VW Tiguan Allspace, Halbseitenansicht von vorne, stehend, rot-orange
Foto: VW

Konfigurator-Check der SUV-Langversion

VW Tiguan Allspace im Test: Länge ist nicht Alles

Der Tiguan Allspace ist ein ausgemachtes Familien-SUV: Kraftvoll, geräumig, sicher. Wie viel kostet dieser wuchtige Volkswagen 2019?

Inhalt

"Bigger is better", verkündete Volkswagen bei der amerikanischen Markteinführung des VW Tiguan Allspace. Und das macht in diesem Fall auch Sinn, wurde diese rund 4,70 Meter lange Tiguan-Version doch vornehmlich für den US-Markt und Kanada entwickelt. Der klassische, genau 21,5 Zentimeter kürzere VW Tiguan ist der dortigen Kundschaft nämlich oftmals zu klein. Er ist zwar seit geraumer Zeit die Nummer eins in Deutschland und läuft darüber hinaus im Rest Europas wie geschmiert. Doch hat man vonseiten des Konzens schnell erkannt, dass auch auf den hiesigen Märkten durchaus eine hohe Nachfrage nach einer vergrößerten Variante dieses Bestseller-SUV besteht. Der Tiguan Allspace lässt sich mit einer optionalen dritten Sitzreihe zum Sieben-Sitzer ausbauen und bietet sich damit all den Kunden an, die laut VW "den Platzbedarf lieber mit einem SUV statt einem Van decken möchten".

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Seit dem deutschen Verkaufsstart im Herbst 2017 steht der VW Tiguan Allspace also auch hierzulande auf den Höfen der Händler. Was genau aber hat der Allspace im Vergleich zum klassischen VW Tiguan II noch in petto? Und um wie viel kostet die Lang-Version mehr? Womit muss man rechnen, wenn man sich einen neunen VW Tiguan Allspace konfigurieren will? Das möchten wir jetzt im Konfigurator-Test genauer herausfinden.

Raumwunder aus Wolfsburg? Nicht wirklich. Der Tiguan Allspace wird in Mexiko produziert.
Raumwunder aus Wolfsburg? Nicht wirklich. Der Tiguan Allspace wird in Mexiko produziert.
Foto: VW

VW Tiguan Allspace: Preis-Niveau der Motoren

Im aktuellen Modelljahr 2019/2020 sind für den VW Tiguan Allspace acht verschiedene Antriebsvariationen verfügbar. Dabei liegt der Fokus klar auf den Dieselmotoren. Ab 34.250 Euro ist der günstigste Benziner, der 1.5 TSI ACT, zu haben. Diesen gibt es einzig in Verbindung mit Schaltgetriebe und Frontantrieb. Damit ist er zwar um über 3.000 Euro teurer als der klassische Tiguan, bietet aber schon in der Basisausstattung einiges mehr. Allrad-Freunde kommen mit dem Tiguan Allspace auf ihre Kosten. Insgesamt fünf Modellvarianten mit "4MOTION" stehen zur Auswahl. Die beiden leistungsstärksten Benziner und den Topdiesel gibt es nur mit Allradantrieb.

Benziner:

  • 1.5 TSI ACT: 110 kW/150 PS, Verbr.: 6,0 l/100 km, 6-Gang-Schaltgetriebe – ab 34.250 €
  • 2.0 TSI (Allrad): 140 kW/190 PS, Verbr.: 7,3 l/100 km, 7-Gang-DSG – ab 40.115 €
  • 2.0 TSI (Allrad): 162 kW/220 PS, Verbr.: 8,3 l/100 km, 7-Gang-DSG – ab 46.005 €

 

Diesel:

  • 2.0 TDI: 110 kW/150 PS, Verbr.: 4,9 l/100 km, 6-Gang-Schaltgetriebe – ab 37.550 €
  • 2.0 TDI: 110 kW/150 PS, Verbr.: 4,9 l/100 km, 7-Gang-Automatik (DSG) – ab 39.650 €
  • 2.0 TDI (Allrad): 110 kW/150 PS, Verbr.: 5,6 l/100 km, 7-Gang-Automatik (DSG) – ab 41.850 €
  • 2.0 TDI (Allrad): 140 kW/190 PS, Verbr.: 5,8 l/100 km, 7-Gang-Automatik (DSG) – ab 43.515 €
  • 2.0 TDI (Allrad): 176 kW/240 PS, Verbr.: 6,4 l/100 km, 7-Gang-Automatik (DSG) – ab 49.840 €

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Darum wählen wir den VW Tiguan Allspace 2.0 TDI mit Allrad und Automatik

Die größere Laufruhe und ein sparsamer Verbrauch: Das sind Argumente, die generell für den Dieselantrieb sprechen. Eben für ein Groß-SUV mit durchschnittlich über 1.700 kg Leergewicht auch sehr wünschenswert. DSG-Automatik? Ja, bitte! Beim Preis-Test des klassischen VW Tiguan hatten wir uns noch eine manuelle 6-Gang-Schaltung gewünscht, die vor allem auf engen Waldwegen ihre Vorteile ausspielen kann. Es ist aber abzusehen, dass wir mit dem Tiguan Allspace wohl nie richtig ins Gelände gehen werden. Sein Geläuf ist doch eher der Asphalt. Und gerade dabei macht sich ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) durchaus bezahlt.

Mit Allrad ist auch für die Lang-Fassung des Tiguan vieles kein Problem. Allerdings bitte nur mit Allrad! Denn in dieser Größenordnung ist die Kraft der vier Räder fast unabdingbar.
Mit Allrad ist auch für die Lang-Fassung des Tiguan vieles kein Problem. Allerdings bitte nur mit Allrad! Denn in dieser Größenordnung ist die Kraft der vier Räder fast unabdingbar.
Foto: VW

Dass wir darum auch nicht dringend den Allradmodus brachen, scheint ebenso folgerichtig zu sein. Die Betonung liegt hier auf „scheint“! Denn auch wenn man mit dem Tiguan Allspace nicht den Geländegang anpeilt, kann man sich mit einem SUV dieser Größenordnung schnell einmal in Situationen wiederfinden, wo es ohne Allradmodus einfach nicht mehr vorangeht. Schon auf leicht verschneitem Untergrund mit relativ geringer Steigung kann auch das prachtvollste SUV liegenbleiben. Darum ist Allrad-Fähigkeit hier unbedingt anzuraten! Eine PS-Zahl von 150 finden wir hingegen völlig ausreichend. 40 PS mehr Leistung bedeuteten auch, 1.665 Euro mehr zu investieren. Geld, das wir lieber für funktionale Extras und Ausstattungszusätze zurückhalten wollen. Mit dieser Eingrenzung also kommen wir zum 2.0 TDI mit 150 PS, 7-Gang-DSG und besagtem Allradantrieb – und wir starten unseren Preis-Test im VW Tiguan Allspace-Konfigurator somit bei ohnehin schon recht noblen 41.850 Euro.

Bilder zum VW Tiguan Allspace 2017

Ausstattungslinien: VW Tiguan Allspace "Comfortline" oder "Highline"?

Wie beim "normalen" Tiguan, so gibt es auch den Volkswagen Tiguan Allspace entweder in der Ausstattungslinie "Comfortline" oder "Highline" zu kaufen. Die bisherige Basis-Linie "Trendline" hat VW für das aktuelle Modelljahr 2020 gestrichen. Mit unserem Wunsch-Motor steht uns die Wahl zwischen einer der beiden aktuellen Linien offen. Das gilt bei weitem nicht für alle Motorvarianten. Denn die Antriebe mit Frontantrieb gibt es nur als Basisausstattung, also für den Tiguan Allspace "Comfortline". Und die beiden Topmaschinen sind nur zusammen mit der Top-Ausstattung "Highline" konfigurierbar. Für welche sollen wir uns nun entscheiden? Und was ist überhaupt wo schon serienmäßig mit drin?

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Bereits der Serienumfang des VW Tiguan Allspace "Comfortline" nimmt sich sehr großzügig aus. Nach dem Wegfall von "Trendline" war das auch nicht anders zu erwarten. Klimaanlage, Multifunktions-Lederlenkrad, Regensensoren und elektronische Wegfahrsperre gehören nun zum Standard der neuen Basisausstattung "Comfortline", sondern auch das üblicherweise Aufpreis-pflichtige "proaktive Insassenschutzsystem". Des Weiteren sind eine Vielzahl von Assistenzsystemen wie etwa die Einparkhilfen für Front- und Heckbereich, der Spurhalteassistent, die Notbremsfunktion "Front Assist", eine intelligente Fußgängerkennung und der Bergabfahrassistent mit an Bord. Der Allspace steht hier auf vier 17 Zoll großen Leichtmetallfelgen der Design-Ausführung "Tulsa". Und erfreulicherweise sind neuerdings auch Nebelscheinwerfer und das Abbiegelicht serienmäßig verbaut.

Als Infotainmentsystem dient das hochwertige "Composition Colour" und eine Multifunktionsanzeige "Premium" mit mehrfarbigem Display. Die elektrische Heckklappe und der variable Gepäckraum-Ladeboden machen das Leben etwas einfacher. 

Die Ausstattungslinie VW Tiguan Allspace "Highline" (ab 43.685 Euro) baut auf "Comfortline" auf, beinhaltet also deren sämtliche Features und ergänzt oder ersetzt diese zum Teil durch höherwertige Ausstattungskomponenten. So enthält diese Linie zusätzlich noch Voll-LED-Scheinwerfer, eine Drei-Zonen-Klimaautomatik, beheizbare Vordersitze, die automatische Distanzregelung "stop & go", das äußerst praktische Start- und Schließsystem "Keyless Access" und weitere noble Einzelheiten wie zum Beispiel automatisch beheizte Scheibenwaschdüsen. Elegante "Kingston"-Leichtmetallfelgen in 18 Zoll sowie das adaptive Fahrwerk (DCC) ergänzen den Lieferumfang darüber hinaus.

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Nun also die Frage: Welche Ausstattungslinie nehmen? Uns zumindest kommt der doch recht üppige Serieninhalt des VW Tiguan Allspace "Comfortline" schon sehr entgegen. Es hatte uns ja auch das alte Basismodell "Trendline" überzeugt. Da tut es "Comfortline" jetzt umso mehr. Ein paar zusätzliche Features oder Pakete werden wir uns im Verlauf der Konfiguration noch gönnen. Hier und da muss einfach noch etwas nachgeschärft werden. Allerdings lässt sich das auch mehr als nur gut bewerkstelligen, wenn man bedenkt, dass wir uns mit dem Verzicht auf "Highline" gleichzeitig 9.435 Euro "gespart" haben. Die Differenz zwischen beiden Ausstattungslinien ist wirklich so gewaltig wie ungewöhnlich in diesem Segment. Normalerweise hat man es mit Preisabständen von niedrigen vierstelligen oder gar nur dreistelligen Summen zu tun. Und gleichzeitig scheint der Mehrwertgewinn bei der Wahl von "Highline" doch sehr zweifelhaft. 3-Zonen-Klimaautomatik, Rückleuchten in LED-Technik und so weiter: Rechtfertigt dies einen Aufpreis von fast 9.500 Euro? Für uns selbst beantworten wir die Frage mit "nein". Das gewisse Plus an Luxus und Komfort muss auch als Sonderausstattung möglich sein. Kurzum: Wir entscheiden uns für einen Volkswagen Tiguan Allspace der Ausstattungsvariante "Comfortline". Zusammen mit unserem Wahl-Motor stehen wir in dieser Konfiguration nun bei 41.850 Euro. Unverändert

Lackierungen und Felgen 

An dieser Stelle nun geht es im Konfigurator an die Individualisierung des Außenauftritts. Für unseren Tiguan Allspace stehen acht verschiedene Lackierungen zur Wahl. Wem einfaches Weiß nicht behagt, hat die Möglichkeit, zwischen sechs Metallic-Lackierungen zu wählen, die jeweils 610 Euro Aufpreis kosten. Mit Ausnahme des "Habanero Orange Metallic". Dafür wiederum stellt der Konfigurator 760 Euro in Rechnung. Eine weitere Lackierungsart nennt sich "Deep Black", präsentiert sich mit Perleffekt-Glanz und kostet ebenfalls 610 Euro. Und das überzeugt uns auch sofort. Im Gegensatz zu den Metallic-Farben gibt der Perleffekt-Lack unserem VW-SUV noch das besondere Etwas. Sicherlich wie immer eine Geschmacksfrage, aber wir persönlich entscheiden uns eben dafür. Die dafür veranschlagten 610 Euro nehmen wir gerne mit auf unsere Konfigurator-Rechnung.

... und in Blue Silk Metallic.
... und in Blue Silk Metallic.
Foto: VW

Was die Felgen angeht, lautet die gute Nachricht: Die Leichtmetallfelgen "Tulsa" in 17 Zoll sind seit der Zusammenlegung von "Comfortline" mit der alten Basislinie "Trendline" Standard. Wir könnten uns nun für "Kingston" in 18 Zoll entscheiden, die wir aus der "Highline" kennen. Sie kosten lediglich 380 Euro. Ein Preis, der überzeugt. Aber selbstverständlich würde es auch hier noch etwas teurer gehen. Mit 545 Euro werden die ebenfalls 18 Zoll großen Felgen "Nizza" in "Dark Graphite" geführt. Toll in der Wirkung, allerdings für uns kein unbedingtes Muss. Die "Kingston"-Felgen wollen wir dennoch gerne haben. So zeigt uns der Konfigurator an dieser Stelle einen Zwischenpreis von 42.840 Euro an. 

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Sonderausstattung für den Tiguan Allspace 

Um den Innenraum zu veredeln, stellt Volkswagen für den Tiguan Allspace fünf Optionen bereit, von "Magnetitgrau-Titanschwarz-Kristallgrau" über "Safranoorange-Titanschwarz" bis "Stormgrey-Titanschwarz". Die Lasano-Stoffbezüge in "Storm Grey" bieten sich als kostelose Farben-Alternative zu unserem serienmäßigen "Stoff Lasano Titanschwarz" an. Alles weitere kostet. Und das nicht unerheblich. Denn dafür wird die Zuwahl der Lederausstattung "Vienna" mit Top-Komfortsitzen vorn vorausgesetzt - zum Aufpreis von 3.150 Euro. Das ist noch nicht alles. Denn darüber hinaus gibt es noch die Möglichkeit, "Titanschwarz-Kristallgrau" zu wählen. Hierfür ist allerdings das R-Line-Paket erforderlich. Eine noch teurere Angelegenheit also: Diese sportliche Veredelung kostet 3.585 Euro. 

Lederausstattung "Vienna": Ein Luxus, der uns persönlich etwas zu teuer ist.
Lederausstattung "Vienna": Ein Luxus, der uns persönlich etwas zu teuer ist.
Foto: VW

Pakete mit Preisvorteilen? 

Derartige Preishöhen allein für den Chic im Innenraum dürften wohl eher abschrecken. Auch wir müssen nicht lange überlegen. Zum wichtigsten Ziel hatten wir uns ja die Funktionsaufwertung des VW Tiguan Allspace gesetzt. Und eben dafür ist noch mit einem gewissen Kostenaufwand zu rechnen. Darum wollen wir uns jetzt die Pakete ansehen, die uns der Konfigurator präsentiert. Diese speziell zugeschnittenen Ausstattungsbündel stellen oft auch nicht geringe Preisersparnisse in Aussicht. Was lohnt sich hier?

Edel oder elegant: Für jede Vorliebe hat VW auch bei der Langversion des Tiguan das passende Angebot parat.
Edel oder elegant: Für jede Vorliebe hat VW auch bei der Langversion des Tiguan das passende Angebot parat.
Foto: VW

Nicht weniger als 18 Paket-Optionen werden uns im Tiguan Allspace-vorgestellt. Das Preis-Spektrum reicht dabei vom Spiegelpaket, das für 180 Euro den automatisch abblendenden Innenspiegel sowie die elektrisch einstell-, anklapp- und beheizbar Außenspiegeln mitbringt, bis hin zum 4.210 Euro teuren Volkswagen R-Line "Black Style"-Paket. Dazwischen die unterschiedlichsten Bedarfs- und Preisabstufungen. Doch Achtung: Man sollte sich dabei nicht auf den angegebenen Listenpreis verlassen! Denn erfahrungsgemäß begegnen uns hier recht oft Preis-Koppelungen, wo es heißt: Das eine geht nicht ohne das andere. Um an die gewünschte Option zu kommen, muss man zwangsläufig etwas anderes als Voraussetzung dafür mitnehmen. Keine Frage: Der Preis kann sich durch solche Verkettungen ungeahnt steigern. Und beim Tiguan Allspace? Gibt es auch Punkte, woraus sich ein handfester Preisvorteil ergibt?

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Wenn wir die Pakete durchgehen, fällt uns die eine oder andere Kombination auf, die wir in unserem VW Tiguan Allspace wirklich gut gebrauchen könnten. So etwa das Business-Paket. Das würde uns die Vordersitzheizung und die Scheinwerfer-Reinigungsanlage mit automatisch beheizten Waschdüsen bringen. Des Weiteren zwei USB-Schnittstellen (auch für iPod/iPhone), eine USB-Ladebuchse und die Multimediabuchse AUX-IN. Plötzlich: Zack! Der Tiguan Allspace-Konfigurator meldet, dass als Voraussetzung (mindestens) noch das Radio "Composition Media" für 235 Euro mitgenommen werden muss. Nimmt man dies in Kauf, folgt gleich die nächste Meldung: Entweder die Telefonschnittstelle "Business" für 490 Euro oder die Telefonschnittstelle "Comfort" mit induktiver Ladefunktion für 465 Euro? Wählt man hier erneut die günstigere Option, kommt es das dritte Mal zu einer Konfigurator-Meldung, wonach wir nun auch das Winterpaket mit dabei haben. Doch so arg das alles im ersten Moment auch klingen mag, hält man sich bei den einzelnen Abzweigungen immer an die jeweils günstigste Preis-Option, kommt man tatsächlich bei den 1.130 Euro heraus, die für das Business-Paket auch als Listenpreis veranschlagt sind. Es besteht hier also kein Zwang zu irgendetwas. Die Fragen, die uns der Konfigurator stellt, betreffen lediglich die alternativen Möglichkeiten zur Ausstattungskombination.

Anders verhält es sich beispielsweise mit dem Fahrerassistenz-Paket. Darin enthalten sind die automatische Distanzregelung ACC, das Umfeldbeobachtungssystem "Front Assist" samt "stop & go" und City-Notbremsfunktion, der Überholsensor, eine Querverkehrswarnung am Heck und der Spurassistent. Dieses Paket wird zwar mit einem Listenpreis von nur 660 Euro geführt, überrascht aber mit einer tatsächliche Preiskoppelung. Das Spiegelpaket muss nämlich dafür zusätzlich noch mit. Heißt: Sofern man das Spiegelpaket nicht schon vorher mit in den Tiguan Allspace genommen hat, zahlt man hier noch die entsprechenden 180 Euro Aufpreis. In Summe käme man folglich auf 840 Euro statt der ausgewiesenen 660 Euro. Wie dem auch sei: Wir finden den damit verbundenen Wertigkeitsgewinn letztendlich doch sehr sinnvoll und überzeugend und wollen darum das Fahrerassistenz-Paket samt Spiegelpaket in unserem Familien-SUV mit verbaut haben. Ein Sparvorteil ergibt sich daraus allerdings nicht.

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Trotz aller bislang vorherrschenden Nüchternheit gibt es auch für den Volkswagen Tiguan Allspace Paket-Optionen, die günstiger kommen als die Summe aus Einzelelementen. Hervorzuheben ist hier das so genannte Top-Paket. Sein Inhalt: das Panorama-Ausstell-/Schiebedach, die adaptive Fahrwerksregelung DCC und das Reifendruck-Kontrollsystem. Die hinteren Seitenscheiben und die Heckscheibe sind darüber hinaus abgedunkelt und isolieren bis zu 65 % des einfallenden Lichts. Zugegeben, ein ausgemachtes Komfortbündel mit einem augenscheinlich ziemlich stolzen Preis von 1.920 Euro. Setzt man dem nun die 2.595 Euro entgegen, die die Bestandteile einzeln kosten würden, ergibt sich aber eine doch recht ansehnliche Vergünstigung um 675 Euro. Und das ist ein überzeugendes Argument. Eben weil wir den VW Tiguan Allspace familienfreundlich und auch etwas aufregend konfigurieren wollen, setzten wir beim Top-Paket schließlich das Häkchen. Andererseits hat sich der Konfigurator-Preis für unser SUV nun schon auf 45.600 Euro erhöht. Für uns ist an der Stelle klar, dass wir das Ganze nicht auf die Spitze treiben wollen. Ein kleines Funktionsplus mehr könnte sicherlich nicht schaden. Dann aber soll Schluss sein. Wir wollen also noch einen Blick auf die Einzelelemente auf der doch recht langen Sonderausstattungsliste des Tiguan Allspace werfen. 

Einzeloptionen: Damit lässt sich der Tiguan Allspace noch weiter upgraden

Da fällt uns ein, was wir für ein Familien-SUV dieses Formats noch unbedingt brauchen, nämlich irgendeine solide Navigationsfunktion, die gleichzeitig doch bitteschön nicht allzu teuer ist. Im Angebot stünde das "Discover Media" für akzeptable 615 Euro. Es setzt allerdings das Radiosystem "Composition Media" für weitere 235 Euro voraus. Nebenbei gesagt: Hätten wir oben noch das Business-Paket genommen, hätten wir das Radio nun schon mit an Bord. In unserem Fall aber kämen 850 Euro zusammen. Nein, in Zeiten, wo sich mit Smartphone ähnlich gute Ergebnisse erzielen lassen wie mit einem Durchschnitts-Navi, fragen wir uns, ob sich nicht noch eine Möglichkeit finden lässt, um unser Handy mit dem Infotainment-System des Tiguan Allspace zu verbinden. Tatsächlich gibt es die, und zwar in Form von "App Connect". Damit lassen sich unsere Handy-Navigationsfunktionen sozusagen auf den Touchscreen des Tiguan Allspace ausdehnen. Mit 255 Euro ist diese Option auch wesentlich günstiger als alle sonstigen Navigationsangebote für unser Volkswagen-SUV. 

Der VW Tiguan Allspace ließe sich jetzt noch weiter dynamisieren wie durch die Progressivlenkung (225 Euro) oder das Sportfahrwerk (255 Euro). Auch das Head-up-Display (565 Euro) wäre sicherlich interessant. Die Klimaanlage "Air Care Climatronic" (515 Euro) mit 3-Zonen-Temperaturregelung, Allergen-Filter und zusätzlichen Bedienungselementen für den Fond halten wir für unsere Ansprüche allerdings nicht für zwingend notwendig. Ganz im Gegensatz zur Rückfahrkamera "Rear View" samt Parklenkassistent "Park Assist" und Einparkhilfe. Für ein SUV mit den Abmessungen des Tiguan Allspace schon beinahe ein Muss. Doch auch diese Option setzt nun wieder das Radio "Composition Media" für 235 Euro voraus, was uns zusammen schließlich 860 Euro kosten würde. Günstiger geht hier leider nicht. Und daher nehmen wir diese Kombination trotz der nicht unerheblichen Summe doch noch mit auf die Rechnung. Unser Budget ist damit aber ausgereizt. Bei welchem Konfigurator-Preis stehen wir nun? Zeit für ein Fazit.

Konfigurator-Test: VW Tiguan Allspace im Preis-Fazit

Der Konfigurator-Preis für unseren VW Tiguan Allspace beziffert sich nun auf 46.715 Euro. Es sind also 4.865 Euro für die zusätzliche Aufwertung mit Perleffekt-Lackierung, 18 Zoll großen Felgen und diversen Komfort-, Assistenz- und Infotainment-Elementen angefallen. Ist das viel? Man kann sagen, für ein SUV dieser Größenordnung bewegt sich der Aufpreis durchaus noch im tolerablen Rahmen. Den weitaus größten Anteil am Gesamtpreis hat ohnehin der Motor. Allrad wollten wir unbedingt haben. Das ist in dieser Gewichtsklasse nicht nur üblich, sondern sogar sehr zu empfehlen. Auch in puncto Verbrauch hat ein Diesel seine eindeutigen Vorteile - eine Automatikschaltung ebenso. Mit diesen Vorgaben sind wir fast zwangsläufig auf dem Tiguan Allspace 2.0 TDI mit 150 PS gelandet, der uns ohne viel Esprit, aber dafür ziemlich komfortabel durch den Verkehr, über das Land und durch's Bergland bringt. VW-typisch fährt sich der Tiguan Allspace angenehm unauffällig und bequem. 41.850 Euro kostet uns die Wahl für den Selbstzünder mit Doppelkupplungsgetriebe, allerdings liegt dies natürlich auch an der Integration des gewünschten Allradantriebes.

Unser Testergebnis im Konfigurator-Check: Für keine 40.000 Euro könnten wir einen VW Tiguan Allspace nach unseren Bedürfnissen kaufen.
Unser Testergebnis im Konfigurator-Check: Für keine 40.000 Euro könnten wir einen VW Tiguan Allspace nach unseren Bedürfnissen kaufen.
Foto: VW-Konfigurator

Eine Entscheidung, die uns hingegen gar nichts gekostet hat, war die für die Ausstattungslinie "Comfortline". Sie stellt seit dem Wegfall von "Trendline" ab dem VW-Modelljahr 2020 das Basismodell. Doch entgegen diesem Status hat diese Variante schon sehr vieles an serienmäßigem Umfang zu bieten. Das Attribut "sachlich-funktional" wäre dafür weit untertrieben. Parksensoren für vorne und hinten, Nebelscheinwerfern und die einer silbernen Dachreling gehören hier genauso zum Standard wie Lendenwirbelstützen für die Vordersitze, die Multifunktionsanzeige "Premium" und auch das proaktive Insassenschutzsystem, das lange noch Aufpreis-pflichtig war.

Innen gibt sich unser SUV sachlich. Wir haben auch vornehmlich in die Funktionalität investiert.
Innen gibt sich unser SUV sachlich. Wir haben auch vornehmlich in die Funktionalität investiert.
Foto: VW-Konfigurator

Dennoch sahen wir in gewissen Punkten noch den Bedarf von Aufwertungen, angefangen bei der Lackierung, wo wir nicht bei der allzu schlichten Grundfarbe Weiß bleiben wollten. Die 610 Euro für den Perleffekt-Look waren es uns wert, ganz ähnlich die 380 Euro für eine Nummer größere und schickere Felgen vom Design-Typ "Kingston". Kein Grund zur Reue. Allerdings fiel die Zurüstung der Paket-Optionen etwas durchwachsener aus. Manchmal lauert nämlich auch im VW Tiguan Allspace-Konfigurator eine für Volkswagen typische Elementekoppelung, was sich im Gesamtpreis des jeweiligen Pakets widerspiegelt. Das kann unversehens teuer werden. Andererseits haben wir nicht das Gefühl, irgendeinen Schnickschnack angedreht bekommen zu haben. Wählt man das richtige Paket, erhält man auch den entsprechenden Mehrwert - Aufpreis hin oder her. Beim Top-Paket hat sich sogar ein höherer dreistelliger Preisvorteil ergeben, und so haben wir dieses dezidierte Komfort-Bündel noch mit in die Konfiguration genommen. Des Weiteren die "App Connect" für 255 Euro, was uns einen noch höheren Aufpreis für ein VW-Navi erspart hat. Und schließlich wollten wir noch unbedingt die Rückfahrkamera haben, an der weitere, teils aufpreisige Komponenten hingen, die andererseits aber wieder ihre funktionalen Vorteile mitbrachten. 

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Ist unser VW Tiguan Allspace nun seinen Preis wert? Durchaus. Trägt man nämlich dem Umstand Rechnung, dass alleine schon der Motor, dessen Preis beim "normalen" Tiguan übrigens mittlerweile schon auf 43.095 Euro geklettert ist, den weitaus größten Posten stellt, so macht sich alles Weitere schon fast wie eine Nebensächlichkeit aus. Im Bereich der 5.000 bis 6.000 Euro bewegt man sich bei SUV dieser Größe immer, was den Aufpreis betrifft. Vielleicht haben wir aber gerade auch Glück, dass der Allspace nicht einen derart riesenhaften Absatz findet wie die Standardausgabe des Tiguan. Denn dann hätten wir es ziemlich gewiss noch mit einigen Tausend Euro mehr zu tun. So aber ist der Tiguan Allspace 2020 zwar nicht gerade ein Schnäppchen, doch er weiß seinen Preis im technischen Gegenwert aufzuwiegen.

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Tiguan Allspace als Siebensitzer: Dritte Sitzreihe, ein Muss?

Abschließend vielleicht noch ein paar Worte zur dritten Sitzreihe. Der Volkswagen Tiguan Allspace lässt sich naturgemäß auch als Siebensitzer umgestalten. Im Konfigurator finden sich die beiden Zusatzsitze dafür mit einem Preis von 750 Euro eingereiht. Leider tritt dann aber nicht nur beim Ladevolumen Ernüchterung ein, sondern auch beim Mitfahren. Wer nicht einigermaßen sportlich und/oder größer ist, dürfte seine liebe Mühe haben, sich in den hintersten Sitzbereich zu zwängen. Selbst durchschnittlich große Leute müssen Knie, Bauch und Kopf ordentlich einziehen.

Eine der großen Fragen überhaupt betrifft den Kofferraum. Was geht rein? Und da weiß der Allspace zu überzeugen. Als 5-Sitzer gehen 760 Liter Ladevolumen in das SUV. Das sind satte 145 Liter mehr als beim Standardmodell. Bei umgeklappter Rückbank beträgt das Kofferraumvolumen des VW Tiguan Allspace unglaubliche 1.920 Liter. Wer allerdings die dritte Sitzreihe verbauen lässt und nicht einklappt, dürfte große Augen bekommen. Da schrumpft der Kofferraum nämlich gefühlt auf Handtaschenformat. Nurmehr 230 Liter bleiben dann noch übrig. Der Allspace ist also ein Familien-SUV, bei dem man paradoxerweise gewisse Abstriche machen muss, wenn man sein ganzes Raum-Potenzial unbedingt ausschöpfen will.