VW Sharan, Halbseitenansicht von vorne, fahrend, blau
Foto: VW

Familienauto uns Alleskönner im Konfigurator-Test

VW Sharan (2021): Mittlerweile ein Luxus-Van?

Der Sharan ist nicht nur ein Top-Familien-Van. Er lässt sich fast zum Luxus-Wagen konfigurieren. Nur eine Preis-Frage?

  • hervorragende Grundausstattung
  • sehr großes Platzangebot
  • serienmäßige Schiebetüren
  • nur noch wenige Antriebsoptionen
  • höherer Preis-Durchschnitt als beim "Modell-Bruder" Seat Alhambra

Inhalt

Die zehn Jahre, die der Volkswagen Sharan der Generation zwei inzwischen schon unterwegs ist, sieht man ihm wirklich nicht an. Kein Wunder: der begehrte Van wurde im Lauf der Zeit immer wieder modernisiert und überarbeitet. Das geschah immer parallel mit seinem spanischen Modell-Bruder, dem Seat Alhambra, der ihm auch in den Dimensionen fast wie ein Zwilling gleicht. Von wahren "Raumwundern" zu sprechen, ist hier sicherlich nicht übertrieben. Schließlich fassen sowohl Alhambra als auch Sharan 955 Liter im Kofferraum und 2.430 Liter bei umgekippten Sitzlehnen. Im Preis allerdings gibt es zwischen beiden Familienautos gewisse Unterschiede. Darum wollen wir uns hier den VW Sharan im Konfigurator genau ansehen. Wie macht er sich im Preis? Es sind zunächst vor allem die Motoren, die hier den Rahmen vorgeben.

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VW Sharan 2021: Preis-Niveau und Leistung der Motoren 

Bei der Konfiguration eines VW Sharan kann man zum Stand Januar 2021 nur noch aus zwei Antriebsoptionen auswählen: Der 150 PS starken 1.4 TSI-Benziner kommt wahlweise mit manueller 6-Gang-Schaltung oder automatischem Doppelkupplungsgetriebe (DSG). Die Diesel mit 150 und 177 PS Leistung wurden mittlerweile alle aus dem Angebot gestrichen. Auch Allrad ist derzeit nicht mehr verfügbar. Das Motoren-Angebot im Überblick:  

Benzin

  • 1.4 TSI: 110 kW/150 PS, Verbr.: 6,8 l/100km, 6-Gang-Schaltgetriebe – ab 40.625 €
  • 1.4 TSI: 110 kW/150 PS, Verbr.: 7,1 l/100km, 6-Gang-DSG – ab 42.975 €

Unser Favorit: Der 1.4 TSI mit 150 PS und Handschaltung

Auch bei den Motoren gleichen sich Seat Alhambra und VW Sharan fast wie ein Ei dem anderen. Und trotzdem wird hier bereits ein maßgeblicher Unterschied sichtbar: Der Sharan ist nämlich um einiges teurer. So liegt der Preis des Benziners beim Spanier genau 3.675 Euro niedriger als beim Wolfsburger Van. Werden wir solchen Unterschieden auch noch anderweitig begegnen? Womöglich bieten die Ausstattungen für den Sharan noch manches, das dem Alhambra fehlt. Das wollen wir noch klären, müssen uns im Konfigurator aber vorher für eine der beiden Antriebsvarianten für unseren Familienvan entscheiden. 

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Bei unserem 1.4 TSI begnügen wir uns mit der manuellen 6-Gang-Schaltung. Das liegt zunächst am Preis, denn 2.350 Euro extra für den leicht verbesserten Komfort des DSG sind uns eindeutig zu viel. Man muss auch bedenken, dass das Leergewicht des VW Sharan direkt mit der Motorisierung zusammenhängt. Eine DSG bedeutet in unserem Fall gleichzeitig 26 Kilo mehr auf der Waage. Und das wirkt sich wiederum etwas auf die übrigen Werte aus: Mit manueller 6-Gang-Schaltung verbraucht der Sharan im Schnitt 0,2 - 0,3 Liter weniger als mit DSG. Andererseits gibt es bei den sonstigen Werten keine oder nur sehr geringe Unterschiede zwischen den beiden Getriebearten: Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 198 - 200 km/h Höchstgeschwindigkeit, und die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h gelingt in knapp 10 Sekunden. Kurzum: Der 1.4 TSI mit manuellem 6-Gang-Getriebe hat einige gute Argumente auf seiner Seite, die auch uns überzeugen. Damit starten wir unseren VW Sharan-Preis-Check bei einem Konfigurator-Preis von 40.625 Euro.

"Comfortline", "Highline" und Sondermodelle: Die Ausstattungslinien des VW Sharan

Wer im Jahr 2021 nach der Ausstattungslinie "Trendline" sucht, wird im Neuwagen-Angebot nicht mehr fündig werden. Das vormalige Basismodell ist gestrichen und mit der ehemals mittleren Variante "Comfortline" zusammengelegt worden. Somit bleiben also nur noch zwei Ausstattungslinien übrig. Das Wegfallen von "Trendline" bedeutet gleichzeitig, dass der VW Sharan 2020 zwar im Einstiegs- und damit auch im Durchschnittspreis gestiegen ist. Allerdings kommen wir nun schon von Anfang an in den Genuss des satten Ausstattungsbestands von "Comfortline" – mit vielen Extras, die für "Trendline" noch teuer dazugebucht werden mussten. 

VW Sharan "Comfortline" – ab 40.625 Euro

Die "Comfortline" als "Basismodell" zu bezeichnen, ist vielleicht etwas missverständlich. Denn hier ist schon sehr viel Serienmäßiges mit dabei, was man von den meisten Grundstufen der Konkurrenz überhaupt nicht kennt: Sport-Komfortsitze mit Lendenwirbelstützen im Cockpit, die Multifunktionsanzeige "Plus", eine Müdigkeitserkennung, der Regensensor für die selbstständige Steuerung der Scheibenwischer-Intervalle, die Reifenkontrollanzeige, Einparkhilfen im Front- und Heckbereich oder der automatisch abblendende Innenspiegel

Das Programm der elektronischen Hilfssysteme geht bei "Comfortline" sogar über das von so manch anderem VW-Modell hinaus. So sind hier bereits der Notbremsassistent "Front Assist", der "Blind Spot"-Sensor mit dem Ausparkassistenten und dem Spurhalteassistenten "Lane Assist" standardmäßig integriert. Des Weiteren beinhaltet der Serienbestand Warnsignale für nicht angelegte Gurte in Cockpit und Fond, eine Warnleuchte für unverschlossene Türen und den Gepäckraum, eine Telefonschnittstelle, eine automatische Fahrlichtschaltung für das Tagfahrlicht und die "Leaving home"-Funktion. Das Infotainment glänzt bereits in dieser Grundbestückung – und das ist wirklich beachtlich – mit einem stationär verbauten Navigationssystem namens "Discover Media" mit TFT-Touchscreen. Das darin mitintegrierte Radio gibt seinen Sound über acht Lautsprecher wieder. Schließlich wird die Serie der "Comfortline" innen durch Leutelemente mit Abschaltverzögerung und Dimmfunktion sowie die stimmungsvolle Ambientebeleuchtung abgerundet. Bei den Rädern hat der Sharan "Comfortline" allerdings noch etwas Nachbesserungsbedarf. Serienmäßig steht diese Linie nämlich nur auf relativ schlichten Leichtmetallrädern in der Größe 16 Zoll. Doch wie man es nimmt: Qualität und Umfang dieser Serienausstattung lassen fast keinen Zweifel daran, dass der Sharan in dieser Form bereits wie ein Luxus-Van wirkt – zumindest im Vergleich mit dem Großteil der Konkurrenz. Dass sich diese Vollbestückung auch im Preis niederschlägt, verwundert kaum. Denn der liegt bei ebenso noblen 40.625 Euro aufwärts.

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VW Sharan "Highline" – ab 43.075 Euro

Gegenüber "Comfortline" fordert "Highline" einen relativ moderaten Aufpreis von 2.450 Euro. Das liegt vor allem daran, dass der ohnehin schon sehr beachtliche Ausstattungsgrundstock von "Comfortline" in dieser Linie nur noch nachgeschärft und zusätzlich veredelt wird. Äußerlich merkt man das an den Leichtmetallrädern im Design "Sydney" und der Größe 17 Zoll sowie an der silber eloxierten Dachreling. Die "Highline" verfügt aber auch über erweiterte Sicherheitsstandards wie die Nebelscheinwerfer samt Abbiegelicht. Das Infotainment kommt mit der Multifunktionsanzeige "Premium" und seinem mehrfarbigen Display und das Interieur mit Sitzmittelbahnen in Alcantara-Leder. Auch beheizbare Vordersitze sind mit an Bord. Wie man sieht, dient das meiste in und an der "Highline" eher dem gehobenen Anspruch. Alleine die Sitzheizung und die Nebelscheinwerfer zählen zu den eher essenziellen Ausstattungsmerkmalen der "Highline". 

Sondermodell 1: Der VW Sharan "ACTIVE"

Zu diesen beiden regulären Ausstattungslinien des VW Sharan hat sich für das Jahr 2021 noch ein Sondermodell mit dem Beinamen "ACTIVE" dazugesellt. Es ist ab einem Preis von 44.065 Euro erhältlich und bietet zusätzlich zu den Serienstandards von "Comfortline" 17 Zoll große Leichtmetallräder vom Design-Typ "Galway", beheizbare Vordersitze, das Navigationssystem "Discover Media" mit TFT-Touchscreen und eine 3-Zonen-Klimaautomatik. Der Preis des Sharan "ACTIVE" nimmt sich dabei nicht gerade günstig aus, vor allem, wenn man sich die Differenz von 3.440 Euro gegenüber "Comfortline" vor Augen führt. Mit seinen Styling-Zusätzen wie den abgedunkelten Rückscheiben und der silbereloxierten Dachreling ist der VW Sharan "ACTIVE" auch an Käufer gerichtet, die sich ihren Van etwas nobler ausgestalten möchten. 

Sondermodell(e) 2: Die beiden Versionen des VW Sharan "Black Style"

Etwas ungewöhnlich ist es schon, dass es von einem Sondermodell gleich zwei Versionen gibt. So ist es beim VW Sharan "Black Style", der in den beiden Versionen "Comfortline Black Style" (ab 45.625 Euro) und "Highline Black Style" (ab 46.650 Euro) zu haben ist. 

Wie der Name "Black Style" schon vermuten lässt, handelt es sich bei beiden Sharan-Ausgaben vor allem um stylische Serienerweiterungen der jeweiligen regulären Ausstattungslinien. Ein gewisses Plus an Funktion kommt außerdem dazu. Bis auf die dynamische Fernweitenregulierung ("Dynamic Light Assist") jedoch kein weiteres Assistenzsystem. Diese müssen auch hier in Form von Sonderausstattung dazugeordert werden – und zwar genauso aufpreispflichtig und unvermindert teuer wie bei den regulären Linien. Immerhin bringt  "Comfortline Black Style" die Multifunktionsanzeige "Plus" mit, "Highline Black Style" die Multifunktionsanzeige "Premium" mit mehrfarbigem Display. Beide kommen außerdem serienmäßig mit Nebelscheinwerfern inklusive Abbiegelicht und sicherheitsoptimierten Kopfstützen. Auch die beheizbaren Vordersitze fehlen hier nicht. Ebensowenig 17 Zoll große Leichtmetallfelgen. Vieles glänzt bei beiden Modellen in Chrom oder "Piano Black". Die Polsterungen bestehen in den Sitzmittelbahnen und den Sitzwangenseiten aus Leder "Vienna". Nach außen präsentieren sich beide Sharan-Varianten mit zahlreichen Elementen in Schwarz. Trotz eines gewissen funktionalen Mehrwerts ist uns persönlich die Fülle dieser rein optischen Zusätze etwas zu viel des Guten. Die Aufpreise ohnehin. Wir wünschen uns für unseren persönlichen Volkswagen Sharan eher praktischen Nutzwert. 

Unsere Ausstattungs-Wahl für den VW Sharan: "Comfortline"

Die großzügig bestückte Linie "Comfortline" halten wir für überaus empfehlenswert. Einige kleinere Nachbesserungen werden wir natürlich noch vornehmen müssen. Es lassen sich auch für "Comfortline" problemlos viele Features im Konfigurator zurüsten. Natürlich gegen Aufpreis, vermutlich aber insgesamt günstiger als die 2.450 Euro, die uns die "Highline" im Vergleich zu "Comfortline" mehr kosten würde. Darum wählen wir im VW-Sharan-Konfigurator die "Comfortline". Das heißt auch gleichzeitig, dass wir hier keinen Aufpreis mit auf die Rechnung nehmen müssen. Nach wie vor stehen wir mit dieser Entscheidung also bei einem Preis von 40.625 Euro

Lackierungen und Felgen

Beim Außenauftritt  hat unser Sharan noch etwas Nachholbedarf. Die kostenlose Serienlackierung "Uranograu uni" wirkt doch sehr schlicht. An Lackierungsalternativen fehlt es nicht. Zudem ist "Pure White" für 280 Euro recht günstig zu haben, die sechs Metallic- und Perleffektlacke kosten bereits 700 Euro Aufpreis. Darüber rangiert außerdem das nüchterne "Beech Grey" für 850 Euro. 

Insgesamt ein attraktives Spektrum. Allerdings stellen wir uns für unseren Sharan eine etwas frischere Farbe vor als die recht biederen 700-Euro-Optionen. Allein "Atlantic Blue" wirkt kräftig und spritzig zugleich. Im Vergleich zum erwähnten "Pure White" liefert es noch etwas mehr Esprit mit, trotzdem wollen wir uns angesichts des Preis-Unterschieds für die günstigere dieser beiden Möglichkeiten entscheiden. Weiß hilft außerdem, den Wiederverkaufswert unseres VW Sharan über längere Zeit zu erhalten. Deshalb konfigurieren wir den Van eben in "Pure White" für gerade einmal 280 Euro.

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Felgen – eine Nummer größer und selbstversiegelnd

Bei den Felgen sind unsere Vorstellungen schon im Vorfeld etwas konkreter. Die serienmäßigen 16-Zöller erscheinen bei einem 4,85 Meter langen Van wie dem Volkswagen Sharan fast etwas zu klein. Bei den 17-zölligen Rädern stehen uns im Konfigurator zwei Möglichkeiten zum Aufpreis von jeweils 655 Euro zur Wahl: Sowohl "Odessa" als auch "Stratford" kommen zudem mit AirStop-Reifen, die mit speziellen Selbstversiegelungseigenschaften ausgestattet sind. Die Entscheidung zwischen den beiden Optionen ist also allein Sache des persönlichen Geschmacks. Im Abgleich beider Optionen wirken die "Odessa" (in Anthrazit / glanzgedreht) etwas dynamischer, weshalb wir sie für 655 Euro mitordern.

Eine Nummer größer ginge es auch noch. Bei den 18-Zoll-Modellen (zu jeweils 1.255 Euro) wartet allerdings eine Preiskoppelung: Hier muss entweder das Sportfahrwerk (315 Euro), das Sportpaket (395 Euro) oder die Adaptive Fahrwerksregelung DCC (1.150 Euro) mitgenommen werden. Und das ist uns doch zu viel des Guten. Wir wollen stattdessen noch etwas in die Funktions- und Komforterweiterung unseres VW Sharan investieren. 

Sonderausstattung und Extras

Beim Interieur sind die Wahlmöglichkeiten bei der "Comfortline" eher spärlich. Es gibt im Gegensatz zu "Highline" keine günstige Möglichkeit, Ledersitze zu integrieren. Selbst in Verbindung mit dem "Business-Paket" (1.080 Euro) kostet die Lederausstattung noch 2.135 Euro Aufpreis. Zu den serienmäßigen Sitzbezügen in "Titanschwarz" steht die (ebenfalls kostenlose) Stoff-Alternative "Palladium Grau" zur Verfügung. Wir geben uns in unserem Check aber mit den Seriensitzen zufrieden. Nebenbei: Bei "Highline" gibt es beim Interieur nur eine einzige Optionserweiterung, nämlich "Bonanza-Titanschwarz", das zwar im Konfigurator ohne Aufpreis geführt wird, allerdings im weiteren Verlauf das Lederpaket "Vienna" für 745 Euro voraussetzt. Wir finden: Auch wegen des Interieurs muss man den Sharan nicht unbedingt in der höherwertigen Ausstattungslinie konfigurieren.

Viel möglich ist auch im Inneren des Sharan: Leder, Assistenz und Komfort. Doch das ist auch eine Frage des Preises. - Foto: VW
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Pakete für mehr Assistenz und Komfort

Trotz des sehr ordentlichen Ausstattungsbestands stehen unserem VW Sharan "Comfortline" noch zahlreiche Aufwertungsoptionen in Funktion und Komfort offen. Zunächst lohnt sich ein Blick auf die Ausstattungspakete, die manchmal sogar mit Preisvorteilen locken. Das Konfigurator-Angebot beginnt preislich mit dem Gepäckmanagement-Paket (185 Euro), dessen Name etwas mehr erwarten lässt, als wirklich drin ist: Es besteht eigentlich nur aus verschiebbaren Verankerungen zur Gepäcksicherung. Dagegen ist das "Sportpaket" im Wesentlichen auf die optische und technische Dynamisierung des Sharan ausgelegt – neben Nebelscheinwerfern mit Abbiegelicht kommen hier die Dämpfung an der Hinterachse in Sportausführung, Chrom-Dekorelemente für den Innenraum und getönte Scheiben am Heck und den hinteren Seiten dazu. Diese Option wird im Konfigurator zwar mit nur 395 Euro ausgewiesen, verlangt aber gleichzeitig nach einer aufpreispflichtigen Aufwertung der Felgen. Mit unserer "Odessa"-Wahl wären wir zwar von dieser Preis-Koppelung entbunden. Wir wollen allerdings lieber noch ein wenig stärker in den funktionalen Mehrwert unseres VW Sharan investieren.

In dieser Hinsicht sind vor allem zwei Pakete interessant. Zum einen das Fahrerassistenz-Paket. Es setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:

Fahrerassistenz-Paket

  • Nebelscheinwerfer und Abbiegelicht
  • Automatische Distanzregelung ACC
  • Notbremsassistent "Front Assist" (für automatische Distanzregelung ACC bis 210 km/h)
  • Bi-Xenon-Scheinwerfer für Abblend- und Fernlicht, mit LED-Tagfahrlicht
  • dynamische Fernlichtregulierung "Dynamic Light Assist"
  • dynamische Leuchtweitenregulierung, mit dynamischem Kurvenfahrlicht
  • Scheinwerfer-Reinigungsanlage

Der Preis dafür ist allerdings ebenfalls üppig: 2.165 Euro werden im VW Sharan-Konfigurator dafür verlangt, das immerhin ohne weitere Preis-Koppelungen. Es lässt sich dafür auch kein Preis-Vorteil ermitteln, da hier gewisse Features mit dabei sind, die ansonsten nicht einzeln bestellt werden können.

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Der zweite Feature-Verbund, der auf uns sehr attraktiv wirkt, ist das "Business"-Paket (1.080 Euro). Sein Inhalt überscheidet sich teilweise mit dem des Fahrerassistenz-Pakets, zeigt aber auch gewisse Unterschiede:

Business-Paket

  • elektrisch einstell-, anklapp-, beheizbare Außenspiegel, mit Memory-Funktion und Beifahrerspiegelabsenkung
  • Automatische Distanzregelung ACC
  • Notbremsassistent "Front Assist" (für automatische Distanzregelung ACC bis 210 km/h)
  • automatisch beheizt Scheibenwaschdüsen (vorn)
  • Vordersitze beheizbar
  • Gepäcknetz
  • Netztrennwand

Die ACC, mit der der Sharan seine Geschwindigkeit und den Anstand zum Vordermann automatisch halten kann, ist – wie der dazugehörige Notbremsassistent "Front Assist" – im "Business"-Paket ebenfalls mit dabei. Im Unterschied zum Fahrerassistenz-Paket aber kommen hier keine Nebelscheinwerfer oder dynamische Lichtregulierungen. Dafür allerdings die Vordersitzheizung und die automatisch beheizten Scheibenwaschdüsen – also die beiden Bestandteile des Winterpakets, das ansonsten gegen 315 Euro Aufpreis geordert werden müsste. Einen Preis-Vorteil bietet dieses Paket ebenfalls: Gegenüber der Preissumme der Einzelbestandteile spart man hier immerhin 105 Euro. Und weil die Zusammenstellung des "Business"-Pakets genau unserem Bedarf entspricht, möchten wir es für die veranschlagten 1.080 Euro auch gerne mitnehmen. Nur die Nebelscheinwerfer, die das Fahrerassistenz-Paket mitgebracht hätte, vermissen wir hier noch. Diese lassen sich aber noch problemlos und nicht allzu teuer als Einzeloption dazubuchen. 

Abrundung durch Einzelelemente 

Und genau das machen wir nun auch: Wir ordern die Option Nebelscheinwerfer und Abbiegelicht für 190 Euro noch dazu. Ebenfalls nicht missen wollen wir Seitenairbags für die äußeren Sitze der zweiten Sitzreihe. Die entsprechende Option im Konfigurator kommt mit Gurtstraffer-Funktion, was den doch recht hohen Preis von 395 Euro etwas relativiert. Keine Frage aber: Da wir den Van als Familienauto anlegen wollen, kommt dieser Posten ebenfalls mit.

Bei Autos der Größe eines VW Sharan empfehlen sich zudem noch zwei weitere Features: Zum einen eine Rückfahrkamera, die der engen Großstadt etwas den Schrecken nimmt, außerdem der Parklenkassistent "Park Assist" (inkl. ParkPilot), mit dem der Van halbautonom in die Stellplatzlücke findet. Beide Features finden sich im Sharan-Konfigurator in einer gehobeneren Preis-Kategorie. Die Rückfahrkamera lässt sich für durchaus akzeptable 410 Euro verbauen, weshalb wir sie noch mitnehmen. Der Parklenkassistent dagegen kostet 325 Euro, was uns dann doch etwas zu teuer erscheint. Vor allem wenn man bedenkt, dass man beispielsweise beim City-SUV VW T-Cross dafür nur 150 Euro zahlt – beim Sharan also mehr als das Doppelte. Daher verzichten wir an dieser Stelle. Gleiches gilt für eine weitergehende Infotainmentausstattung: In unserem Van wäre uns der Luxus des Soundsystems "DYNAUDIO Contour" mit digitalem 8-Kanal-Verstärker, acht Lautsprechern und einer 300 Watt Gesamtleistung sehr willkommen, wir hadern aber mit dem Preis, der mit weiteren 590 Euro noch ins Gewicht fallen würde. Das Konfiguratorangebot würde noch mit einigen weiteren hochinteressanten Extras wie der 3-Zonen-Klimaautomatik (135 Euro) oder dem Easy-Open-Paket (1.020 Euro) samt Safe-Sicherung und sensorgesteuerter Heckklappe aufwarten. Wir machen an dieser Stelle trotzdem Schluss und ziehen Bilanz.

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Fazit: Geht dieser VW Sharan-Preis in Ordnung?

Diese Frage ist bei einem Endpreis von 43.635 Euro durchaus gerechtfertigt. Vor allem wenn man bedenkt, dass das Segment der SUV seit geraumer Zeit schon den "traditionellen" Van-Modellen die Käufer streitig macht. Allerdings muss auch bedacht werden, dass lediglich 3.010 Euro der genannten Summe auf die Zurüstung von Lackierung, Felgen und Sonderausstattung entfallen. Umgerechnet sind das gerade einmal rund 7 % des Gesamtpreises, was äußerst moderat ist. Und für die Ausstattungswahl "Comfortline" mussten wir sogar gar nichts zahlen. 

Unser Sharan "Comfortline" im Konfigurator: 150 PS stark, mit 17 Zoll großen "Odessa"-Felgen und allerhand technischen Fähigkeiten. - Bild: VW-Konfigurator
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Indem für den VW Sharan 2020 das ursprüngliche Basismodell "Trendline" weggefallen ist, sind als direkte Folge davon auch die Grundpreise der Motoren gestiegen. Doch gibt es ohnehin nur noch den 150 PS starken 1.4 TSI-Benziner, der sich wahlweise mit 6-Gang-Handschaltung oder DSG konfigurieren lässt. Wir haben uns für ersteres entschieden, da die manuell 6-Gang-Schaltung leicht weniger Benzin verbraucht, 2.350 Euro günstiger kommt und dabei mit fast haargenau den gleichen Beschleunigungs- und Spitzengeschwindigkeitswerten aufwarten kann wie das DSG. Somit sind wir bei einem Preis von 40.625 Euro in die Konfiguration eingestiegen. Die "Comfortline", die bei den Linien 2019 noch die Mitte stellte, hat bei der Umstellung allerdings nichts an ihrer Wertigkeit eingebüßt und bringt nun als neues Basismodell eine üppige Grundausstattung mit, die man beim Großteil der Konkurrenz erst kostspielig zurüsten muss. Aufpreis: 0 Euro.  

Innen mussten wir nicht mehr groß nachbessern. Selbst ein stationäres Navigationssystem ist in "Comfortline" bereits serienmäßig verbaut. - Bild: VW-Konfigurator

Nachbesserungsbedarf sahen wir zunächst im Außenbereich des Sharan. Mit der Alternativlackierung "Pure White" sind wir nicht nur recht kostengünstig (280 Euro) weggekommen. Der Lack garantiert unserem VW Sharan auch eine gute Werterhaltung. Auch die größeren und schickeren "Odessa"-Felgen in 17 Zoll lagen mit 655 Euro noch in einem vertretbaren Preisrahmen, vor allem, da sie noch Reifen mit Selbstversiegelungseigenschaften mitbringen. 

Insbesondere auf den zusätzlichen Ausbau der Sicherheitsfunktionen haben wir großen Wert gelegt. Zu diesem Zweck haben wir auch das "Business"-Paket mit an Bord genommen. Nicht ganz günstig, zugegeben. Doch wegen seiner doch sehr sinnvollen Zusammenstellung war es uns die Investition von 1.080 Euro durchaus wert. Zwar fehlen hier noch die Nebelscheinwerfer, die wir mit dem Fahrassistenz-Paket erhalten hätten. Doch konnten wir diese als Einzelelement noch für 190 Euro nachrüsten. Die letzten Abrundungen bildeten schließlich die Seitenairbags (mit Gurtstraffer) für die äußeren Sitze im Fond (395 Euro) und die Rückfahrkamera (410 Euro).

Insgesamt ist unser Sharan in dieser Form allen Herausforderungen gewappnet, die sich an ein modernes Familienauto stellen. Wer dem Van noch mehr Luxus verpassen will – denn das ist noch problemlos mit den zahlreichen weiteren Optionen möglich – sollte sich beim Volkswagen Sharan allerdings auf einen Gesamt-Preis jenseits der 55.000-Euro-Marke einstellen. 

Unser VW Sharan 2021 im Detail

  • Motor: 1.4 TSI: 110 kW/150 PS, Verbr.: 6,8 l/100km, 6-Gang-Schaltgetriebe – 40.625 €
  • Ausstattungslinie: VW Sharan "Comfortline" – 0 €
  • Lackierungsfarbe: "Pure White" – 280 €
  • Felgen: "Odessa" (17 Zoll) in Anthrazit (glanzgedreht), mit AirStop®-Reifen – 655 €
  • "Business"-Paket – 1.080 €
  • Nebelscheinwerfer und Abbiegelicht – 190 €
  • Seitenairbags und Gurtstraffer für die äußeren Sitze der 2. Sitzreihe – 395 €
  • Rückfahrkamera "Rear View" – 410 €

Gesamtpreis: 43.635 Euro (inkl. 19 % MwSt.)

Abmessungen/Technische Daten

  • Länge x Breite x Höhe: 4.854 x 1.904 – 2.081 (ohne / mit Außenspiegeln) x 1.746 mm
  • Radstand: 2.920 mm
  • Lade-/Kofferraumvolumen: 955 – 2.430 Liter (inklusive Sitzbereich)
  • Anhängelast (gebremst bei 12% Steigung): 1.800 kg
  • Leergewicht: 1.727 – 1.753 kg (je nach Getriebeart)
  • Tankinhalt: 70 l
  • Abgasnorm: Euro 6d-ISC-FCM