Audi A3, VW Golf, Seat Leon, Skoda Scala, Kompaktklasse-Test
Foto: Audi, VW, Seat, Skoda

Wer ist der König der VW-Kompakten?

VW Golf, Audi A3 Sportback, Seat Leon & Skoda Scala im Test

Großer Kompaktklasse-Vergleich: Bei welchem dieser vier Volkswagen-Modelle wird uns am meisten geboten?

VW-Kompaktklasse im Vergleich: Vier Modelle - ein Konzern

Bodenständig, hochwertig, dynamisch und preiswert: So in etwa lässt sich der Charakter der vier Volkswagen-Marken VW, Audi, Seat und Skoda umschreiben, wie er bei Auto-Kennern im Gedächtnis verankert ist. Doch lässt sich diese verbreitete Annahme im Jahr 2019 noch so leicht in eine Schublade pressen? Die Produktionsprozesse und technischen Plattformen innerhalb des Unternehmens sind längst miteinander verwoben, viele Modelle der Konzerntöchter teilen sich gar aus Kostengründen ein und den selben Auto-Baukasten. Liegt es da nicht nahe, dass VW-Fahrzeuge innerhalb eines Segments - abgesehen von der Form des Blechkleides - nahezu identisch sind? In unserem Vergleich betrachten wir die beliebte Kompaktklasse und nehmen diesbezüglich vier bekannte Protagonisten unter die Lupe:

  • VW Golf
  • Audi A3 Sportback
  • Seat Leon
  • Skoda Scala

Bei diesen Testkandidaten, von denen der Skoda Scala mit Abstand der jüngste ist, begeben wir uns in den Konfigurator und möchten erforschen, wie es um das Preis-Leistungs-Angebot bestellt ist. Um einen guten Überblick zu erhalten, haben wir einerseits die Basisausstattungen untersucht, darüber hinaus gibt es einen Vergleich der Top-Ausstattungsvarianten. Ein Aggregat, dass jeder dieser vier Volkswagen-Protagonisten in der Preisliste hat, ist der auf die Abgasnorm Euro 6d-TEMP getrimmte 1.5 TSI-Benziner mit 150 PS (Kennung VW EA211 evo). Obendrein sehen wir uns an, wie bei VW Golf, Audi A3, Seat Leon und Skoda Scala die Preise für das Zubehör aussehen. Am Ende des Kompaktklasse-Tests, der auch als hilfreiche Kaufberatung dienen soll, ziehen wir das Fazit und nennen unseren persönlichen Favoriten. 

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VW Golf im Konfigurator-Check

Über den Dauerbrenner und der Deutschen liebstes Auto muss man prinzipiell nicht viel Worte verlieren. Die für uns wichtige Frage: Was hat der erfolgreichste Kompaktklasse-Wagen im Lande, der VW Golf 7, in Sachen Ausstattung zu bieten? Der Segment-Spitzenreiter aus Wolfsburg gewann in den vergangenen Jahren deutlich an Wertigkeit, so dass er sich hinter seinem Premium-Bruder Audi A3 eigentlich kaum mehr verstecken muss. Wie zwei seiner drei artverwandten Konzernbrüder befindet sich der aktuelle VW Golf in den letzten Zügen seiner Neuwagen-Laufbahn: Der Nachfolger VW Golf 8 steht in den Startlöchern und dürfte aller Voraussicht nach noch in diesem Jahr seine Premiere erleben.

Die siebte Generation des Bestsellers VW Golf wird nicht mehr allzu lange produziert. Noch 2019 soll das Nachfolgemodell Golf 8 vorgestellt werden.
Die siebte Generation des Bestsellers VW Golf wird nicht mehr allzu lange produziert. Noch 2019 soll das Nachfolgemodell Golf 8 vorgestellt werden.
Foto: VW

VW Golf "Trendline": Ausstattung des Basismodells

Wir schauen uns im VW-Konfigurator das Angebot des Golf 7 an und stellen gleich mal fest, dass sein Basispreis in den vergangenen zwölf Monaten um rund 1.500 Euro gestiegen ist. So gibt es den VW Golf "Trendline" derzeit offiziell zu Preisen ab 19.520 Euro zu kaufen. Was ist hier als Grundausstattung mit an Bord? Beim Facelift-Modell hielten LED-Tagfahrlichter Einzug, die Rückleuchten bestehen aus Voll-LED-Technik. Außerdem bekommen Kunden bei der niedrigsten Ausstattungsvariante bereits elektrisch einstellbare Außenspiegel, eine manuelle Klimaanlage, das Radiosystem "Composition Colour" mit Touchscreen (5 Zoll) und die Multifunktionsanzeige Plus mitgeliefert. Und antriebsseitig? Beim Basismodell "Trendline" gibt es den 85 PS starken Golf 1.0 TSI mit einem kombinierten Verbrauch von 4,8 Litern auf 100 km. Das herkömmliche "Reifenkleid" stellen 15 Zoll große Stahlfelgen dar, was erfahrungsgemäß die meisten der VW-Golf-Käufer zu einer Aufwertung mit Leichtmetallfelgen veranlasst.

Sicherheit: Was hat das Basismodell des VW Golf in puncto Sicherheit zu bieten? Airbags für Fahrer und Beifahrer, ein Kopfairbagsystem für alle Insassen und Seitenairbags für die vorne Sitzenden gehören bei VW in diesem Segment markenübergreifend zum Standard-Repertoire. Neben den gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitssystemen wie ESP, ABS oder der Reifenkontrollanzeige ist beim VW Golf 7 Facelift-Modell serienmäßig die Multikollisionsbremse verbaut, die im Ernstfall bei einem Crash einen weiteren Zusammenstoß verhindern soll. Auch eine Müdigkeitserkennung befindet sich laut VW Golf-Konfigurator mit an Bord.

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Die Topvariante: VW Golf "Highline"

In der Basisausstattung dürften allerdings nur die wenigsten einen VW Golf kaufen. Vielmehr sind es die teureren Ausstattungsvarianten, die mit ihren zahlreichen Extras den Fahrkomfort erst auf eine besonders attraktive Stufe befördern. Mit derlei Aufwertungen steigen die Anschaffungskosten schnell mal um mehrere Tausend Euro. Bei den vier Vergleichsmodellen unseres Kompaktklasse-Tests lassen wir die Sportversionen wie Golf R, Audi RS 3 oder Seat Leon Cupra außen vor. Stattdessen nehmen wir zwecks besserer Vergleichbarkeit die höchsten, herkömmlichen Ausstattungsvarianten unter die Lupe. Im Fall des VW Golf ist dies auch 2019 die Version "Highline". In Verbindung mit dem 150 PS starken 1.5 TSI kostet diese Version inklusive Automatik-Getriebe einen Preis von mindestens 30.265 Euro.

Welche Features erhalten wir mit einem VW Golf 1.5 TSI "Highline"? Die Zusammenstellung des Topmodells liest sich überzeugend: 17-Zoll-Alufelgen, breitere Reifen (225 mm), LED-Scheinwerfer mit Reinigungsanlage, das Multifunktions-Lenkrad in Leder, eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik und beheizbare Sportsitze (vorne) finden sich im Portfolio. Wir stellen fest, dass im Vergleich zum Basismodell "Trendline" keine Aufwertung des Audiosystems stattfindet, dafür aber die Multifunktionsanzeige "Premium" mit mehrfarbigem Display integriert ist. Außerdem gibt es Ambientebeleuchtung und höherwertige Dekoreinlagen.

Die höchste Ausstattungsvariante des VW Golf 7 - unterhalb der sportlichen Ausführungen - heißt "Highline".
Die höchste Ausstattungsvariante des VW Golf 7 - unterhalb der sportlichen Ausführungen - heißt "Highline".
Foto: VW
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Audi A3 Sportback im Konfigurator-Check

Ein offenes Geheimnis: Die inoffizielle Premium-Ausführung des VW Golf kommt aus Ingolstadt und trägt die Bezeichnung Audi A3. Als Dreitürer gibt es Generation drei des Fließheck-Modells nicht mehr. Stattdessen wird aus Popularitätsgründen lediglich der fünftürige Audi A3 Sportback angeboten. Wie sein VW-Bruder basiert der aktuelle Audi A3 8V auf dem konzerneigenen Modularen Querbaukasten (MQB) und hegt den Anspruch, etwas qualitativ etwas ganz Besonderes. Das schlägt sich natürlich auch auf den Preis nieder. Doch wodurch unterscheidet sich der A3 Sportback, der ebenfalls vor dem baldigen Generationswechsel steht, von seinem Pendant VW Golf? Ist die edlere Beschaffenheit der Modellreihe Audi A3 womöglich nicht viel mehr als heiße Marketing-Luft?

Der Audi A3 Sportback befindet sich in dritter Neuwagen-Generation, 2016 wurde für den Premium-Kompakten ein Facelift durchgeführt.
Der Audi A3 Sportback befindet sich in dritter Neuwagen-Generation, 2016 wurde für den Premium-Kompakten ein Facelift durchgeführt.
Foto: Audi

Die Standardausstattung des Audi A3 Sportback

Der Audi A3 Sportback (2019) ist beim Einstiegspreis um mehr als 6.000 Euro teurer als der Golf. Er wird in drei Ausstattungsvarianten angeboten. Als Basismodell kostet der facegeliftete Ingolstädter im Audi-Konfigurator mindestens 25.800 Euro. Was bietet uns der Premium-Kompaktwagen in dieser puristischen Ausführung? Der Audi A3 hat zunächst die Scheinwerfer "Xenon plus" integriert. Wer lieber LED-Lichter sehen möchte, der zahlt Aufpreis. Außerdem bekommen Käufer eines Audi A3 Sportback in der Standardausstattung ein Sportlenkrad an die Hand, eine manuelle Klimaanlage, das hochwertige MMI Radio plus inklusive Bluetooth-Schnittstelle und ein Start-Stopp-System. Wie beim VW Golf gibt es auch beim Audi A3 (8V) elektrisch einstellbare Außenspiegel.

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Kommen wir zum Spektrum der Motoren: Das Basismodell des Audi A3 Sportback ist leistungsfähiger als beim Golf. Die Antriebspalette beginnt beim A3 30 TFSI mit seiner bereits recht starken Kraftzufuhr von 116 PS. Kombiniert beträgt der Verbrauch gemäß NEFZ-Standard 5,0 Liter auf 100 Kilometern. Es gilt festzuhalten: Schon die Mehrleistung von 31 PS rechtfertigt einen Teil des höheren Preises für die Audi A3-Einstiegsversion. Ein VW Golf mit ähnlicher Motorisierung (1.0 TSI mit 115 PS) kostet allerdings nur 21.365 Euro im Einstiegspreis. Und die Felgen des Audi A3 Sportback 8V? Sind in der Basis eine Nummer größer, messen nämlich 16 Zoll, sind aber immer noch aus zwar robustem, doch schlichtem Stahl. Wer stattdessen also Alu-Gussräder haben möchte, greift tiefer in die Tasche.

Sicherheit: Hinsichtlich des Insassenschutzes hat auch der Audi A3 Sportback bereits ab der Basisversion einiges zu bieten. Aber kann er hier den VW Golf überflügeln? Airbags für Fahrer und Beifahrer, das Kopfairbagsystem, Seitenairbags sowie ein Knieairbag auf der Fahrerseite gehören beim Audi A3 zum absoluten Standard. Ebenso die Multikollisionsbremse, die bei einem Unfall Folge-Kollisionen verhindern soll. Das Angebot der Sicherheitsausstattung entspricht beim Audi A3 ziemlich exakt jenem des VW Golf 7. Im EuroNCAP-Crashtest gab es nicht umsonst gleichsam die Bestnote (fünf Sterne).

Audi A3 Sportback: Zwei Topausstattungen - "sport" und "design"

Was gibt das vermeintlich exklusivste Auto in unserem Kompaktklasse-Test in seiner Topausstattung her? Wer sich für einen Audi A3-Neuwagen interessiert, für den gilt: Es gibt ihn neben der Standardversion in zwei höherwertigen Ausstattungslinien zu kaufen - als A3 Sportback „sport“ und A3 Sportback „design“. Diese Ausführungen kosten gleich viel, unterscheiden sich jedoch etwas in ihren jeweiligen Bestandteilen sowie der Auslegung auf eigene Zielgruppen. Bestückt mit dem 150 PS-Benziner (A3 35 TFSI) und Automatikschaltung, beginnt im Audi-Konfigurator der Preis für beide A3 Sportback-Varianten bei 31.700 Euro. Wir sehen: Die Preisdifferenz zwischen VW Golf und Audi A3 beträgt hier gerade mal knapp 1.000 Euro.

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Die Frage ist nun natürlich, was wir beim kompakten Ingolstädter für dieses Geld geboten bekommen. Serienmäßig befinden sich Leder-Sportsitze für die Frontinsassen an Bord, außerdem gibt es im Audi A3 "sport" das Sportfahrwerk inklusive Audi drive select. Die Reifen auf den 17-Zoll-Leichtmetallfelgen sind wie beim VW Golf „Highline“ 225 Millimeter breit. Die A3-Karosserie wird zudem mit markanten Chrom-Elementen veredelt. Gleiches trifft auf Bereiche im Interieur zu. Das Infotainment wartet mit einem höherwertigen Audiosystem auf (MMI mit 7-Zoll-Farbdisplay), außerdem kommt ein Fahrinformationssystem zum Einsatz. Gesteuert wird der Audi A3 Sportback „sport“ per Multifunktions-Sportlederlenkrad. Eine Sitzheizung ist im Gegensatz zum Golf "Highline" noch nicht mit an Bord und auch keine Zwei-Zonen-Klimaautomatik.

Den Premium-Kompakten Audi A3 Sportback gibt es in zwei höherwertigen Ausstattungsvarianten zu kaufen: Design und Sport.
Den Premium-Kompakten Audi A3 Sportback gibt es in zwei höherwertigen Ausstattungsvarianten zu kaufen: Design und Sport.
Foto: Audi

Seat Leon im Konfigurator-Check

Ein bisschen im Schatten seiner deutschen Konzernbrüder steht hierzulande der Seat Leon. Wenn es ums Äußere geht, ist dieser Protagonist von den vier Testkandidaten der am schärfsten gezeichnete, schließlich besitzt die Karosserie eine ausgeprägt dynamische Formsprache. Technisch geht es konventionell zu: Auch der iberische Vertreter unseres Kompaktklasse-Vergleichs entsteht auf der bewährten MQB-Plattform von Volkswagen und existiert bereits seit 2012 in dritter Generation. Kurz nach Golf und A3 bekam der Seat Leon zum Jahreswechsel 2017 ein Facelift spendiert. Ist der Dritte im Bunde der heimliche Preis-Gewinner in unserer Gegenüberstellung? Sehen wir ihn uns den Seat Leon einmal genauer an - wieder als Basismodell und in Topausstattung.

Der spanische Konzernbruder des VW Golf trägt den Namen Seat Leon. Die dritte Generation vom Typ 5F ist seit 2012 erhältlich.
Der spanische Konzernbruder des VW Golf trägt den Namen Seat Leon. Die dritte Generation vom Typ 5F ist seit 2012 erhältlich.
Foto: Seat

Basismodell: Seat Leon "Reference"

Die preiswerteste Ausführung des Seat Leon stellt das Modell "Reference" dar und ist derzeit zum Grundpreis von 18.780 Euro zu haben. Damit haben wir gleichzeitig das bislang kostengünstigste Basismodell in unserem Kompaktklasse-Vergleich vor uns. Die entscheidende Frage ist: Was hat uns der Seat Leon in Standardausstattung zu bieten? Wie seine vorangegangenen Konzernbrüder besitzt er elektrisch einstellbare Außenspiegel. Außerdem kommen Blinkleuchten mit LED-Technologie zum Einsatz. Wie der Golf besitzt der Seat Leon in seiner niedrigsten Version Stahlfelgen in 15 Zoll und eine Klimaanlage, die manuell einstellbar ist. Das Media-System des Leon ist ebenfalls dem des Wolfsburger Bestsellers ähnlich: "Touch Colour"-Radio mit Touchscreen und SD-Karten-Slot. Im Gegensatz zum VW Golf ist hier noch eine Bluetooth-Schnittstelle serienmäßig dabei.

Kommen wir zur Motorisierung des Seat Leon "Reference".  Auch hier kommt der 1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner 1.0 TSI aus dem Konzernregal zum Einsatz. Das Aggregat leistet in der Grundstufe 86 PS und hat einen Verbrauch von kombinierten 4,8 Litern auf 100 km. Doch selbst wer zur stärkeren 115-PS-Variante greift, fährt günstiger als beim VW Golf (und dem Audi A3 sowieso). Denn dieses Modell kostet gerade mal 19.960 Euro, kann also in der Hinsicht als kleiner Preis-Knaller bezeichnet werden. Es ist auch rund 1.500 Euro günstiger als beim Golf.

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Sicherheit: In diesem Bereich hält Seat eine weitere Überraschung bereit. Im Gegensatz zu den Kompaktklasse-Modellen der Marken VW und Audi kann der Leon III nämlich bereits in der Basisausstattung mit dem Umfeldbeobachtungssystem „Front Assist“ (mit City-Notbremsfunktion) aufwarten. Das ist doch mal ein echter Bonuspunkt und bringt den Kompakten in der "Roh-Fassung" in die Favoritenposition, was den Preis-Leistungs-Aspekt betrifft. Dieses Sicherheits-Feature ist schließlich weder beim Basismodell des Golf 7 noch bei dem des Audi A3 serienmäßig dabei. Darüber hinaus besitzt der Seat Leon das gleiche Airbagangebot wie seine Konzernbrüdern - und auch die Multikollisionsbremse ist schon drin.

Zwei Topmodelle: Seat Leon "FR" und "Xcellence"

Mit seiner Produkt-Strategie hat sich Seat in den vergangenen Jahren zu einer Blüte im Volkswagen-Konzern entwickelt. Der aktuelle Leon punktet mit ansehnlichem Design und den hochwertigen Technik-Komponenten seiner Verwandtschaft. Ihn gibt es in zwei Topausstattungen - wenn man einmal die Sportversion der mittlerweile eigenständigen Sparte CUPRA außenvor lässt. Der Seat Leon "Xcellence" ist die etwas komfortablere Wahl, während der Leon "FR" die sportlichere Alternative darstellt. Prägnantestes Merkmal des Letzteren ist das Sportfahrwerk mit drei Fahrprofilen (SEAT Drive Profile: "Sport", "Eco", "Comfort"). Der Leon "Xcellence" glänzt dafür mit mehr Komfort und Sicherheits-Features: dem LED-Innenlicht-Paket, dem schlüssellosen Schließ- und Startsystem ("Kessy") und u. a. der Ultraschall-Einparkhilfe für den Heckbereich.

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In Verbindung mit dem 150 PS starken Seat Leon 1.5 TSI-Benziner und Automatik-Getriebe ist der spanische Kompakte in beiden Fällen zu Preisen ab 26.780 Euro zu haben. Es wird ersichtlich, dass dieser Betrag einige Tausend Euro niedriger liegt als die vergleichbaren Ausstattungslinien der Konzernbrüder von VW und Audi. Doch die Topvarianten des Seat Leon stehen jenen im Prinzip in nichts nach: Zum einen stehen sie serienmäßig auf 17 Zoll großen Aluminiumrädern, die Reifenbreite beträgt auch hier 225 mm. Die Akustik des Infotainmentsystems "Media Plus" wird über acht Lautsprecher ausgespielt. Das Fahrzeug-Heck wird zum einen durch das Doppelauspuffendrohr aufgepeppt, außerdem besitzen beide Modelle getönte Scheiben. Und: Hier ist auch schon eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik verbaut, die im Fall des Audi A3 Sportback ja erst gegen Aufpreis zu haben ist. Nicht zuletzt erhöhen auch die Lendenwirbelstützen für die serienmäßigen Sport-Komfortsitze sowie die Ambiente-Beleuchtung den Wohlfühl-Faktor deutlich.

Die Ausstattungsvarianten des Seat Leon sind vielfältig und umfangreich. Wie beim A3 gibt es zwei höherwertige Linien, die gleich viel kosten.
Die Ausstattungsvarianten des Seat Leon sind vielfältig und umfangreich. Wie beim A3 gibt es zwei höherwertige Linien, die gleich viel kosten.
Foto: Seat

Skoda Scala im Konfigurator-Check

Während für die drei Konzernbrüder VW Golf, Audi A3 und Seat Leon recht bald schon der Generationenwechsel ansteht, ist der Skoda Scala frisch auf dem Markt. Er löst den Rapid Spaceback ab und erlebt im Frühjahr 2019 den Verkaufsstart. In der Vorstellung haben wir den auf der Plattform des VW Polo entstehenden Tschechen bereits ausführlich unter die Lupe genommen. Welches Bild gibt das Ausstattungsangebot des Skoda Scala im Konfigurator ab?

Der Rapid-Nachfolger Skoda Scala ist für die tschechische VW-Tochter der neue Hoffnungsträger im Bereich Kompaktklasse.
Der Rapid-Nachfolger Skoda Scala ist für die tschechische VW-Tochter der neue Hoffnungsträger im Bereich Kompaktklasse.
Foto: Skoda

Basismodell: Skoda Scala "Active"

Die Kompaktklasse-Neuheit Skoda Scala ist erst seit kurzer Zeit konfigurierbar - aber das auch noch nicht in vollem Umfang. Die Basisausstattung nennt sich Skoda Scala "Active". Sie wird in Verbindung mit dem (derzeit noch nicht konfigurierbaren) Einstiegs-Benziner bereits ab einem schlanken Grundpreis von 17.350 Euro erhältlich sein. Ob bereits zum Marktstart, Mitte Mai 2019, oder aber etwas später, das konnte uns Karel Müller von der Skoda-Presseabteilung noch nicht mitteilen. Die beachtlich niedrigen Einstiegskosten lassen hingegen schon erahnen, dass der Scala in die Rolle des unschlagbaren Preisbrechers im Kompaktklasse-Portfolio von Volkswagen übernehmen wird.

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Was bietet uns der Skoda Scala zu einem derart moderaten Preis? In seiner Standardbestückung wirkt die Skoda-Neuheit schon durchaus moderner und damit auch attraktiver als Golf und Leon: Die Stahlfelgen des Basismodells sind eine Nummer größer (16 Zoll), Leichtmetallräder kosten natürlich auch bei Skoda Aufpreis. Noch besser liest sich die (Teil-)LED-Technologie bei Hauptscheinwerfern und Heckleuchten. Multifunktionsanzeige, ein Radiosystem mit 6,5-Zoll-Touchscreen ("Swing") und elektrisch verstellbare Außenspiegel sorgen ebenfalls für ein ordentliches Komfort-Plus. Während es die Basisausführung in Verbindung mit dem 95-PS-Einstiegsmotor geben wird, trifft dies auf die 20 PS stärkere Benziner-Variante allerdings nicht zu. Die ist dann erst mit der nächsthöheren Ausstattung "Ambition" (mindestens 21.450 Euro) verfügbar.

Sicherheit: Der neue Skoda Scala hat von Haus aus das Frontradarassistenzsystem mit an Bord, das wie beim Basismodell des Seat Leon über eine City-Notbremsfunktion und eine Personenerkennung verfügt. Das Angebot der Sicherheitssysteme beim Skoda Scala überzeugt noch mehr: Der Speedlimiter sowie der Spurhalteassistent "Lane Assist" sind serienmäßig mit an Bord. Wie die Konzernbrüder verfügt der Scala in der Basis über ein solides Airbagsystem, bestehend aus Fahrer- und Beifahrer-Airbag, Seitenairbags vorne und Kopfairbags. Dazu kommt die Multikollisionsbremse sowie der Fahrlichtassistent mit Coming- und Leaving-Home-Funktion. Und: Im Gefahrenfall gibt es beim Skoda Scala eine automatische Aktivierung der Warnblinkanlage.

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Was bringt die Topvariante mit: der Skoda Scala "Style"

Das Basismodell weiß recht gut zu überzeugen. Und was besitzt die Skoda-Neuheit Scala in Topausstattung? Der Scala "Style" kostet in Kombination mit dem 150 PS starken 1.5 TSI aus dem Hause Volkswagen in etwa das gleiche wie ein Seat Leon-Topmodell "Xcellence" oder "FR", wenn man dieses mit dem gleichen Aggregat bestückt, nämlich rund 27.000 Euro. In dieser, zugegeben, recht bemühten Rechnung erscheinen Leon und Scala also fast deckungsgleich. Das darf aber nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass der neue Tscheche aber insgesamt ein ganzes Stückchen teurer ist als der ältere Seat Leon. Ja, das mag durchaus an der Aktualität liegen. Schließlich ist der Scala 2019 der Jüngste in unserem Vergleich. 

Sehen wir uns die Ausstattungsliste des Skoda Scala "Style" an. Preislich liegen wir hier rund 6.000 Euro über dem (derzeit noch nicht konfigurierbaren,) 17.350 Euro teuren Einstiegsmodell. Bei 23.400 Euro, genau gesagt. Für diesen Mehrpreis dürften wir also schon einiges an Mehrwert erwarten. Skoda hat allgmein so etwas wie den "Billig"-Ruf unter den Volkswagen-Marken, doch klar ist auch, dass man gleichzeitig auf einen reichhaltigen Fundus an modernsten elektronischen Systemen zurückgreifen kann, konzipiert und entwickelt durch die deutsche VW-Mutter. 

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Komfort und Infotainment kommen beim Skoda Scala "Style" ganz gewiss nicht zu kurz. Er besitzt serienmäßige Standards wie die Zwei-Zonen-Klimaanlage, die Sitzheizung (vorne), das hochwertige Infotainmentsystem "Bolero 8" mit Touchscreen (8 Zoll), acht Lautsprecher, Bluetooth-Anbindung, SmartLink+ und Digitalempfang DAB+, ein schlüsselloses Start- und Stoppsystem sowie Lendenwirbelstützen. Bedienen lässt sich ein Großteil der Technik über das Multifunktions-Lenkrad. Hochwertige Dekoreinlagen in "Copper Brushed" und "Black Piano" runden die Innenraumoptik ungemein elegant ab. Ein markanter Unterschied zu den Modellen Golf, A3 Sportback und Seat Leon: Die Serienbereifung ist mit 205 Millimetern vergleichsweise deutlich schmaler, obwohl die Leichtmetallfelgen ebenfalls 17 Zoll messen. Schließlich sind noch LED-Heckleuchten mit animierten Blinkern inklusive, was auch dem optischen Gesamtauftritt noch zusätzlich hebt.

Der neue Skoda Scala ist in drei verschiedenen Ausstattungsvarianten erhältlich. Die Topvariante des Tschechen trägt die Bezeichnung "Style".
Der neue Skoda Scala ist in drei verschiedenen Ausstattungsvarianten erhältlich. Die Topvariante des Tschechen trägt die Bezeichnung "Style".
Foto: Skoda
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Preis-Leistungs-Test der VW-Kompakten: Unser Fazit

Wie man sieht, können alle vier Modelle in Top-Ausstattung ungemein gut überzeugen. Welches davon ist aber, wenn man die strikte Wahl treffen müsste, das empfehlenswerteste? Die Antwort liegt - wie sollte es anders sein – natürlich im subjektiven Empfinden eines jeden Einzelnen. Besonders die Komponenten Markenverbundenheit und Design spielen eine große Rolle bei der Entscheidungsfindung. Bei den Kompaktklasse-Modellen VW Golf, Audi A3, Seat Leon und Skoda Scala lässt sich jedoch gut erörtern, welche Vorlieben das jeweilige Fahrzeug ziemlich gut abzudecken vermag:

VW Golf und Audi A3 Sportback überzeugen durch enorm hochwertige Verarbeitung, wobei der Ingolstädter nochmal ein Stück höher einzuordnen ist. Nicht zuletzt die edlere und dynamischere Formensprache in Verbindung mit dem Premium-Image überzeugt viele Käufer beim A3. Natürlich schlägt sich bei den heimischen Fabrikaten das vorherrschende Image der „deutschen Wertarbeit“ auch in der jeweiligen Preisliste nieder. Doch den vielzitierten "Vorsprung durch Technik" kann man dem Audi A3 (8V) gegenüber seinen konzerninternen Rivalen nicht mehr in jeder Hinsicht bescheinigen. Zwar besitzt der kompakte Audi das multimedial anspruchsvollste Cockpit unserer Testreihe, doch er ist preislich auch das mit Abstand teuerste Auto. Kein Wunder: Sonderausstattung und Zubehör, von denen jeder „Roh-Audi“ sicherlich einiges vertragen kann, sind bei Volkswagens Premium-Marke eben am kostspieligsten. Rein komfort- und sicherheitstechnisch gesehen ist der VW Golf 7 im Gesamtvergleich nach wie vor die preislich eine sehr vernünftige Wahl - in manchem Fall sogar die vernünftigere.

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Im Preis-Leistungs-Angebot schneiden der Seat Leon und der neue Skoda Scala ebenfalls sehr gut ab. Letzterer kann zudem noch mit dem Bonus der Produkt-Neuheit Käufer in seinen Bann ziehen. Die beiden Importautos besitzen schon als Basismodell Features, die bei ihren deutschen Konzernbrüdern Aufpreis kosten (Bsp. "Front Assist"). Vergleichstests bescheinigen dem Seat Leon ein qualitativ ebenbürtiges Fahrverhalten wie dem VW Golf, bezüglich Dynamik habe er bei gleicher Motorisierung sogar die Nase vorn - sogar gegenüber dem A3 Sportback. Die Fahrgastzelle des Leon III ist ein Stück puristischer, reduzierter als bei Golf und A3 Sportback. Dies gilt auch für den Skoda Scala, der technisch auf neuestem Stand ist, dafür im Innenraum nicht minder pragmatisch orientiert. Wer also mehr Freude am Wesentlichen - dem Fahren - verspürt, könnte mit den beiden Alternativen von Seat und Skoda besser bedient sein als mit den imageträchtigen Konzerngeschwistern.

Was die Karosserie betrifft, sind sich indes Audi A3 Sportback und Skoda Scala ziemlich ähnlich, der Neuling ist mit 4,36 m jedoch rund zehn Zentimeter kürzer als der A3. Im Innenraum des Skoda geht es hingegen ein bisschen luftiger zu. Finanziell sollte man letztlich jedoch noch eine Sache nicht unberücksichtigt lassen: Was den beiden teureren Vertretern unseres Tests, VW Golf und Audi A3 Sportback zugutekommt, sind "weiche" Faktoren wie Image und darum vor allem auch der Wiederverkaufswert. Hier liegen die Marken VW und Audi in der Regel vor Seat, Skoda belegt in dieser Wertung generell nur Platz vier.