Modell-Übersicht
In den 80er Jahren konnte keiner die Entwicklung voraussehen, die Volvo einmal nehmen würde. Die Marke war in Deutschland als Lehrerauto bekannt: kantige Kombis, Ziegelsteine auf Rädern. Irgendwie kultig, aber nicht wirklich schick oder cool. So war der Aufschrei groß, als sich Volvo nach und nach von seinen eckigen Fahrzeuglinien verabschiedete. Heute steht die Marke zwar immer noch für den schwedischen Minimalismus, der sie bekannt gemacht hat, aber gepaart mit einem frischen Premium-Design, das sich nicht hinter BMW, Audi und Mercedes-Benz verstecken muss.
Beigetragen haben dazu vor allem die Volvo-SUVs. 2002 brachte der Hersteller mit dem XC90 das erste Modell in diesem Segment heraus. Er konkurrierte in der oberen Mittelklasse mit dem BMW X5, dem VW Touareg und dem Porsche Cayenne. Nach dem großen Erfolg dieser Fahrzeugklasse baute der schwedische Hersteller sein Angebot nach unten aus. Mittlerweile gibt es fünf unterschiedliche Volvo-SUVs, die die meisten Segmente abdecken. Nur an einen Kleinwagen hat sich der schwedische Hersteller bisher nicht herangetraut. Erhältlich sind die Hochbeiner mit Mild-Hybrid, Plug-in-Hybrid und vollelektrischen Motoren, Diesel gibt es nicht mehr. Die Unterscheidung der Motorisierungen ist einfach: Elektromodelle heißen „EX”, Hybride oder Plug-in-Hybride „XC”.
Los geht es mit dem Volvo EX30, den es nur als E-Modell gibt, gefolgt vom Volvo EX40 (Elektro) und dem Volvo XC40 (Mild-Hybrid und Plug-in-Hybrid). Der Volvo XC60 ist nur mit kombinierten Benzin- und E- Motoren erhältlich. Volvo EX90 (Elektro) und Volvo XC90 (Mild- Hybrid und Plug-in-Hybrid) sind in beiden Varianten im Angebot. Dazwischen sitzt der Crossover Volvo EC40, der die Vorteile eines SUVs mit der Design-Ästhetik eines Coupés verbindet. In unserer Übersicht zeigen wir Euch alle Volvo-SUVs, gestaffelt nach Preis und Größe.
Volvo EX30 (seit 2023): Viel Reichweite zum kleinen Preis

Der Einstieg in das SUV-Segment erfolgt bei dem schwedischen Hersteller über den Volvo EX30, der mit einer Länge von 4,23 Meter, einer Höhe von bis zu 1,57 Meter und einer Breite von 1,84 Meter ziemlich genau im Revier des VW T-Roc wildert. Der ist im Gegensatz zu dem Volvo-SUV aber nicht als Elektroauto erhältlich. Der Volvo EX30 wurde im Juni 2023 vorgestellt und wird seit Ende desselben Jahres ausgeliefert. Mit einem Preis von 39.790 Euro bleibt der Volvo EX30 noch unter der 40.000-Euro-Marke, psychologisch nicht unwichtig. Vor allem, weil er zu seiner Markteinführung noch 2.000 Euro günstiger war, ohne dass ich seitdem an dem Fahrzeug etwas geändert hätte.
Verfügbar ist der Volvo EX30 in drei Ausstattungslinien, „Core”, „Plus” und „Ultra”. Die Basisausstattung gibt es nur mit Heckantrieb und einer Leistung von 272 PS. Die reicht, um das SUV in 5,7 Sekunden auf 100 km/h zu katapultieren. Die durchschnittliche elektrische Reichweite des Volvo EX30 beträgt 337 Kilometer. Für 5.200 Euro mehr bietet die Marke mit dem „Single-Motor Extended Range” eine Variante an, die es auf 475 km bringt, ohne Zwischenstopp an der Ladestation. Die gibt es auch bei den beiden höheren Ausstattungslinien des SUV, hier kommt aber wahlweise ein Allradantrieb hinzu. Der leistet 428 PS und schießt in 3,6 Sekunden auf Tempo 100. Das sind die Beschleunigungs-Dimensionen eines Porsche 911. Topmodel ist der Volvo EX30 Ultra für einen Preis von 52.190 Euro, mit Allradantrieb sind es 55.290 Euro. Hier ist die höhere Reichweite des Volvo-SUVs integriert, ebenso wie ein Panoramaglasdach, ein Parkpilot und ein Kamerasystem mit 360-Grad-Surround-View.
- Volvo EX30 Preisspektrum: 39.790 € - 52.190 € (Stand: Februar 2025)
- Konkurrenten / Alternativen: Smart #1, Hyundai Kona Elektro, MG4, Cupra Born
Volvo EX40 / XC40 (seit 2017, XC40 Recharge ab 2019, seit 2025 EX40, Facelift 2022): Sicherheit und Power für die Mittelklasse

Beim Blick auf die Modellauswahl der Volvo-SUVs herrscht erstmal Verwirrung. Da gibt es den Volvo XC40 Recharge, aber irgendwie auch nicht. Vermerk auf der Webseite des Herstellers: „Dieses Modell ist nicht mehr erhältlich”. Das liegt daran, dass die Marke ihre Modellbezeichnungen vereinfachen wollte. Vorher hießen alle elektrischen Volvo-SUVs genauso wie die Benziner, mit dem Anhang „Recharge”, also wiederaufladbar. Jetzt nennt Volvo die vollelektrischen Modelle „EX”, alle anderen Varianten wie bisher „XC”. Das heißt, den Volvo XC40 Recharge gibt es weiterhin, er heißt nur anders: Volvo EX40. Damit es nicht weiter zu Verwirrungen kommt, der Volvo XC40 ist gebraucht nämlich sehr beliebt – als Benziner. Die technische Basis ist bei Mildhybrid, Plug-in-Hybrid und E-SUV dieselbe. Optisch unterscheiden sie sich nur durch den Kühlergrill, der bei den E-Modellen geschlossen und allen anderen geöffnet ist.
Der Volvo EX40 ist in der elektrischen Mittelklasse angesiedelt, startet ab einem Preis von 49.990 Euro und kann in den Ausstattungslinien „Essential”, „Core”, „Plus”, und „Ultra” geordert werden. Einen besonderen Fokus legt der Hersteller markentypisch auf die Sicherheit, die in vielen Tests des EX 40 und XC40 Volvo besonders gut abschnitt. So sind immer eine Reihe Airbags mit zweistufigem Auslösesystem an Bord, unter anderem für Kopf, Schultern und Knie sowie ein Schleudertrauma-Schutzsystem oder eine Servolenkung, die sich der Geschwindigkeit anpasst. Auch das Angebot an Assistenzsystemen ist üppig. So ist unter anderem ein Spurhalter an Bord, der beim Überschreiten der Mittellinie bei entgegenkommendem Verkehr automatisch zurücksteuert. Die Leistung ist davon abhängig, ob der Volvo EX40 mit einem oder zwei Motoren und somit Allradantrieb ausgewählt wird. Erstere leisten 238 oder 252 PS, die stärkeren Varianten 408 und 442 PS. Die elektrischen Reichweiten der Modelle des Volvo EX40 liegen zwischen 479 und 573 km.
Bei den Varianten mit Benzinmotor des XC40 von Volvo geht es deutlich gemäßigter zu. Das Basismodell kostet 7.500 Euro weniger und ist nur noch als Mildhybrid erhältlich. Das Plug-in-Modell wurde gestrichen. Die Ausstattungslinien sind identisch zum Volvo EX40, allerdings gibt es nur noch zwei Motorisierungen mit 163 PS oder 197 PS, der Verbrauch liegt zwischen sechs und sieben Liter auf 100 Kilometer. Der Volvo XC40 wird immer an der Vorderachse angetrieben und ist mit einer Automatik ausgestattet. Optional ist noch eine „Black Edition” für 49.190 Euro erhältlich, die den Volvo XC40 in eine Onyx Black Metallic Lackierung taucht und den Batmobil-Look durch schwarze Leichtmetallräder verstärkt. In der E-Variante kostet sie 56.590 Euro.
Volvo EX40:
- Preisspektrum: 49.990 € - 61.090,01 € (Stand: Februar 2025)
- Konkurrenten / Alternativen: Tesla Model Y, Audi Q4 e-tron, BMW iX3, Kia EV6
Volvo XC40:
- Preisspektrum: 42.490 € - 51.689,99 € (Stand: Februar 2025)
- Konkurrenten / Alternativen: Tesla Model Y, Audi Q4 e-tron
Volvo EC40 (seit 2021): Volvo EX40 mit Coupé-Dach

Offiziell nennt der schwedische Hersteller den Volvo EC40 „Crossover”. Dieser Begriff kommt immer ins Spiel, wenn ein Fahrzeug sich bestimmte Eigenschaften anderer Segmente einverleibt. In diesem Fall sind das Kompaktwagen, SUV und Coupé. Wobei die Bezeichnung Coupé ein wenig irreführend ist, weil das Volvo-SUV dafür ein Zweitürer sein müsste. Mittlerweile hat sich das aber bei allen Fahrzeugen in diesem Segment durchgesetzt, die ein steil abfallendes Heck besitzen.
Letzten Endes ist der Volvo EC40 genau das: ein EX40 mit schnittigeren Formen, der gleichzeitig den 2019 eingestellten Volvo V40 beerben soll. Der deutlichste Unterschied ist, dass es den EC40 von Volvo nur als reines Elektroauto gibt und sich der Hersteller die Basisausstattung spart. Das treibt den Preis auf mindestens 52.690 Euro hoch. Auch hier stehen wieder Varianten mit Single Motor, Single Motor Extended Range und Twin Motor, also Allradantrieb, zur Auswahl. Leistungsmäßig bewegt sich der Volvo EX40 zwischen 238 PS und 442 PS, der Twin Motor Performance Variante sei Dank. Die Reichweite liegt bei mindestens 486 km, am weitesten kommt die Variante mit Heckantrieb und größerer Reichweite des Volvo EC40, dann sind bis zu 581 km möglich.
Auffällig ist, wie viele Lackierungen Volvo für sein SUV anbietet. Standard ist das etwas dröge „Vapour Grey”, weitere Varianten sind unter „Cloud Blue”, „Crystal White”, „Fusion Red” oder „Fjord Blue”. Wie beim Volvo EX40 gibt es eine Volvo EC40 „Black Edition”, die mindestens 58.090 Euro kostet. Weitere Unterschiede zum EX40: Der Volvo EC40 ist sechs Zentimeter niedriger und bringt nur 404 statt 410 Liter in seinem Kofferraum unter.
- Volvo EC40 Preisspektrum: 52.690 € - 65.690 € (Stand: Februar 2025)
- Konkurrenten / Alternativen: Cupra Tavascan, Tesla Model Y, Audi Q4 e-tron, Nio EC6
Volvo XC60 (seit 2017, Facelift 2025): Ganz cool in der Mittelklasse

Direkt unter dem größten Modell, dem Volvo XC90, ist der Volvo XC60 positioniert. Er ist mittlerweile das einzige SUV im Portfolio des schwedischen Herstellers, das noch nicht vollständig elektrifiziert wurde. Das heißt, einen Volvo EX60 gibt es bisher nicht. Irgendwie elektrifiziert sind trotzdem alle Motorvarianten des SUVs. Die Diesel hat die Marke aus dem Programm genommen und setzt bei den Mittelklasse-Modellen auf Hybride und Plug-in Hybride, die auch im Volvo XC90 zum Einsatz kommen. Das Basismodell ruft 250 PS Leistung ab und ist in den üblichen Ausstattungslinien von „Essential” bis „Ultra” verfügbar. Letztere bietet unter anderem ein Head-up-Display, ein Glasschiebedach, 360-Grad-Surround-View und zwei Touchscreens im Innenraum. Dafür werden für das SUV stolze 70.490 Euro fällig. Der Motor bleibt beim Mildhybrid der gleiche, eine zweite Variante gibt es nicht. Wer es ganz cool will, greift wieder zur Volvo XC60 Black Edition, die das gesamte SUV in dunkle Farbe taucht.
Darf’s ein bisschen mehr sein, ist der 67.990 Euro teure Volvo XC60 Plug-in-Hybrid die richtige Wahl. Der ist fast 10.000 Euro teurer als der Mildhybrid. Diese Motorisierung des Volvo-SUVs verfügt immer über Allradantrieb und die Basisversion kommt bereits auf 350 PS, die stärkere Variante besitzt eine Systemleistung von 455 PS. Rein elektrisch ist eine Reichweite von 78 Kilometer möglich. Eine spezielle Variante des XC60 Plug-in Hybrid ist die „Polestar Engineered”-Ausgabe. Hier hat die sportliche Elektro-Marke aus dem Hause Volvo noch einmal Hand angelegt. Es gibt eine Acht-Gang-Automatik, schwarze 21 Zoll große Alufelgen im Polestar-Design und ein extra für den XC60 entwickeltes Fahrwerk. Besonderer Blickfang sind die wuchtigen Brembobremsen, die durch die Felgen zu erkennen sind. Das lässt sich Volvo 87.590 Euro kosten.
- Volvo XC60 Preisspektrum: 67.990 € - 87.590 € (Stand: Februar 2025)
- Konkurrenten / Alternativen: BMW X3, Mercedes-Benz GLC, Audi Q5
Volvo XC90 (seit 2015, Facelift 2019 und 2024): Der Langläufer

Im Gegensatz zum Volvo XC40 und seinem elektrischen Pendant EX40, basieren der Volvo XC90 und der Volvo EX90 nicht auf derselben technischen Architektur. Das ist dadurch zu erklären, dass der XC90 das erste SUV von Volvo war, das bereits 2002 auf den Markt kam. Auch die aktuelle Generation ging bereits 2015 in den Handel und wurde 2019 und 2024 aufgefrischt. Eine lange Zeit für eine Baureihe, die in der grundsätzlichen Konzernstrategie begründet ist: ab 2030 wollte Volvo nur noch vollelektrische Modelle verkaufen. Da die seit einiger Zeit aber auf dem Weltmarkt an Boden verlieren, wurde das Ziel 2024 einkassiert. Jetzt sollen es bis 2030 90 Prozent Stromer und zehn Prozent Plug-in-Hybride sein. Es könnte also sein, dass demnächst doch noch ein Nachfolger des Volvo XC90 auf den Markt kommt, der nicht nur mit Strom fährt.
Bis auf die einzelnen Motorisierungen unterscheiden sich die beiden Volvo-SUVs sowieso kaum. Mit dem letzten Facelift passte Volvo den XC90 an das Design der vollelektrischen Modelle an. Der Innenraum wurde nur leicht aufgefrischt. Die Diesel wurden wie bei allen anderen SUVs gestrichen, geblieben sind Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Motorisierungen. Alle Modelle besitzen Allradantrieb und Automatikgetriebe, der Mildhybrid leistet immer 250 PS, der Plug-in-Hybrid ruft eine satte Systemleistung von 455 PS ab. Die elektrische Reichweite des XC90 gibt der Hersteller mit 69 bis 71 Kilometer an. Weitere Vorteile dieser Modellreihe sind serienmäßig sieben Sitzplätze, eine maximale Anhängelast von bis zu 2.400 Kilogramm und ein Gepäckraumvolumen von bis zu 680 Liter.
- Volvo XC90 Preisspektrum: 79.890 € - 94.890,01 € (Stand: Februar 2025)
- Konkurrenten / Alternativen: Audi Q7, BMW X5, Mercedes-Benz GLE, Land Rover Discovery
Volvo EX90 (seit 2024): Viel Reichweite hat ihren Preis

Der Volvo EX90 ist sogar noch einmal fünf Zentimeter länger als sein konventionell angetriebener Bruder und misst damit über fünf Meter. Im Innenraum orientiert sich der EX90 Volvo am Tesla-Prinzip: reduziertes Interieur, kaum Knöpfe und Schalter, dafür ein hochkant eingebauter Bildschirm. Im Vergleich zur Qualität des amerikanischen Konkurrenten ist das aber die Premium-Liga. Die LED-Beleuchtung des Volvo EX90 im Innenraum erzeugt ein Lichtspektrum, das dem natürlichen Sonnenlicht nahekommt, die Luftreinigung filtert auf schädliche Partikel, das Panoramadach sorgt für ein luftiges Ambiente. Und da die kaufkräftige Kundschaft des EX 90 von Volvo auf Nachhaltigkeit setzt, stammen große Teile der Innenausstattung aus recycelten Materialien.
Als Ausstattungslinien stehen wieder „Core”, „Plus” und „Ultra” zur Auswahl. Letzteres durchschlägt mit seinem Preis für den Volvo EX90 die 100.000-Euro-Marke. Dafür sind auch Motoren und Reichweite des Volvo EX90 Premium. Schon das Einstiegsmodell mit Antrieb an der Hinterachse leistet 279 PS und kommt bis zu 610 Kilometer weit. Die Allradvarianten katapultieren den Koloss mit 408 oder 517 PS nach vorne und erzielen für den Volvo EX90 eine Reichweite von 625 Kilometer, ohne zu laden. Dazu kommt ein gewaltiger Kofferraum mit 690 Liter Fassungsvermögen und bei den beiden Allradvarianten des EX90 von Volvo eine maximale Anhängelast von bis zu 2.200 kg. Damit sollte sich auch der größte Campinganhänger ziehen lassen.
- Volvo EX90 Preisspektrum: 83.700 € - 107.400 € (Stand: Februar 2025)
- Konkurrenten / Alternativen: BMW iX, Mercedes-Benz EQE SUV, Audi Q8 e-tron, Porsche Macan Electric, Polestar 3