Nissan Qashqai, Halbseitenansicht von vorne, stehend, grau
Foto: Nissan

PREIS-CHECK IM KONFIGURATOR

Nissan Qashqai (2019 / 2020): Super-SUV zum Top-Preis?

2019 konnte der Nissan Qashqai ordentlich punkten. Hat das Power-SUV auch 2020 wieder das Zeug zum Chart-Stürmer?

Inhalt

Mehr: 
 

Was war denn da los? Ende des Jahres 2019 war vermeldet worden, dass der Qashqai gerade durch die Decke geht. Markterfolge war man von diesem japanischen Kompakt-SUV ja schon gewohnt, aber was sich da tat, darf ruhig als kleine Sensation bezeichnet werden. Denn eine knapp 180 %-ige Absatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr will schon etwas heißen. Doch woher kommt diese unbändige Beliebtheit? Hat er etwas, das die Konkurrenz bei sich vermissen lässt? Oder ist es das ausnehmend gute Preis-Leistungsverhältnis, das dem SUV immer wieder nachgesagt wird? Das möchten wir hier im Konfigurator-Test nachprüfen. Und nicht zuletzt der Frage nach: Wird der Nissan Qashqai auch 2020 wieder so gewaltig durchstarten können?  

Was haben wir also vor uns - mit diesem Crossover-SUV Nissan Qashqai? Allein seine Position innerhalb des Modellspektrums von Nissan sagt schon etwas über die Konzeption des Wagens aus. Hier wurde er zwischen dem Nissan Juke und Nissan X-Trail angesiedelt. Es wird deutlich: als kompaktes Crossover soll der Qashqai hier eine Zwischennische besetzen, von der aus ein anspruchsvoller Kreis individuell orientierter Kunden angesprochen werden soll. Wie gesagt: Sein enormer Verkaufserfolg gab dem Qashqai bislang recht. Doch nicht nur die Markt-Zahlen sprechen für ihn. Fünf Sterne im Euro-NCAP-Crashtest machen den Nissan Qashqai zu einem der sichersten SUV überhaupt.

Kann er aber auch bei Technik und Ausstattung überzeugen? Und was kostet ein gut bestückter Nissan Qashqai 2020 überhaupt? Wir wollen uns jetzt ein solches SUV konfigurieren und gehen zuerst zu den Motoren. 

Die Motoren für den Nissan Qashqai 2019 / 2020

Welche Motoren stehen dem Qashqai derzeit zur Verfügung? Mit acht Antrieben in vier Leistungsstufen präsentiert sich das Angebot hier angenehm übersichtlich. Generell erwarten wir uns für ein SUV dieser Größenordnung einen Allradantrieb, da ein betont abenteuerfreudiges Auftreten ja auch über entsprechende Fähigkeiten verfügen soll. Zur Wahl stehen uns dafür nur zwei der insgesamt drei 1.7 dCi-Diesel-Maschinen mit 96 kW/150 PS. Im Angebot der 1.3 DIC-T-Benziner sucht man Allradfähigkeit nämlich vergebens.

Foto: Nissan
Foto: Nissan

Die beiden genannten Allrad-Diesel sind im Motoren-Spektrum allerdings auch die teuersten Antriebe. Immerhin klafft zwischen der günstigsten Ausführung (mit 6-Gang-Schaltung) und dem kleinsten Benziner, dem 1.3 DIG-T mit 140 PS, eine Preisdifferenz von mehr als 10.300 Euro bei gerade einmal 10 PS Unterschied. Dagegen stellt der nicht ganz so kostspielige 1.3 DIG-T-Benzinmotor mit 160 Pferdestärken ein echtes Kraftpaket dar, aber eben ohne Allrad. Im Überblick bieten sich uns folgende Motor-Wahlmöglichkeiten:

Benzin:

  • 1.3 DIG-T: 103 kW/140 PS, Verbr.: 5,5 l/100 km, 6-Gang-Getriebe – ab 21.790 €
  • 1.3 DIG-T: 117 kW/160 PS, Verbr.: 5,5 l/100 km, 6-Gang-Getriebe – ab 28.205 €
  • 1.3 DIG-T: 117 kW/160 PS, Verbr.: 5,6 l/100 km, 7-Gang-DCT – ab 29.905 €

Diesel:

  • 1.5 dCi: 85 kW/115 PS, Verbr.: 4,1 l/100km, 6-Gang-Schaltgetriebe – ab 23.840 €
  • 1.5 dCi:  85 KW/115 PS, Verbr.: 4,1 l/ 100 km, 7-Gang-DCT – ab 29.905 €
  • 1.7 dCi: 110 kW/150 PS, Verbr.: 4,8 l/100km, 6-Gang-Schaltgetriebe – ab 30.105 €
  • 1.7 dCi ALL-MODE 4x4i (Allrad): 110 kW/150 PS, Verbr.: 5,2 l/100km, 6-Gang-Schaltgetriebe – ab 32.105 €
  • 1.7 dCi ALL-MODE 4x4i (Allrad): 110 kW/150 PS, Verbr.: 5,7 l/100km, Xtronic Automatik – ab 33.755 €
Anzeige

Unser Favorit mit 150 PS und Allrad

Wägt man zwischen Preis und Leistung ab, muss man sich erst einmal die Frage beantworten, welchem Auto-Typus man sich selbst zuordnet und was man sich im Alltag ehrlich leisten möchte. Kurz gesagt: Ist einem dies oder jenes etwas wert oder nicht? Klingt trivial, heißt aber konkret: Brauche ich eine bestimmte Motorisierung wirklich? Der PS-Fan wird schnell sagen können, was er möchte, genauso wie der Mittelgebirgsbewohner. Gerade Letzterer sollte aber nicht den Fehler machen, vorschnell den Allrader beiseite zu schieben. Dann kann es mit einem zwischen 1.375 und 1.740 kg schweren Wagen wie dem Qashqai im Winter erfahrungsgemäß recht schnell zu unerfreulichen Überraschungen kommen. Bei einem SUV natürlich umso peinlicher. Wir entscheiden uns also einmal mehr für einen Vierradantrieb. Leistung: 150 PS. Automatik? Muss nicht sein. Eine manuelle 6-Gang-Schaltung genügt uns vollends. Der entsprechende 1.7 dCi-Diesel schafft dann die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in recht angemessenen 9,5 Sekunden. Im Konfigurator liegen wir damit bei einem Start-Preis von 32.105 Euro für unseren Nissan Qashqai.

Nissan Qashqai-Ausstattungslinien 2019 / 2020

Ein Nissan Qashqai der Linie "Tekna". - Foto: Nissan
Ein Nissan Qashqai der Linie "Tekna". - Foto: Nissan

Nach der Wahl des Motors geht es im Konfigurator wie gewohnt weiter zu den Ausstattungslinien. In der Kategorie begegnen uns gängige Bezeichnungen wie "Acenta" oder "Tekna", die wir auch von anderen Modellen des japanischen Autobauers wie dem Nissan Juke oder dem Nissan Leaf her kennen. Nicht weniger als sechs Linien decken derzeit das serienmäßige Ausstattungsspektrum des Qashqai ab, und 2020 folgt noch ein üppig bestücktes Sondermodell namens Nissan Qashqai N-TEC. 

Die rangniedrigste Ausstattungslinie heißt "Visia" und bietet bereits überraschend viel in ihrer Serie. In der aufsteigenden Preisskala nehmen dementsprechend Umfang und Qualität der serienmäßigen Bestandteile schrittweise zu. Was wo drin ist, zeigt schon einmal im Wesentlichen folgender Überblick:

Nissan Qashqai "Visia" - ab 21.790 €         

Das Einstiegsmodell "Visia" verfügt über Klimaanlage mit Pollenfilter, DAB+ Empfang, einen Tempomaten (Speed Limiter), ein Multifunktionslenkrad, ein Fahrerinformationssystem mit 5 Zoll großem Farbdisplay, eine Klimaanlage mit Pollenfilter sowie elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel. Für ein hohes Maß an Sicherheit und Bedienbarkeit sorgt die verbaute Chassis Control Technologie (CCT) mit intelligenter Fahrkomfort-Regelung und der intelligenten Spurkontrolle. Für den Grundbedarf an digitaler Navigation lässt sich im Nissan Qashqai "Visia" mittels der serienmäßigen Bluetooth®-Schnittstelle das Mobiltelefon an das Infotainmentsystem koppeln. Das alles kann sich schon gut sehen lassen. Denn zu einem derartigen Preis ist eine gleichwertige Grundausstattung bei der Konkurrenz doch eher selten zu finden.

Anzeige

Nissan Qashqai "Acenta" - ab 26.155 €      

Die Ausstattungslinie "Acenta" baut auf "Visia" auf und verfügt außerdem über 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, Einparkhilfen an Front und Heck und das üppig bestückte Fahrerassistenz-Paket mit dem intelligenten autonomen Notbrems-Assistenten samt Fußgänger-Erkennung, dem intelligenten Spurhalte-Assistenten, dem Fernlicht-Assistenten und der Verkehrszeichenerkennung. Außerdem ist im Nissan Qashqai "Acenta" bereits eine Rückfahrkamera verbaut sowie ein hochwertiges Audio-System (AM/FM, RDS) mit 7 Zoll großem Farbdisplay und Touchscreen, Apple CarPlay® und Android Auto®, Spracherkennung für Audio und Smartphone sowie einer WIFI- und Bluetooth®-Schnittstelle für Mobiltelefone und Audio-Streaming. Und weil das alles noch nicht genug zu sein scheint, kommen noch die 2-Zonen-Klimaautomatik und ein automatisch abblendender Innenspiegel dazu. Keine Frage: Die Serienausstattung des Nissan Qashqai "Acenta" nimmt sich wirklich reichhaltig und nobel aus. 

Nissan Qashqai "N-Way" - ab 27.655 €            

Als Drittes die "N-Way"-Variante, die in der Reihenfolge der Ausstattungslinien seit einiger Zeit den Platz des ursprünglich dort angesiedelten Nissan Qashqai "N-Connecta" einnimmt. Letzterer ist preislich etwas nach oben gerückt. Im Fall von "N-Way" wird nun dezidiert mit einem Preisvorteil von 1.140 Euro gegenüber "Acenta" geworben, was der Linie eher den Charakter eines Sondermodells gibt. Konkret erweitert "N-Way" den Serienumfang des Qashqai noch um beheizbare Vordersitze, das NissanConnect-Navigationssystem, das Panorama-Glasdach und 18 Zoll große Leichtmetall-Felgen. Seitenscheiben und Heckscheibe sind verdunkelt. Ob wir das alles unbedingt brauchen, sei erst einmal dahingestellt.

Nissan Qashqai "N-Connecta" - ab 28.310 €

Nun also ein Klassiker unter den Ausstattungslinien des Nissan Qashqai, die Variante "N-Connecta". Sie ist in den vergangenen zwei Jahren preislich um 1.210 Euro angehoben worden. 18-Zoll-Leichtmetallfelgen gehören hier zur Serie, das Intelligent-Key-System und vor allem das NissanConnect-Navigationssystem inklusive intelligentem AROUND VIEW MONITOR für 360° Rundumsicht und integrierter Spracherkennung. Klar, dass der Nissan Qashqai "N-Connecta" bei einer solch satten Bestückung mittlerweile seine Fans gefunden hat.

Nissan Qashqai N-TEC (Sondermodell 2020) - ab 30.705 €

Das Sondermodell 2020, der Nissan Qashqai N-TEC, wirkt schon fast wie ein Premium-SUV. - Foto: Nissan
Das Sondermodell 2020, der Nissan Qashqai N-TEC, wirkt schon fast wie ein Premium-SUV. - Foto: Nissan

Die beiden folgenden Linien wirken wie ein Einschub in das gewohnte Muster der Ausstattungsanordnung. Der Eindruck täuscht auch nicht, schließlich sind Qashqai "N-TEC" und "N-Motion" zwei Sondereditionen, die für die Jahre 2019 ("N-Motion") und 2020 ("N-TEC") aufgelegt wurden. Auch ihr geringer Preisunterschied erklärt sich damit. 

Was hat nun der Nissan Qashqai N-TEC zu bieten, der dem Kunden einen Preisvorteil von 1.500 Euro gegenüber "N-Connecta" verspricht? Da sind zum einen die schwarzen Sitzbezüge in Alcantara-Leder und die Ambientebeleuchtung. Zum anderen Voll-LED-Scheinwerfer, 19-Zoll-Leichtmetallräder und diverse schwarze Design-Akzente. Schließlich der NISSAN SAFETY SHIELD sowie das neuentwickelte und teilautonome Fahrerassistenzsystem ProPILOT, dessen integrierter Stau-Assistent allerdings nur für Modelle mit Automatikschaltung verfügbar ist. Ansonsten ist dieses Feature ein weiterer großer Schritt des Quashqai zum endgültigen Hightech-SUV. Der ProPILOT ist auch in den beiden Top-Ausstattungslinien Nissan Qashqai "Tekna" und "Tekna+" serienmäßig verbaut.

Anzeige

Nissan Qashqai N-Motion (Sondermodell 2019) - ab 30.720 €

Nur ein paar wenige Worte zum Nissan Qashqai "N-Motion". Dieses Sondermodell wurde für das Jahr 2019 aufgelegt und ist mittlerweile durch "N-TEC" weitgehend abgelöst worden. Der Vollständigkeit halber sei es hier aber zumindest noch erwähnt, weil es auf dem Gebrauchtwagenmarkt teilweise ein gutes Schnäppchen abgibt. Zu seinem Serienumfang gehören unter anderem 19-Zoll-Leichtmetallfelgen, ein silberfarbener Unterfahrschutz, die Ambientebeleuchtung, Voll-LED-Scheinwerfer und das Infotainment-und Navigations-System NissanConnect mit 7-Zoll-Touchscreen. 

Nissan Qashqai "Tekna" - ab 31.110 €

"Tekna" baut auf der Ausstattungslinie "N-Connecta" auf und überbietet diese zudem noch mit serienmäßigen 19-Zoll-Leichtmetallfelgen, Voll-LED-Scheinwerfern und Teilledersitzen. Vor allem aber gehört, wie schon erwähnt, seit 2019 das Hightech-Fahrerassistenzsystem ProPILOT hier mit zur Serie und darüber hinaus noch der NISSAN SAFETY SHIELD für 360°-Sicherheit mit intelligenter Bewegungserkennung, dem intelligenten Einpark-Assistenten, Müdigkeitserkennung, Querverkehrs-Warner und dem Totwinkel-Assistenten.

Nissan Qashqai "Tekna+" - ab 35.210 €

Den Abschluss macht die Top-Ausstattung Nissan Qashqai "Tekna+". Darin in Serie enthalten sind das BOSE Soundsystem, die hochwertigen Nappaledersitze, der Fahrersitz mit Memory-Funktion, die beheizbare Frontscheibe und das Panorama-Glasdach. Mehr geht nicht, möchte man denken. Tatsächlich ist bei "Tekna+" gar keine zusätzliche Sonderausstattung mehr möglich. Alleine in der Kategorie "Zubehör" lassen sich noch die ein oder anderen optischen Details nachschärfen.

Unser Preis-Check mit dem Nissan Qashqai "Acenta"

Die Kostendifferenz zwischen den jeweiligen regulären Ausstattungslinien des Qashqai beträgt also beinahe immer gleich mehrere tausend Euro. Ebenso nachvollziehbar und übersichtlich ist die schrittweise Zunahme von Ausstattungsqualität und Umfang der Features. Mit unserem starken Wahl-Motor, dem 1.7 dCi mit Allrad, kommt die "Visia"-Basisausstattung ohnehin nicht infrage. Der Konfigurator setzt daher automatisch eins höher an, bei der "Acenta"-Variante. Wie oben wohl schon sehr deutlich wurde, kann bereits das Basismodell "Visia" durch seine vergleichsweise sehr gute Ausstattung überzeugen. Aber mit Parksensoren, Fahrerassistenz-Paket und 2-Zonen-Klimaautomatik lassen wir uns gerne noch in die nächsthöhere Liga heben. Probieren wir es einfach hiermit. Im Konfigurator stehen wir nun weiterhin unverändert bei einem Zwischen-Preis von 32.105 Euro. Wir werden gleich sehen, wie sich so ein Nissan Qashqai "Acenta" noch zusätzlich bestücken lässt. Auch im Außenauftritt kann man sich das Kompakt-SUV noch gut individuell zurechtschneidern.

Nissan Qashqai: Bilder-Strecke

Lackierungen und Farben

Dass der Nissan Qashqai "Acenta" - wie der Name schon vermuten lässt - auch optische Reize setzen will, spiegelt sich in den Wahlmöglichkeiten für die Lackierung wider. Elf Farben stehen im Angebot. Im Übrigen verhält es sich bei allen Ausstattungslinien des Qashqai so, im Gegensatz zum kleinen SUV-Geschwisterchen Nissan Juke, bei dem sich die farblichen Optionen mit aufsteigender Variantenfolge verringern.

Foto: Nissan
Foto: Nissan

Und was wird geboten? "Solid Red" kostet nichts. Zwar wäre es etwas überzogen, den Ton als Allerweltsfarbe zu bezeichnen, aber etwas mehr an Individualität und Selbstbewusstsein möchten wir unserem Nissan Qashqai schon gönnen. Das "New Red Metallic" für 600 Euro Aufpreis gibt da schon prompt mehr Stil und Würde, und wir wissen, dass sich Farben wie "Silver Metallic" (600 Euro) nach wie vor einer beinahe klassisch-zeitlosen Beliebtheit erfreuen. Allerdings geben wir uns ein bisschen frecher: "Ink Blue Metallic" zum Aufpreis von 600 Euro kann man sich gut vorstellen. Ein schlichtes "Pearl White" oder das "Vivid Blue Metallic" wirken wiederum etwas fad und kämen zudem um 250 Euro teurer. Nein, "Ink Blue Metallic" funktioniert gut, wirkt frisch und spritzig. Für andere mag das zuviel der Leuchtkraft sein, wir hingegen finden es gut.

Anzeige

Interieur

Die Polsterung ist bei unserem Nissan Qashqai "Acenta" recht nüchtern und nicht gerade extravagant in "Schwarz Stoff Acenta" gehalten. Nicht anders bei "N-Connecta". Erst ab "Tekna" wird die Auswahl breiter und in allen Belangen nobler - auch beim Preis. Monoform-Design-Sitze in schwarzem Teilleder sind darin Standard. Eine Aufwertung zu Premium-Nappaledersitzen kostet allerdings auch nicht eben wenig. 1.500 Euro ruft der Konfiguarator je ab, wenn man sich für eine der beiden Ausführungen, "Schwarz" oder "Deep Violet", entscheidet. 

Teure Aufwertung: Premium-Nappaledersitze im Design "Depp Violet". - Foto: Nissan
Teure Aufwertung: Premium-Nappaledersitze im Design "Depp Violet". - Foto: Nissan
Foto: Nissan

Für uns heißt das, wir müssen uns so oder so mit den Standard-Stoffbezügen in unserem Nissan Qashqai "Acenta" begnügen. Die Ausstattungslinie zu wechseln nur wegen einer besseren Polsterung, scheint für die allermeisten wohl ohnehin nicht infrage zu kommen. Wie dem auch sei: Geld ausgeben müssen wir hier jedenfalls nicht. Wir stehen nach wie vor bei einem Zwischenpreis von 32.705 Euro.

Zubehör und Sonderausstattung

Bei der Konfiguration ist uns das Angebot zur individuellen Stilentwicklung besonders wichtig. Im Prinzip entspricht das ja auch dem Eigenanspruch des SUV als Automobil mit ganz betont persönlicher Note. Beim Qashqai erscheinen die Möglichkeiten diesbezüglich in so übersichtlicher wie spärlicher Form. Nicht nur bei unserem Nissan Qashqai "Acenta", sondern auch bei den übrigen Linien. Der Konfigurator grenzt den Gestaltungsspielraum auf nur wenige Punkte ein. In unserem Fall stehen nur zwei größere Optionen zur Verfügung, wobei das "Winter-Paket" zunächst die Sitzheizung für vorne und die beheizbare Frontscheibe (Thermaclear) für 375 Euro mitbringt. 

Als zweites das Paket "NissanConnect Navigationssystem" zu einem Aufpreis von 750 Euro. Dieses umfasst folgende Einzelleistungen und -Bestandteile:

  • Navigationssystem mit TomTom® Services  inklusive Premium-Verkehrsinformationen
  • 5 Jahre kostenlose Kartenaktualisierung
  • Online POI Suche
  • 3D Kartendarstellung
  • integrierte Spracherkennung für die Navigationsfunktion
  • USB-Eingang an der zweiten Reihe

Die Entscheidung fällt uns leicht: Wir nehmen das Winter-Paket, da es doch einen nicht unerheblichen Mehrwert darstellt. Überteuert ist es zumindest nicht, jedenfalls verglichen mit den meisten Angeboten der Konkurrenz. 

Foto: Nissan
Foto: Nissan
Anzeige

Wir wollen uns auch das NissanConnect Navigationssystem leisten. Damit holen wir uns sozusagen gewisse Technikfinessen aus "N-Connecta" hinein in unseren Nissan Qashqai "Acenta" und heben das SUV durch den genannten Zusatzaufwand von 750 Euro, doch immerhin mit einem Ruck auf ein deutlich exklusiveres Niveau. Hingegen bleibt der NISSAN Savety Shield mit seinem 360°-Rundumschutz unweigerlich "N-Connecta" & Co. vorbehalten, ja wird ab dem Sondermodell Qashqai "N-WAY" sogar zur Serie.

Was wir etwas schade finden, ist, dass das BOSE® Premium-Audio-System für uns genauso wenig zur Wahl steht, denn diese ultimativen Soundanlagen-Features werden leider ebenfalls erst ab der "Tekna"-Variante als optionale Zusatzausstattung angeboten.

Den Bereich "Sonderausstattung" hätten wir damit also abgehakt. Mehr geht bei unserem Nissan Qashqai "Acenta" einfach nicht. Etwas irritierend ist das schon, wenn man bedenkt, dass bei direkten SUV-Marktrivalen wie BMW X1, Audi Q3 oder VW Tiguan sogar dutzende von Aufwertungsmöglichkeiten in den entsprechenden Konfigurator-Bereichen angeboten werden. Immerhin gibt es für den Qashqai "Acenta" noch einiges an Zubehör. Dabei lassen sich noch gewisse Akzente für das SUV setzen.

Noch im Jahr 2018 hatten wir bei unserem Nissan Qashqai-Preis-Test einen Zusatz namens "Crossover Stoßfänger-Styling-Element Front, Chrome matt" zurüsten können. Derartige Bestandteile lassen sich 2020 leider nicht mehr dazukonfigurieren. Die Zubehör-Liste beschränkt sich (momentan zumindest) lediglich auf die Bereiche "Anhängerkupplung", "Dachgepäck", "Fußmatten", "Multimedia-Halterungen" oder "Tritthilfen". Alleine die beiden Punkte "Sicherheitspakete" und "Nützliches im Innenraum" erscheinen uns interessant.

Ersterer aber entpuppt sich beim genaueren Hinsehen als eine recht nüchterne Auswahl an sachdienlichen Gegenständen wie Warnwesten, Warndreiecken oder kleineren Verstauhilfen. Und beim zweiten finden sich Aschenbecher, ein Kindertisch oder Sonnenblenden für die zweite Sitzreihe. Alles in allem also ziemlich nebensächlich. Kurzum: Wir wollen unsere Konfiguration nun doch beenden und blicken auf den Preis, auf den wir mit unserem Qashqai gekommen sind.

Anzeige

Fazit: Unser Nissan Qashqai 2020 - Preis-Test "bestanden"?

Ob der Nissan Qashqai einen Preis-Test "bestehen" kann oder nicht, hängt sicherlich von der Ausstattungslinie ab, mit der man ihn konfiguriert. Normalerweise ist es ja vor allem der Motor, der den Preis-Takt vorgibt. Doch nach unserem Check hier können wir sagen, dass beim Nissan Qashqai 2020 der Preis doch auch ganz erheblich der Linien-Wahl geschuldet. Der Grund dafür ist - erstens - der nicht ganz unbedeutende Kostenabstand zwischen den Modellvarianten und - zweitens - die Tatsache, dass der Qashqai-Konfigurator sehr wenige Möglichkeiten bietet, um das Wunsch-SUV mittels Sonderausstattung noch weiter aufzurüsten. Wir haben es hier quasi mit einem ganz gegenteiligen Fall wie bei Audi Q3, BMW X1 und so weiter zu tun, bei denen die jeweiligen Linien relativ wenig in Serie mitbringen, sich aber frei nach Belieben ausstatten lassen. Und das kostet natürlich entsprechend. Die Gefahr, sich bei einem Nissan Qashqai hier ebenfalls preislich zu verzetteln, ist sozusagen im Vornherein so gut wie ausgeschlossen.

Das Ergebnis: Unser persönlicher Nissan Qashqai "Acenta". - Bild: Screenshot Nissan-Konfigurator
Das Ergebnis: Unser persönlicher Nissan Qashqai "Acenta". - Bild: Screenshot Nissan-Konfigurator
Anzeige

Dennoch sind wir mit unserem Nissan Qashqai "Acenta" auf einem Preis-Ergebnis von 33.695 Euro gelandet - und liegen damit genau 11.905 Euro über dem absoluten Grundpreis. Das ist durchaus ein ziemlich großer Sprung, den wir da hingelegt haben. Wie erklärt sich das? Tatsächlich war es auch hier - wieder einmal - der Motor.

Beim Interieur war für unseren Qashqai nicht allzu viel möglich. - Bild: Screenshot Nissan-Konfigurator
Beim Interieur war für unseren Qashqai nicht allzu viel möglich. - Bild: Screenshot Nissan-Konfigurator

Die Antriebswahl ist auch beim Nissan Qashqai die bedeutendste Preis-Stellschraube. Alleine indem wir uns mit dem 150 PS starken 1.7 dCi mit 6-Gang-Schaltung für die noch günstigste der beiden angebotenen Allrad-Optionen entschieden haben, haben wir unser SUV mit einem Satz um 8.315 Euro nach oben gehievt. Kurzum: Wer einen neuen Qashqai mit Vierradantrieb haben will, muss mindestens mit derartigen Preis-Höhen rechnen. Und was ist mit der Wahl unserer Ausstattungslinie "Acenta"? Die hat uns wiederum gar nichts gekostet. Grund: Unser Wahl-Antrieb ist ohnehin erst ab dieser Stufe erhältlich.

Was ist noch dazugekommen? Eigentlich nicht mehr viel. Es waren auch fast keine Upgrades mehr möglich. Lässt man einmal die Lackierung "Ink Blue Metallic" (600 Euro) außen vor, sind uns mit "Winter-Paket" und NissanConnect-Navigationssystem lediglich 990 Euro Zusatzkosten entstanden. War wir dafür bekommen haben, war die Investition aber durchaus wert. Trotzdem ein nicht gerade spottgünstiger Endpreis, der uns da entstanden ist. Allerdings haben wir in unserem Qashqai nun viel von dem an Bord, wofür man bei anderen Herstellern gut und gerne ein paar tausend Euro extra drauflegen muss. Schnickschnack mussten wir keineswegs in Kauf nehmen. Insofern sind auch wir vom Nissan Qashqai 2020 ziemlich begeistert. Ob er noch immer das Zeug zum Bestseller hat? Ja, wir trauen es ihm zu!

Nissan Qashqai 2019 / 2020: Abmessungen

  • Länge x Breite x Höhe: 4.377–4.394 x 1.806 x 1.590–1.595 mm
  • Radstand: 2.646 mm
  • Lade-/Kofferraumvolumen: 430 – 1.585 l