasse Ford Focus (Mk3) auf die Straßen - und setzte den Erfolgskurs der Modellreihe nahtlos fort.
Im Frühling 2011 rollte die dritte Generation der beliebten Kompaktklasse Ford Focus (Mk3) auf die Straßen - und setzte den Erfolgskurs der Modellreihe nahtlos fort.
Foto: Ford

Motoren und Fahrwerk: Der Ford Focus Mk3 ist eines der ersten Fahrzeuge, bei dem das Thema "Downsizing" großgeschrieben wurde. Die Kompaktklasse bekam 2012 als erstes Modell im Segment einen sparsamen Dreizylinder-Benziner mit einem Liter Hubraum implantiert. Der Focus 1.0 Ecoboost hat eine Leistungsspanne von 100 bis 140 PS, das Topaggregat wurde lediglich für das Focus Facelift ein Jahr lang bis Produktionsende von Generation drei hergestellt. Es zeigte sich schnell: Schon mit diesem Aggregat leistet der Ford Focus hervorragende Dienste für beinahe alle Lebenslagen, was mitunter dem Turbolader geschuldet ist. Wie beim Vorgänger gibt es auch bei Focus-3-Gebrauchtwagen allerhand verschiedene Benziner mit unterschiedlichem Hubraum. Freunde von athletischer Fahrdynamik bevorzugen den Ford Focus ST mit 250 PS. Den gibt es gebraucht für Preise oberhalb von 10.000 Euro. Es geht noch stärker: Die Speerspitze bildet der Ford Focus RS mit 350 PS - im Vergleich zum ST auf dem Gebrauchtwagenmarkt jedoch ein rares Gefährt. Einen guten Kompromiss aus Effizienz und Sportlichkeit bietet der Ford Focus III mit 1,6-Liter-Turbo und 150 bzw. 184 PS. Dieses Aggregat wurde zum Facelift 2014 durch einen Turbobenziner mit 1,5 Liter Hubraum und den gleichen Leistungswerten ersetzt. Daneben gibt es noch Ford-Focus-Gebrauchte mit einem sparsamen 1,6-Liter-Saugmotor und 85, 105 oder 125 PS. Wer es beim Ford Focus dieser Generation also auf einen Ottomotor abgesehen hat, hat reichlich Auswahl.

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Und das Dieselspektrum? Hier bietet Ford "nur" drei verschiedene Motoren an, also vergleichsweise wenig. Insgesamt natürlich völlig ausreichend, insbesondere, wenn man sich das Leistungsspektrum zu Gemüte führt. Die Möglichkeit auf Automatik-Getriebe ist bei Selbstzündern naturgemäß größer, auch beim Ford Focus ist dies der Fall. In diesem Fall sei der Ford Focus 2.0 TDCI empfohlen, dort beginnt der Fahrspaß bei 115 PS. Mit dem überarbeiteten Modell gab es erstmals einen Focus ST mit Dieselantrieb. In dem Kompaktsportler leistet dieses Zwei-Liter-Aggregat 184 PS. Ein bei der Mehrheit beliebterer Leistungsbereich wird hingegen vom 1,6-Liter-Diesel abgedeckt, mit 95 bis 115 PS. Am wenigsten schluckt hier der 105 PS starke Ford Focus Econetic 88 g, er kommt theoretisch mit 3,4 Litern aus. Wie bei den Benzinern, kam mit dem Focus Facelift 2014 statt des 1,6-Liter-Diesel ein noch genügsamerer 1.5 TDCI zum Einsatz (95 PS bis 120 PS). Ford-Kenner wissen: Den Focus gibt es auch als Elektroauto. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt spielt der Ford Focus 3 mit dem alternativen Antrieb und einer Systemleistung von 146 PS jedoch eine untergeordnete Rolle. Beachtlich jedoch: die fünfjährige Garantie auf Fahrzeug mit sämtlichen elektrischen Bestandteilen.

Die dritte Generation des Ford Fokus bekam 2014 ein Facelift spendiert - und ein Haifischmaul an die Front implantiert.
Die dritte Generation des Ford Fokus bekam 2014 ein Facelift spendiert - und ein Haifischmaul an die Front implantiert.
Foto: Ford

Obwohl der Ford Focus dieser Baureihe bereits ein Verkaufsschlager war, hatten die Ingenieure beim Facelift-Modell für 2014 nochmals nachgearbeitet und die Lenkung ein Stück präziser gemacht. Was noch mehr wiegt: Auch bei den Dämpfern besitzt das überarbeitete Modell wieder ein Stück mehr Agilität als das Pre-Facelift. Bange werden muss potenziellen Käufern hinsichtlich der Sicherheit nicht: Auch ein verbessertes ESP (elektronisches Stabilitätsprogramm) bekam die neuere Fassung der Kompaktklasse mit auf den Weg. Außerdem wird Ford-Focus-Gebrauchten dieser Generation eine überdurchschnittlich gute Bremsleistung bescheinigt.

Innenraum und Ausstattung: Bei Focus-Generation Nummer zwei herrschte im Cockpit ziemlicher Purismus. Beim Nachfolger Ford Focus Mk3 änderte sich dies grundlegend. Die Bedienbarkeit des Nachfolgers wurde komlexer - eine Entwicklung, die bei weitem nicht jedem gefiel. Ein deutliches Plus an Knöpfen und Schaltern sorgt zuweilen für Verwirrung und erzeugt einen etwas unruhigen Eindruck. Die technologische Kehrseite: Bei den Assistenzsystemen punkten Gebrauchte vom Typ Ford Focus 3 mit überzeugendem Angebot. Schon seit der Markteinführung 2011 besitzt die Kompaktklasse einen Notbremsassistenten und zählt damit zu den Vorreitern im Segment. Dazu kommen Assistenzkomponenten wie Spurhalte- und Spurwechselhelfer, Fernlichtautomatik, Müdigkeitswarner und ein Tempolimit-Assistent. Die Sicherheitssysteme waren bei Neuwagen zu fairen Preisen erhältlich und sind somit auch in den Focus-Gebrauchten oft mit von der Partie. Von der Basisausführung „Ambiente“ raten wir eher ab, sie ist ein bisschen mau bestückt. Viel besser fährt man mit den Modellen Ford Focus "Business" oder "Titanium". Und die Sicherheit? Auch der Focus Nummer drei hat sechs Airbags an Bord und erreichte beim Euro-NCAP-Crashtest erneut fünf von fünf Sternen.

Gefragte Kompaktsportler auf dem Gebrauchtwagenmarkt: der seit 2012 hergestellte Ford Focus ST der dritten Generation.
Gefragte Kompaktsportler auf dem Gebrauchtwagenmarkt: der seit 2012 hergestellte Ford Focus ST der dritten Generation.
Foto: Ford

Qualität und Fazit: Wie schlägt sich der Ende 2018 ausgelaufene Ford Focus Nummer drei? Ziemlich gut, wie bisherige Erfahrungsberichte zeigen. Die Prüfer haben in der Regel wenig auszusetzen. Wie beim 2010 abgelösten Vorgänger gilt: Von manchem TÜV-Veteran wird die Zuverlässigkeit gar als "premium" bezeichnet. Doch gibt es auch Komponenten, auf die beim Gebrauchtwagenkauf eines Focus 3 geachtet werden sollten: Nicht sehr überzeugend ist zum Beispiel das Kapitel Ölverlust, hier können Ford Focus Turnier und Limousine nur mittelmäßig abschneiden. Dazu gibt es Fahrzeugbereiche, wo es statistisch noch weniger rund läuft: So konnte beim Ford Fokus Mk3 die Turbolader-Schwäche des 1,6-Liter-Diesels nicht wirklich behoben werden, auch die Nockenwellen der 1,6-Liter-Benziner laufen nicht immer einwandfrei. Außerdem gab es für die Modelle mit dem 1,0-Liter-Ecoboost-Motor einen Rückruf aufgrund einer Verstopfung im Ansaugbereich. Darüber hinaus gibt es Berichte, dass das Start-Stopp-System, das den Motor bei roter Ampel zum Spritsparen deaktiviert, nicht immer einwandfrei läuft. Ein Problem von gebrauchten Ford-Focus-Modellen von Generation drei stellen zudem die Türkantenschoner dar, die sich schonmal verkeilen und außerhalb der Türen hängen bleiben.

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Nichtsdestotrotz: Letztlich ist der Ford Focus ein überzeugendes Fahrzeug, das in drei Generationen rund 16 Millionen Mal verkauft wurde. So viele Autokäufer können nicht irren! Vor allem, wenn man auf agiles Fahrverhalten besonderen Wert legt. Focus-Gebrauchten überzeugen durch alle genannten Generationen hindurch mit einer dauerhaft guten Bremsleistung. Kleine Schwächen bei Bedienung und Verarbeitungsdetails kann man da hinnehmen, denn: Die Auswahl der dritten Generation des Ford Focus an Gebrauchten ist breitgefächert und daher umso erschwinglicher. Wir empfehlen eine Investition von mindestens etwa 10.000 Euro in ein Facelift-Modell ab Baujahr 2015. Dass mit dem Ford Focus 1.0 Ecoboost ein leichtfüßiges Fahrverhalten garantiert ist und der Verbrauch sparsam, sollte zum nächsten erfolgreichen Focus-Kapitel beitragen. Nicht umsonst bewertete die "AutoBild" 2015 dieses Triebwerk mit einer stolzen "1-" im Dauertest.

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Ford Focus 4 (Baureihe Mk4): Aktuelles Modell seit 2018

Mit Einzug der vierten Generation ist das Karosserie-Angebot des Ford Focus in Deutschland weiter geschrumpft: Der Focus mit Stufenheck ist nicht mehr erhältlich, das Portfolio beim aktuellen Modell besteht nur noch aus dem beliebten Ford Focus Turnier und der Fließheck-Limousine. Der Kombi stellt hierzulande beinahe drei von vier Focus-Fahrzeugen. Mit der SUV-ähnlichen Variante Ford Focus Active kommt jedoch eine etwas höhergelegte Variante mit rustikalem Offroad-Look hinzu.

Optisch hat die Designabteilung den dynamischen Leitsatz der Modellreihe generell weiter verfeinert und ein äußerst schwungvolles Fahrzeug auf die Räder gestellt. Die Silhouette ist noch coupé-förmiger und die Dachpartie flacher geworden. Das gilt sowohl für die Focus Limousine als auch den Kombi Turnier. Außerdem besitzt der Ford Focus nun noch markantere Lufteinlässe. Die Abmessungen dieser Focus-Generation sind ähnlich wie beim Vorgänger, der Radstand wuchs jedoch um fünf Zentimeter. In Verbindung mit den knappen Radüberhängen wirkt die Kompaktklasse von Ford daher länger, als sie in Wirklichkeit ist. Mit einer Länge von 4,67 Meter reicht der Focus Turnier beinahe ins Mittelklasse-Segment - der VW Passat Variant beispielsweise ist gerade mal zehn Zentimeter länger.

Flacher und dynamischer als die Vorgänger: Im April 2018 stellte Ford die aktuelle Generation des Focus (Baureihe Mk4) vor.
Flacher und dynamischer als die Vorgänger: Im April 2018 stellte Ford die aktuelle Generation des Focus (Baureihe Mk4) vor.
Foto: Ford

Motoren und Fahrwerk: Warum ein erfolgreiches Konzept ändern? Auch beim Ford Focus 4 stellt der 1.0 Ecoboost-Benziner die Einstiegsmotorisierung. Den effizienten Dreizylinder gibt es in drei Leistungsstufen, von 85 bis 125 PS. Darüber folgt ein weiterer Dreizylinder mit mehr Hubraum und zwei stärkeren Varianten: Im Ford Focus 1.5 Ecoboost werden wahlweise 150 oder 182 PS generiert. Die sportliche Speerspitze bildet erst seit Juni 2019 der neue Ford Focus ST mit einem 280 PS starken Reihenvierzylinder-Benziner. Die Leistung gegenüber dem Vorgänger-ST-Modell wuchs nochmal um 30 PS. Das Diesel-Pendant zum sportlichen Krösus ist der Focus ST Diesel mit 190 PS und Sechsgang-Schaltgetriebe. Gebraucht gibt es den brandneuen Ford Focus ST im Gegensatz zu den schwächer motorisierten Ausführungen noch nicht zu kaufen. Bei den Selbstzündern existieren noch drei schwächere Varianten: Der 2.0 Ecoblue speist seine Kraft aus dem gleichen Zwei-Liter-Aggregat wie der Focus ST. Als Einstieg fungiert der Focus 1.5 Ecoblue mit wahlweise 95 oder 120 PS. Sämtliche junge Focus-Gebrauchte (Mk4) werden standardmäßig mit manueller Sechsgang-Schaltung dirigiert. Alternativ steht ein Automatikgetriebe mit sieben oder acht Gängen in der Focus-Preisliste.

Was das Fahrgefühl betrifft, so profitieren sowohl der Focus Turnier als auch die Focus Limousine von ihren guten Genen: Die Agilität ist beeindruckend, die Lenkung präzise und der Komfort gehört in diesem Segment wieder zu den Klassenbesten. Wie schon beim Vorgänger sind auch beim Ford Focus 4 die Benziner sparsam und laufruhig, aber durchzugsstark. Sparen lässt sich auch mit den Dieselmotoren, die gut gedämmt sind und weiterhin mit einem Reihenvierzylinder arbeiten. Und wie sieht es mit der Abgasnorm aus? Sehr gut: Alle Motoren des aktuellen Ford Focus besitzen die Euro 6d-TEMP-Tauglichkeit.

Der Kombi Ford Focus Turnier ist die beliebteste Ausführung der Modellreihe in Deutschland.
Der Kombi Ford Focus Turnier ist die beliebteste Ausführung der Modellreihe in Deutschland.
Foto: Ford

Ausstattung und Innenraum: Gegenüber den ärgsten Kompaktklasse-Rivalen VW Golf und Opel Astra besitzt der Ford Focus das modernere Interieur. Kein Wunder: Im Vergleich zur großen heimischen Konkurrenz ist Focus-Generation vier mit Abstand das jüngste Fahrzeug. Gründe, wieso man zu einem neuen Ford Focus - neu oder gebraucht - greifen sollte, gibt es einige. Einer davon: Weniger ist wieder mehr! Mit dem Modellwechsel zur Baureihe Focus Mk4 herrscht im Cockpit mehr Aufgeräumtheit. Der etwas unklar strukturierte Innenraum des Vorgängers wurde deutlich optimiert. Zwar ist die Angebotsvielfalt der Bedienelemente gestiegen, eine Vielzahl der Knöpfe wurde jedoch vom Armaturenbrett verbannt. Insgesamt herrscht bei gebrauchten Focus-Modellen der neuen Ära wieder ein Stück mehr Purismus. Ein bisschen Hartplastik hier, ein bisschen Chrom-Applikationen dort - gekrönt wird das Ambiente mit modernstem Infotainment. Als Schaltzentrale kommt das neue System "Sync 3" mit Spracherkennung, Echtzeit-Navigation und Freisprecheinrichtung zum Einsatz. Das breite Multimedia-Spektrum kann hierüber bedient werden. Auch bei den innovativen Assistenten hat sich Ford natürlich ins Zeug gelegt: Für den Ford Focus 4 gibt es technologische Highlights wie Head-up-Display und eine beachtliche Anzahl von sicherheitsrelevanten, teilautonomen Systemen: Dazu zählen Kollisionswarner, Abstandstempomat, Fahrspurpilot, Verkehrszeichenerkennung oder auch intelligente LED-Scheinwerfer und eine Fernlichtautomatik. Gemäß dem Trend fungiert die Mittelkonsole im Focus auch als USB-Port, während sich Smartphones induktiv aufladen lassen. Auf gute alte, analoge Rundinstrumente muss beim Kauf der Ford-Kompaktklasse dennoch nicht verzichtet werden.

Obwohl innovative Assistenzsysteme Einzug erhielten: Das Cockpit des Ford Focus 4 ist weniger überladen als das des Vorgängers.
Obwohl innovative Assistenzsysteme Einzug erhielten: Das Cockpit des Ford Focus 4 ist weniger überladen als das des Vorgängers.
Foto: Ford

Beim Ford Focus Mk4 gibt es mehrere Ausstattungsvarianten, die eigentlich für jede Vorliebe etwas zu bieten haben: "Trend", "Cool & Connect", "Titanium" und "Vignale" sind sozusagen die Grundgerüste beim Angebot von Fords Bestseller. Während das Focus-Basismodell gewohnt spärlich ausgerüstet ist, bildet der Focus "Vignale" den Premium-Abschluss der Modellreihe. Einen guten Mittelweg bietet aus unserer Sicht der Ford Focus "Cool & Connect": Hier geht es dynamisch-elegant zu, kostentechnisch nicht ausufernd und mit einigen willkommenen Extras an Bord. Das Navisystem mit Ford SYNC 3 ist hier enthalten, außerdem die Geschwindigkeitsregelanlage, Parksensoren vorne und hinten, schicke Leichtmetallfelgen (16 Zoll) und nicht zuletzt Sportsitze.

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Durch den gewachsenen Radstand des Ford Focus 4 kommt den Insassen mehr Platz zugute als beim Vorgänger. In der fünftürigen, 4,38 Meter langen Focus-Limousine herrscht bereits ein gutes Raumgefühl, auch im Fond. Dazu kommt ein überzeugender Sitzkomfort, auf Wunsch mit Ergonomie-Option. Bei der 4,67 m langen Turnier-Variante steigert sich das potenzielle Wohlbefinden der hinteren Passagiere entsprechend. Einen Bonuspunkt bringen die relativ dünn konzipierten Rücksitzlehnen der Vordersitze, was die Beinfreiheit beim Focus Mk4 nochmal zusätzlich erhöht. Auch drei Personen haben es im hinteren Bereich bequem, schildern Fahrberichte. Auch der Kofferraum bietet reichlich Platz. Sein Fassungsvermögen beträgt 375 Liter. Wird die zweiteilig klappbare Rücksitzlehne umgelegt, wächst das potenzielle Ladevolumen auf beträchtliche 1.354 Liter an.

Qualität und Fazit: Hinsichtlich des noch äußerst jungen Fahrzeugalters - die Produktion begann im Mai 2018 - sind die Erfahrungswerte mit gebrauchten Ford Focus der vierten Generation noch spärlich. Das gilt zumindest für die Fachpresse, von der es aktuell noch keine Langzeit-Tests mit gebrauchten Ford Focus 4 gibt. Doch diversen Privatberichten zufolge scheint der aktuelle Focus wohl noch an der ein oder anderen Kinderkrankheit zu leiden. Es gibt offenkundig akustische Probleme, die bei dem aktuellen Bestseller auftreten: Da wäre zum Beispiel eine Auffälligkeit bei der manuellen Sechsgang-Schaltung, die manchmal bei Gangwechseln für unschöne Geräusche sorgt. Und bei den Bremsen? Die gelten zwar bei den beiden Vorgängermodellen als äußerst verlässlich und das noch in höherem Alter. Doch auch hier zeigt sich mancher Ford Focus Mk4 offensichtlich nicht immer von der besten Seite. Bei Bremsvorgängen träten des Öfteren seltsame, teils beunruhigende Laute auf. Es gibt noch eine dritte Schwäche, die dem neuen Ford Focus anhaften kann. Diese betrifft Fahrzeuge mit Benzinmotor in Verbindung mit dem achtstufigen Automatikgetriebe: Bei Wechseln der Fahrtrichtung (rückwärts zu vorwärts und umgekehrt) gebe es demzufolge enorme Zeitverzögerungen, was bei manchen Verkehrssituation für Komplikationen sorgt. Wir raten also: Wer einen jungen Gebrauchten vom Typ Ford Focus Mk4 kaufen möchte, sollte vor allem auf derartige Mängel achten!

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Wichtig: Derlei Probleme mit der Baureihe Mk4 sind in der Regel von der Garantie abgedeckt, erfordern dann aber zumindest einen unwillkommenen Werkstattbesuch. Wie wir bereits weiter oben erwähnt haben, erscheint uns der Ford Focus "Cool & Connect" wegen seiner fundierten Serienausstattung ganz besonders interessant. Wie sieht es damit auf dem Gebrauchtwagenmarkt aus? Neuwagen kosten nach der Preisliste mindestens 24.100 Euro, aber: Ein Blick in die entsprechenden Portale zeigt, dass dieser Focus gebraucht mit wenigen Kilometern Laufleistung schon für unter 20.000 Euro zu haben ist. Diese Modelle haben dann in der Regel auch den von uns bevorzugten, sparsamen 1.0 Ecoboost-Motor unter der Haube.