Seitenansicht des Skoda Kodiaq.
Foto: Skoda

Preis-Test und Konfigurator-Check

Skoda Kodiaq: Ein konzilianter Koloss

Skoda hat ein wuchtiges SUV namens Kodiaq im Angebot. Zeigt der tschechische Bär sogar dem BMW X3 die Tatzen?

Inhalt

Nein, klein und niedlich ist Skodas Bärenbaby wohl nicht. Obwohl der Kodiaq erst 2017 das Licht der Welt erblickt hat, gemahnen seine gewaltigen Ausmaße eher an ein ausgewachsenes Kodiaqbären-Männchen, denn an einen flauschigen Sympathieträger mit Kuschel-Potential. Selbst seinen nächsten Verwandten, den Tiguan aus dem Wolfsburger Mutterkonzern, überragt der Kodiaq um stolze 21 Zentimeter. Freilich soll Skodas zweiter Hochbeiner nach dem Yeti den potentiellen Kunden nicht nur durch seine imposanten Maße überzeugen, sondern durch optimale Raumausnutzung auch ein Maximum an Nutzwert und Komfort aus seinen 4,70 Metern Länge herausholen - und natürlich auch in puncto Preis die Konkurrenz in die Schranken weisen. Also ein typischer Abkömmling der tschechischen Vernunftmarke: Gut, günstig und dabei brav bis weit über die Drögheitsgrenze? 

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So bequem es wäre, Skodas Crossover-Flaggschiff in diese altbekannte Schublade einzusortieren - so recht passen will der Kodiaq dort beim besten Willen nicht. Im Gegenteil: Im hartumkämpften Segment der Mittelklasse-SUV trauen viele dem vielseitigen Tschechen echtes Kultpotential zu, womit die Traditionsmarke Skoda nebenbei auch noch ihren Ruf als aufstrebender Star im Volkswagen-Konzern weiter festigen könnte. Aber kann der Kodiaq tatsächlich mit BMW X3, Audi Q3 & Co. mithalten? Wir nehmen Skodas rationalen Riesen genau unter die Lupe und werfen dabei auch gleich den Konfigurator an. Skodas Dickschiff ist in Verbindung mit dem 1150-PS-Basisbenziner und angemessener Ausstattung bereits für 28.200 € zu haben. Bleibt der massige Tscheche auch bei der Wahl einer stärkeren Motorisierung und einiger Komfort-Ausstattung ein Preishit? Oder lauern, wie so oft, in den Konfigurationslisten echte Kostenfallen?

Der Kodiaq in seiner vollen Pracht
Der Kodiaq in seiner vollen Pracht
Foto: Skoda

Der Skoda Kodiaq im Test: Motorisierungen und Preise

Unter der Haube des Bären verrichten derzeit, je nach Wahl, zwei Turbobenziner und ein Diesel in verschiedenen Leistungsstufen ihren Dienst. Je nach Variante wird der Takt jeweils per sechsgängiger Handschaltung oder Doppelkupplungsgetriebe mit sechs oder sieben Gängen vorgegeben. Zum Jahresende 2018 erhielt das Skoda-SUV Kodiaq bei der Antriebspalette eine Umstellung: Emissionsärmere Aggregate lösten die harsch in die Kritik geratenen Motoren ab, was auch mit einer Leistungssteigerung des Einstiegsmodells einhergehen sollte. Es stehen aktuell folgende Antriebe zur Auswahl:

Benziner (Euro 6d-Temp):

  • 1.5 TSI ACT: 110 kW/150 PS, Verbr.: 6,3 l/100 km, 6-Gang-Schaltgetriebe – ab 28.200 Euro
  • 1.5 TSI ACT: 110 kW/150 PS, Verbr.: 6,0 l/100 km, 7-Gang-DSG* – ab 30.000 Euro
  • 2.0 TSI (Allrad): 140 kW/190 PS, Verbr.: 6,8 l/100 km, 7-Gang-DSG* – ab 36.700 Euro

Diesel (Euro 6d-Temp):

  • 2.0 TDI SCR: 110 kW/150 PS, Verbr.: 4,9 l/100 km, 7-Gang-DSG* – ab 32.640 Euro
  • 2.0 TDI SCR (Allrad): 110 kW/150 PS, Verbr.: 5,5 l/100 km, 6-Gang-Schaltgetriebe – ab 35.640 Euro
  • 2.0 TDI SCR (Allrad): 110 kW/150 PS, Verbr.: 5,4 l/100 km, 7-Gang-DSG* – ab 37.440 Euro
  • 2.0 TDI SCR (Allrad): 140 kW/190 PS, Verbr.: 5,5 l/100 km, 7-Gang-DSG* – ab 38.840 Euro

*) DSG: Direktschaltgetriebe = Automatikschaltung​

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Unser Skoda Kodiaq: Welche Motorisierung wir wählen

Soviel zur grauen Theorie. Wer die Sache nüchtern betrachtet, wird sich - aller "Gates" und Skandale zum Trotz - wohl für den stärksten Diesel mit 190 PS entscheiden. 400 Nm Drehmoment verschaffen dem 1,8-Tonnen-Gefährt mehr als ausreichende Reserven, um gerade bei ansteigender Straße kraftvoll zubeißen zu können. Überhaupt kann das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe bei Beschleunigungsvorgängen seine Stärken voll ausspielen und sorgt für zügige Überholvorgänge, während es beim ruhigen Cruisen die Gänge fast schon etwas phlegmatisch wechselt. Das muskulöse Raubtier ist beim kraftvollen Sprint ganz in seinem Element. Wer sich zusätzlich für das adaptive Fahrwerk entscheidet (1.030 Euro Aufpreis), kann die Fahreigenschaften ganz seinen Bedürfnissen anpassen, wobei die Standart-Einstellung ein sehr angenehmes Mittel zwischen sportlich und komfortabel darstellt. Im Skoda Kodiaq-Konfigurator stößt man dabei aber gleich auf die erste Hürde, genauer gesagt, auf die erste Preiskoppelung. Denn ohne eines der mindestens 1.580 Euro teuren Navigationssysteme geht es hier nicht! Davon kann man sich durchaus überrumpelt fühlen, vor allem, wenn man mit dem Konfigurieren noch gar nicht richtig angefangen hat. Darum verzichten wir hier lieber auf das adaptive Fahrwerk, wählen den besagten Top-Diesel und starten unseren Test damit bei einem Kodiaq-Preis von 38.840 Euro

Das Motorenangebot des Kodiaq wird noch erweitert
Das Motorenangebot des Kodiaq wird noch erweitert
Foto: Skoda

Die Ausstattungslinien des Skoda Kodiaq: "Active" schon ordentlich

Die Zeiten, in denen Skoda für knallharten Nutzwert und den Verzicht auf jedweden Schnickschnack von sich reden machte, sind inzwischen fraglos vorbei. Heute klopfen die Tschechen hörbar an die illustre Pforte zur Premium-Klasse - was sich spätestens seit dem Marktstart des letzten Superb-Modells anno 2015 herumgesprochen haben dürfte. Entsprechend variantenreich präsentiert sich auch beim Kodiaq die Liste der optionalen Extras, die beispielsweise bei den Assistenzsystemen alle konzernbekannten Helferlein umfasst. Wie bei (fast) allen anderen Herstellern gilt allerdings auch hier: Wer die Wahl hat, hat nicht nur die Qual, sondern im Idealfall auch einen wohlgefüllten Sparstrumpf zur Hand - zumindest, wenn an sich bei der Ausstattung gerne das ein oder andere Extra mehr gönnen will.

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Bevor man sich den Details widmen kann, steht allerdings eine wichtige Richtungsentscheidung an: Die Wahl der Ausstattungslinie. Immerhin kommt der Kodiaq in der "Active" genannten Basisvariante schon ganz ordentlich ausstaffiert daher. Unter anderem sind Klimaanlage, elektrische Fensterheber, Front Assist mit City-Notbremsfunktion, Berganfahrassistent, LED-Rückleuchten, höhenverstellbare Vordersitze und das Musiksystem "Swing" mit 6,5-Zoll-Minitor serienmäßig mit an Bord. Obendrauf gibt es noch schicke Lederelemente an Schalt- und Handbremshebel. 

Besonders angetan hat es uns persönlich allerdings ein kleines Detail, nämlich der Becherhalter mit "Easy-Open"-Funktion - damit bekommen wir unsere Cola nämlich auch problemlos mit einer Hand auf, was gerade auf der Autobahn ein ständiges Ärgernis behebt. Für solche cleveren Details sind die Tschechen berühmt. Insgesamt darf aber festgehalten werden: Beim Kodiaq bietet Skoda eine Grundausstattung, die bei vielen anderen Marken schon eine aufpreispflichtige Ausstattungsline wäre. Vorbildlich, wie wir finden. Mehr noch: Seit 2018 gehört sogar das "Connect"-System zur Basisausstattung des Kodiaq. Es besteht aus einem E-Call-Dienst sowie dem Online-Infotainment-Service. Dieser mitunter die Fernabfrage von Fahrzeugdaten sowie der Position des Wagens. 

Kodiaq-Ausstattungslinien: "Ambition" und "Style"

Wie sagte dereinst ein berühmter Fernseh-Schwerenöter: "A bisserl was geht immer". So natürlich auch beim Kodiaq von Skoda. Für ein kleines bisserl Aufpreis, nämlich ganz genau 2.700 Euro, lässt sich der Kodiaq zur "Ambition"-Ausstattungslinie upgraden. Wertvolle Hilfssysteme wie der Fahrlichtassistent mit Regensensor und hintere Parksensoren sind hier mit inbegriffen - ebenso die etwas analogere mobile Kofferraumbeleuchtung, die sich als LED-Taschenlampe nutzen lässt, falls in der dunklen Garage mal der Schlüssel auf dem Boden landet. Das mit edlem Leder verzierte Multifunktionslenkrad ist ebenso hochwillkommen wie die Fußraumbeleuchtung und der Türkantenschutz, der in engen Parklücken effektiv vor kostspieligen Missgeschicken bewahrt. Für Abwechslung beim Radioprogramm sorgt der digitale Radioempfang DAB+, wohingegen die 17-Zoll-Leichtmetallfelgen die Außenoptik spürbar aufwerten. Besonders charmant sind ohne Zweifel die in den vorderen Türen versteckten Regenschirme - ein Detail, das man sonst nur von der Edelmarke Rolls Royce kennt. Kurzum: Beim Skoda Kodiaq "Ambition" kommt man auf seine Kosten. Für unseren Test des Skoda Kodiaq gilt diese Maxime nur bedingt: Mit unserer hochwertigen Motorenwahl kommen wir ganz automatisch auf diese (Mindest-)Option. Daher ändert sich am Neuwagenpreis nichts. Nach wie vor stehen wir mit einem Skoda Kodiaq "Ambition" bei 38.840 Euro.

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Skoda Kodiaq "L&K": Die derzeitige Topvariante debütierte auf dem Genfer Autosalon 2018

Mit der Anpassung der Motorenpalette erhielt der Kodiaq 2018 also eine neue Topvariante. Wie bei anderen Modellreihen der Marke gibt es seither auch einen Skoda Kodiaq "L&K" als echtes Premium-SUV. Das Kürzel steht für die beiden Autopioniere und Skoda-Gründer Václav Laurin und Václav Klement. Die Merkmale des Kodiaq "L&K" lesen sich folgendermaßen: 19-Zoll-Leichtmetallräder mit speziellem Design, Voll-LED-Scheinwerfer, Kühlergrill mit vertikalen Lamellen und Chrom, mit Plaketten verzierte Radhäuser, Dreispeichen-Multifunkionslenkrad aus Leder, Lederausstattung (schwarz oder beige) sowie diverse Laurin & Klement-Wappen mit Klavierlack-Design. Alles vom Feinsten.

Weitere Features runden das umfangreiche Ausstattungspaket des Skoda Top-Modells ab: elektrisch einstellbarer Fahrersitz, spezielle Einstiegsleisten mit "KODIAQ"-Schriftzug, Aluminiumpedale, Textilfußmatten, Regensensor, automatisch abblendender Innenspiegel, Ambientebeleuchtung sowie ein hochwertiges Soundsystem von Canton. Der Kodiaq "L&K"-Preis beginnt aktuell bei 42.590 Euro. Spitzenqualität zum Spitzenpreis.

Die Sonderausstattung für unseren Skoda Kodiaq "Ambition"

Wer irgendwann schon mal einen Skoda konfiguriert hat, weiß natürlich nur allzu genau: Die Wahl der Ausstattungslinie ist allenfalls die halbe Miete. Wer sicherstellen will, dass der Neuwagen zu wirklich 100 Prozent den eigenen Wünschen und Bedürfnissen entspricht, kommt um ein eingehendes Studium der meist recht umfangreichen Extra-Listen kaum herum. Auch der Skoda Kodiaq bietet in der Abteilung "Sonderausstattung" einige echte Highlights, zumal ja auch Skoda-Kunden in den Genuss des vollen Infotainment- und Aussistenzsystem-Angebots von Volkswagen kommen.  

Praktisch ist beispielsweise der Spurhalte-, Spurwechsel- und Ausparkassistent, der sich ab "Ambition" für 870 Euro extra zubuchen lässt. Auch der adaptive Abstandsassistent mit einem Regelbereich von 160 km/h ist sicher nützlich und ist mit 320 Euro recht moderat eingepreist, ebenso die Müdigkeitserkennung, die mit 50 Euro zu Buche schlägt. Eine weitere Skoda-Premiere feierte beim Kodiaq die 360-Grad-Umgebungskamera "Area View", die mithilfe von in Front, Heck und den Außenspiegeln angebrachten Kameras die unmittelbare Umgebung des Wagens aus verschiedenen Perspektiven darstellt - besonders praktisch, wenn man sich mit dem SUV-Koloss in besonders enge Parklücken schlängeln will. 750 Euro (erhältlich für "Ambition" und "Style") müsst Ihr für diesen Luxus zusätzlich einplanen.

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Diese Extras wählen wir für unseren Skoda Kodiaq - doch Achtung!

Fassen wir nochmal zusammen: Zunächst haben wir uns für den Allrad-fähigen, 190 PS starken und mit 7-Gang-Automatik geschalteten Top-Diesel entschieden. Danach stand die Wahl der Serienausstattung an. Schon in der Ausführung "Ambition" bietet das Skoda-SUV eine ordentliche Bestückung, die für den Alltagsgebraucht sicher völlig ausreicht. Wir stehen in dieser Kombination bei einem Grundpreis in Höhe von 38.840 Euro50 Euro für die Müdigkeitserkennung haben wir investieren wir ohne zu zögern. Alles easy? Falsch gedacht! Wie wir gleich sehen werden, kann das Skoda Kodiaq-Konfigurieren mit einem Schlag unversehend teuer werden!

Auch auf "Area View" (inklusive LED-Rückleuchten) wollen wir angesichts der durchaus stolzen Ausmaße des Kodiaq nicht verzichten. Dafür müssen wir weitere 750 Euro einplanen. Aber nicht nur das. Denn wollen wir dieses hochweltige Tech-Feature verbaut haben, müssen wir noch weiter investieren: Leider wieder eine VW-typische Elemente- bzw. Preis-Koppelung, wo das eine nicht ohne das andere geht. Dadurch wird es unversehens teurer. Genauer gesagt, zunächst einmal um mindestens 630 Euro, womit das Infotainmentsystem "Bolero" ausgewiesen wird. Dieses bringt gegenüber dem Standardformat "Swing" erweiterte Funktionen wie beispielsweise Bluetooth®-Audiostreaming, SmartLink+ oder USB mit Apple connectivity mit in den Wagen. Doch für den Kodiaq geht es durchaus noch höherwertiger und folglich auch kostspieliger. Die bekannten und bewährten Systeme "Columbus" und "Amundsen" sind in diesem Zusammenhang erst für 1.580 bzw. 2.500 Euro zu haben. Das steigert unseren Skoda Kodiaq-Preis nun doch zu arg, noch dazu, weil die Sache mit dem Infotainmentsystem nicht die einzige Hürde dieser Preiskoppelung ist! Klicken wir nun auf die Zuwahl von "Bolero", erscheint im Konfigurator sofort noch eine obligatorische Auswahl: Wir müssen uns jetzt auch noch zwischen den 310 Euro teuren Parksensoren (für Front und Heck) oder dem Skoda Parkassistenten 3.0 für 630 Euro entscheiden. Erst dann erhalten wir das gewünschte "Area View". An dieser Stelle müssen wir zugeben, dass wir uns ein derart ausgefeiltes Upgrade wie den Skoda Parkassistenten 3.0 ohnehin sehr wünschen. Mit ihm gelingt nämlich sogar das autonome Einparken in Längs- und Querlücken, was das nervige Manövrieren im Großstadtverkehr ungemein erleichtert. Darum nehmen wir die dafür veranschlagten 630 Euro noch mit auf die Rechnung. Einziger Wermutstropfen: Auch wenn dieses Park-System ein Bestandteil der Elemente-Koppelung ist, so wird es in diesem Verbund eben nicht günstiger. 

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Das kennt man von anderen SUV-Modellen anders. Und: An dieser schon ziemlich komplexen Wahloption hängen außerdem noch weitere Zusatzelemente. Der Spurhalteassistent (Lane Assist) und der Spurwechselassistent (Blind-Spot Detection) sowie der Ausparkassistent (870 Euro) und die elektrische Heckklappenbedienung (420 Euro). Insgesamt fordert der Posten "Area View", der eigentlich nur mit 750 Euro in der Kodiak Konfigurator-Liste geführt wird, eine Gesmatsumme von 3.300 Euro! Zugegeben, eine ganze Menge Technik. Aber zu diesem Preis? Um eine möglichst realistische Einschätzung eines kauffertigen Skoda Kodiaq zu bekommen, nehmen wir nun all diese Bedingungen einmal in Kauf, machen Schluss und ziehen Bilanz. Doch nicht ohne noch einen Blick auf die Navigationsfunktionen geworfen zu haben. Was wäre uns hier noch geboten?Auch auf "Area View" (inklusive LED-Rückleuchten) wollen wir angesichts der durchaus stolzen Ausmaße des Kodiaq nicht verzichten. Dafür müssen wir weitere 750 Euro einplanen. Aber nicht nur das. Denn wollen wir dieses hochweltige Tech-Feature verbaut haben, müssen wir noch weiter investieren: Leider wieder eine VW-typische Elemente- bzw. Preis-Koppelung, wo das eine nicht ohne das andere geht.

Dadurch wird es unversehens teurer. Genauer gesagt, zunächst einmal um mindestens 630 Euro, womit das Infotainmentsystem "Bolero" ausgewiesen wird. Dieses bringt gegenüber dem Standardformat "Swing" erweiterte Funktionen wie beispielsweise Bluetooth®-Audiostreaming, SmartLink+ oder USB mit Apple connectivity mit in den Wagen. Doch für den Kodiaq geht es durchaus noch höherwertiger und folglich auch kostspieliger. Die bekannten und bewährten Systeme "Columbus" und "Amundsen" sind in diesem Zusammenhang erst für 1.580 bzw. 2.500 Euro zu haben. Das steigert unseren Skoda Kodiaq-Preis nun doch zu arg, noch dazu, weil die Sache mit dem Infotainmentsystem nicht die einzige Hürde dieser Preiskoppelung ist! Klicken wir nun auf die Zuwahl von "Bolero", erscheint im Konfigurator sofort noch eine obligatorische Auswahl: Wir müssen uns jetzt auch noch zwischen den 310 Euro teuren Parksensoren (für Front und Heck) oder dem Skoda Parkassistenten 3.0 für 630 Euro entscheiden. Erst dann erhalten wir das gewünschte "Area View". 

An dieser Stelle müssen wir zugeben, dass wir uns ein derart ausgefeiltes Upgrade wie den Skoda Parkassistenten 3.0 ohnehin sehr wünschen. Mit ihm gelingt nämlich sogar das autonome Einparken in Längs- und Querlücken, was das nervige Manövrieren im Großstadtverkehr ungemein erleichtert. Darum nehmen wir die dafür veranschlagten 630 Euro noch mit auf die Rechnung. Einziger Wermutstropfen: Auch wenn dieses Park-System ein Bestandteil der Elemente-Koppelung ist, so wird es in diesem Verbund eben nicht günstiger. Das kennt man von anderen SUV-Modellen anders. Und: An dieser schon ziemlich komplexen Wahloption hängen außerdem noch weitere Zusatzelemente. Der Spurhalteassistent (Lane Assist) und der Spurwechselassistent (Blind-Spot Detection) sowie der Ausparkassistent (870 Euro) und die elektrische Heckklappenbedienung (420 Euro). Insgesamt fordert der Posten "Area View", der eigentlich nur mit 750 Euro in der Kodiak Konfigurator-Liste geführt wird, eine Gesmatsumme von 3.300 Euro! Zugegeben, eine ganze Menge Technik. Aber zu diesem Preis? Um eine möglichst realistische Einschätzung eines kauffertigen Skoda Kodiaq zu bekommen, nehmen wir nun all diese Bedingungen einmal in Kauf, machen Schluss und ziehen Bilanz. Doch nicht ohne noch einen Blick auf die Navigationsfunktionen geworfen zu haben. Was wäre uns hier noch geboten?

"Always on" mit Skoda Connect.
"Always on" mit Skoda Connect.
Foto: Skoda

Wer auf ein Navigationssystem nicht verzichten möchte, kann mit dem "Amundsen"-Infotainmentsystem nachrüsten, das das "Bolero"-System um die heißbegehrte Funktionalität erweitert. 1.580 Euro (bei "Ambition") oder 850 Euro (bei "Style") fallen dafür an. Wer sich das Top-Navi "Columbus" gönnt, darf sich außerdem über 65 GB Flashspeicher und ein DVD-Laufwerk freuen. Kostenpunkt: 2.500 Euro bzw. 1.770 Euro. Auch die heutzutage schier unverzichtbare Online-Konnektivität bietet Skoda an - Wlan-Hotspot natürlich inklusive. Bei Amudsen und Columbus surft man praktischerweise im ersten Jahr kostenlos - danach kann der Dienst kostenpflichtig verlängert werden. Eine detaillierte Übersicht des Funktionsumfangs von Skoda Connect findet Ihr hier.

Fazit: Ist dieser Skoda Kodiaq-Preis gerechtfertigt?

Fertigkonfiguriert? Fast. Eins steht noch aus - die Wahl der Lackierung! Wir entscheiden uns aus dem Bauch heraus für das klassisch-edle "Moon-Weiß Metallic" für 580 Euro. Letztlich kommen wir für unseren Traum-Kodiaq auf einen Gesamtpreis von 42.770 Euro. Klar: nicht direkt ein Schnäppchen - aber sicherlich auch kein Wucher, wenn man die durchaus üppige Ausstattung bedenkt, die wir für diesen Preis erhalten. Denn trotz der ziemlich ärgerlichen Preis-Koppelungen sollte man sich darüber bewusst werden, was man dafür allen mit hineinbekommt: den intelligenten Parkassistenten, ein höherwertiges Infotainmentsystem, diverse Sicherheitsassistenten aus dem VW-Konzernregal oder die elektrische Heckklappe. Das macht insgesamt einen Aufpreis von 3.350 Euro aus. Zu viel? Definitiv nein! Bitte immer im Blick behalten: Bei anderen Marken sind derartige Beträge nur Peanuts! Außerdem sollte man daran denken, dass wir ja oben den Top-Diesel gewählt haben. Wie immer, so gilt auch beim Skoda Kodiaq: der Motor macht die Musik - auch preislich. Und das sogar mit einem wesentlichen Anteil am Gesamt-Preis. Das heißt im Umkehrschluss, dass das tschechische Großraum-SUV auch ohne weiteres um mehrere Tausend Euro günstiger geht, sofern man keinen allzu größen Wert auf Allrad oder Automatik legt. Darüber hinaus lässt sich der Bär genauso gut mit 150 PS voranbringen. Wir hingegen vergönnen ihm durchaus die beste Motorisierung. Denn ein vergleichsweise ohnehin recht günstiges SUV wie der Skoda Kodiaq darf ruhig einen etwas kräftigeren Biss haben.

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Der Innenraum des Skoda Kodiaq: Maße und Kofferraumvolumen

Foto: Das Platzangebot im Kodiaq beeindruckt.
Foto: Das Platzangebot im Kodiaq beeindruckt.
Foto: Skoda

Mitsubishi Outlander, Nissan X-Trail und Kia Sorento - so heißt eine kleine Auswahl der Konkurrenten des ambitionierten Tschechen, der mit seinen Abmessungen konzernintern dem Audi Q5 sehr nahe kommt. In puncto Raumangebot soll der Kodiaq die Konkurrenz aber samt und sonders übertreffen. Werfen wir einen Blick auf die nackten Zahlen: 

Abmessungen des Skoda Kodiaq
Abmessungen des Skoda Kodiaq
Foto: Skoda
  • Länge: 4,70 Meter
  • Breite: 1,88 Meter (Breite mit Außenspiegeln: 2,08 Meter)
  • Höhe: 1,68 Meter
  • Radstand: 2,79 Meter
  • Kofferraumvolumen: 720 – 2.065 Liter (Fünfsitzer) und 270 – 2.005 Liter (Siebensitzer)

In der Praxis erweist sich der Kodiaq tatsächlich als echtes Raumwunder: Mit umgeklapptem Beifahrersitz lässt sich problemlos mit bis zu 2,80 Meter lange Gegenständen beladen - nicht nur beim Ausflug zum Möbelhaus ein echter Vorteil. Dank der verschiebbaren Rückbank lassen sich zudem bei Bedarf noch einige Zentimeter Ladevolumen gewinnen, während sich bei Normalladung die Passagiere über üppige Beinfreiheit freuen dürfen. Als Siebensitzer (Aufpreis: 750 Euro) geht der Kodiaq schon fast als kleiner Reisebus durch. Und trotz zusätzlicher Rückbank ist das Platzangebot auch hier mehr als ausreichend. 

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Hart oder sportlich? Die Sondermodelle Skoda Kodiaq "Scout" und "Sportline"

Die Bühne des ehrwürdigen Genfer Autosalons 2017 nutzte Skoda für die Präsentation zweier Kodiaq-Sondermodelle. Die robuste "Scout"-Variante gibt den waschechten Offroader und hebt sich optisch deutlich vom Standard-Modell ab: Silberfarbene Elemente an Außenspiegeln, Dachreling und Kühlergrill, sowie ein Unterfahrtschutz unterstreichen den geländegängige Auftritt des wuchtigen Pfadfinders. Getönte Frontscheiben und modellspezifische 19-Zoll-Räder tun ihr Übriges. Ausgestattet ist der "Scout" (Start-Preis: 35.450 Euro) unter anderem mit einem Offroad-Assistenten und einer Fahrprofilauswahl. Bei den Antrieben stehen zwei TSI-Benziner mit 110 kW/150 PS und 132 kW/180 PS und zwei Zweiliter-Dieselmotoren mit 110 KW/150 PS und 140 kW/190 PS zur Wahl, natürlich standesgemäß mit Allrad kombiniert. 

Deutlich weniger handfest, dafür umso dynamischer gibt sich der Skoda Kodiaq "Sportline": Schwarze Zierelemente an der Karosserie, mächtige Stoßfänger und  wuchtige 20-Zoll-Räder sorgen für einen messerscharfen Auftritt. Im Cockpit lassen sich G-Kräfte und Turboladedruck am Zentralinstrument ablesen. Angetrieben wird der mindestens 37.270 Euro teure Turbo-Bär wahlweise von einem Diesel- oder einem Benzin-Aggregat mit jeweils 110 kW/150 PS oder 140 kW/190 PS.

Der Skoda Kodiaq im Video-Test: