Hyundai i30 im Gebraucht-Test: Wo punkten N, Kombi & Co.?

Erbitterter Golf-Rivale: Der kompakte Hyundai i30 ist in seiner aktuellen dritten Generation seit 2017 auf dem Mark und in drei verschiedenen Karosserievarianten erhältlich. Mit seinem Design und seinen Eigenschaften ist er seit jeher eine interessante Alternative zu den Spitzenmodellen der Klasse wie VW Golf oder Seat Leon. Als Gebrauchtwagen hat er ähnlich viele Argumente auf seiner Seite. Gibt es auch Schwachstellen? Und worauf ist besonders zu achten, wenn man sich einen Hyundai i30 gebraucht kaufen möchte?

Karosserie und Innenraum

Der i30 ist sowohl als 5-Türer als auch als Kombi erhältlich und bietet seit Ende 2017 auch eine Fastback-Version, die eine Fließheck-Karosserie mit einer großen Heckklappe kombiniert. Das Kofferraumvolumen des 4,34 Meter langen 5-Türers variiert je nach Sitzkonfiguration zwischen 395 und 1.300 Litern, während der 4,59 Meter lange Kombi zwischen 600 und 1.650 Liter bietet. In den 4,46 Meter langen Fastback lassen sich 450 bis zu 1.351 Liter Gepäck verstauen. Das Innere des Fahrzeugs ist ansprechend gestaltet und die Materialien sind hochwertig. Die Passagiere können sich über großzügige Platzverhältnisse freuen. 

Im Mittel 2020 erhielt der i30 ein Update, erkennbar an modifizierten Front- und Heckschürzen sowie veränderten Leuchten. Der Innenraum wurde mit neuen Lüftungsdüsen, Farben und Oberflächen aufgewertet, und optional ist nun ein 7-Zoll-Digitalcockpit erhältlich. Die leichte Überarbeitung zu Beginn 2024 ist durch subtile Designänderungen wie einen leicht modifizierten Kühlergrill und Chromdetails am hinteren Stoßfänger erkennbar. Zudem ist ein digitales Cockpit nun serienmäßig enthalten. 

Antriebe

Ursprünglich bestand das Motorenangebot aus Benzin- und Dieselmotoren. Die Leistung wird standardmäßig über ein manuelles Sechsganggetriebe auf die Vorderräder übertragen, während für einige Motoren auch ein Sieben- oder Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) verfügbar war. Das Basismodell war ein 1,4-Liter-Saugmotor mit 99 PS. Für mehr Leistung stand ein 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbomotor mit 120 PS zur Verfügung, der mit einem durchschnittlichen Verbrauch von rund 5,1 Litern sparsamer war als der Saugmotor mit einem Normverbrauch von sechs Litern. Weitere Optionen waren ein 1,4-Liter-Vierzylinder mit 140 PS sowie ein 2-Liter-Aggregat (Hyundai i30 N) mit 250 PS. Das Spitzenmodell war die Variante "N Performance" des 2,0-Liter-Turbomotors mit 280 PS. Im Dieselbereich wurden Versionen eines 1,6-Liter-Aggregats angeboten, mit Leistungen von 95, 110 und 136 PS.

Im Zuge des Facelifts im Jahr 2020 hat Hyundai das Motorenangebot aktualisiert. Der bisherige 1,4-Liter-Saugmotor wurde durch einen neuen 1,5-Liter-Motor mit 110 PS ersetzt, während der 1,4-Liter-Turbomotor durch einen 1,5-Liter-Turbomotor mit 160 PS ersetzt wurde. Seit Anfang 2022 werden keine Dieseloptionen mehr angeboten.

Was die Abgaswerte betrifft, so gilt es zu beachten, dass vor September 2018 produzierte i30-Gebrauchte nur den Anforderungen der Euro-Norm 6 genügen. Vor eventuellen Fahrverboten in hoch schadstoffbelasteten Gebieten ist man erst mit den höheren Standards abgesichert - mit Euro 6d-TEMP oder Euro 6d sicher. Ist man oft in Ballungsräumen unterwegs, sollte daher unbedingt immer auf diese beiden Zertifikate achten.

Ausstattung und Sicherheit

Hyundai bietet für den i30 eine breite Palette an Ausstattungsoptionen. Die Basisversion "Pure" ist mit dem Saug-Benziner verbunden und verfügt über grundlegende Komfort- und Sicherheitsfunktionen. Darüber hinaus gibt es Varianten wie "Select", "Style", "Trend", "N-Line" oder "Prime". Die Ausstattung "Trend" umfasst beispielsweise 18-Zoll-Räder, Klimaautomatik und Einparkhilfe, während die "N-Line" mit Sportsitzen und sportlicher Verzierung lockt. Erstkäufer konnten zusätzliche Pakete wie Navigation oder erweiterte Assistenzsysteme wählen. Eine fünfjährige Garantie ist standardmäßig inbegriffen. 

Das sagt der TÜV

Im Vergleich zu den beiden Vorgängergenerationen schlägt sich der aktuelle i30 in den TÜV-Hauptuntersuchungen ziemlich wacker. Fahrwerk und Beleuchtung schneiden überdurchschnittlich gut ab. Nur der Teilbereich achsfedern/Dämpfung wurde bei jüngeren Modellen von den Testern etwas öfter beanstandet. Beim Thema Bremsen sind es wiederum die älteren, vier bis fünf Jahre alten i30, die hie und da in der Kritik standen. Ähnlich sieht es bei der Abgasanlage aus. Besonders zu achten gilt es auf potenziell auftretenden Ölverlust. Kurzum: Auch wenn der Hyundai i30 ein recht ordentliches Bild abgibt, sollte man sich beim Kauf eines Gebrauchten besser an Händler wenden, die ihre Fahrzeuge vorher auf Herz und Nieren überprüfen lassen.

Hyundai i30 gebraucht kaufen: Die aktuellen Preise

Wer sich einen gut erhaltenen und anspruchsvoller bestückten Hyundai i30-Gebrauchtwagen wünscht, kann bei renommierten Händlern derzeit ab einem Preis-Niveau von 12.000 bis 14.000 Euro fündig werden. Nicht selten handelt es sich hier allerdings um viel gefahrene Modelle, die die 80.000 km bereits überschritten haben. Soll der Kilometerstand deutlich darunter liegen, dürfte der i30 16.000 Euro Minimum kosten. Höchstpreise erzielen aktuell Hyundai i30 N Performance-Gebrauchte. Besonders, wenn sie wenig gefahren wurden und über das eine oder andere exklusive Ausstattungs-Extra verfügen. In diesen Fällen werden rund 40.000 Euro oder mehr gezahlt. Hat man Glück, lässt sich dieser Power-i30 auch schon für 30.000 Euro ergattern. Solch günstigen Preise hängen dann oft mit höheren Kilometerständen zusammen.