Konfigurator-Test Mercedes CLA: Coupé oder Shooting Brake?

Beim Kauf eines Mercedes-Benz CLA kommt auf mehrere zentrale Dinge an. Zunächst ist da die Frage der Karosserieform: Coupé oder Shooting Brake? Dann ist da die Sache mit dem Motor. Hier stehen von gemächlichen 116 PS bis zur 421 PS einer AMG-Maschine verschiedenste Kraftstufen zur Auswahl. Und mit welcher Serienausstattung soll der CA vorfahren? Heißt: Welche Ausstattungsvariante empfiehlt sich besonders? Nicht zuletzt will der CLA mit Sonderausstattung bestückt werden. Viele Faktoren müssen hier also berücksichtigt werden. Und wie so oft können kleine Entscheidungen große Auswirkungen auf den Preis haben. Wir wollen Klarheit schaffen: Mit welchem Preis ist im Jahr 2022 bei einem ordentlich ausgestatteten Mercedes CLA wirklich zu rechnen? Dafür setzen wir uns im Konfigurator ein Budget von rund 50.000 Euro, das wir möglichst nicht überschreiten wollen. Kann das gelingen? Oder ist diese Preis-Grenze unrealistisch?

Coupé oder Shooting Brake? 

Der offensichtlichste Unterschied zwischen den beiden CLA-Fassungen ist natürlich das Heck – und insofern auch das Kofferraumvolumen. Mit 495 bis 505 Litern passen in den Shooting Brake durchschnittlich 55 Liter mehr als in das Coupé (450 bis 460 Liter). In Länge (4.688 mm) und Breite (1.830 mm) haben beide Versionen die gleichen Abmessungen. In der Höhe trennen Shooting Brake (1.442 mm) und Coupé (1.439) nur drei Millimeter. 

Das Motorenspektrum der beiden Fassungen ist so gut wie identisch. Für das CLA Coupé steht zusätzlich eine Allrad-Version des 163 PS-Benziners zur Verfügung, der CLA 200 4MATIC. Die Preise der beiden Karosserieformen lassen sich ansonsten sehr gut vergleichen. Den Basismotor stellt bei Coupé und Shooting Brake der 136 PS starke Benziner CLA 180. Für das Coupé werden dafür netto 28.220 Euro berechnet, beim Shooting Brake 28.840 Euro. Die Differenz beläuft sich also lediglich auf 620 Euro.

Allerdings bleibt der preisliche Abstand zwischen beiden Karosserieformen nicht durchgehend gleich. Der Top-Benziner kostet für das Coupé 57.975 Euro, während beim Shooting Brake 58.475 Euro anfallen. Unterschied: 500 Euro. Das gleiche gilt für den etwas schwächeren Benziner. Bei diesen zwei Spitzen-Motoren fällt der Preis-Unterschied zwischen Coupé und Shooting Brake also 120 Euro geringer aus als bei den "normalen" Motoren. 

Bei der Sonderausstattung gibt es sogar noch weniger Unterschiede. Einzige Ausnahme ist die EASY-PACK Heckklappe mit ihrer berührungslosen und vollautomatischen Öffungs- und Schießfunktion. Sie lässt sich nur für den CLA Shooting Brake zuwählen. 

Mercedes CLA Coupé und Shooting Brake unterscheiden sich also fast nur im Grundpreis und im Ladevolumen. Auf einen Nenner gebracht: Die 500 beziehungsweise 620 Euro mehr, die für den Shooting Brake verrechnet werden, bezahlt man im Grunde für die höhere Ladekapazität. Bei unserer Entscheidung gibt das Plus an Nutzwert letztlich den Ausschlag für den Shooting Brake.

Mercedes CLA Shooting Brake: Preis und Leistung der Motoren

Mercedes hält für den Shooting Brake eine ansehnliche Antriebspalette bereit. Die beiden zugfreudigen AMG-Maschinen haben wir eben schon angesprochen. Der Rest der Motoren präsentiert sich aber kaum weniger potent. Denn abgesehen vom 116 PS starken Basisdiesel schaffen alle Antriebe den Sprint von 0 auf 100 km/h unter zehn Sekunden – das teilweise sogar deutlich. Besonders spritzig präsentieren sich die 163 und 224 PS starken Benziner. Ihr Nachteil: Ein vergleichsweise hoher Spritbedarf. Als umso interessantere Alternative erscheint der Plug-in-Hybrid mit 218 PS, der beim CLA seit 2020 im Programm steht. Das Antriebsspektrum im Überblick:

Unser Favorit: Der Hybrid CLA 250e mit 218 PS

So verführerisch die brachiale Leistung des Top-Aggregats auch erscheint – der Shooting Brake startet damit erst ab 69.585,25 Euro. Zwar bietet der AMG-Antrieb auch exklusive Serienausstattung (siehe unten). Funktionalen Erweiterungen müssen trotzdem noch in Form von Sonderausstattung hinzugefügt werden. Wir müssten also noch eine ganze Menge Geld in die Hand nehmen, um unseren Kompakten auch in puncto Assistenz und Infotainment unseren Wünschen anzupassen. Der Preis kann sich dann schnell um weitere 8.000 bis 10.000 Euro steigern.

Aber auch die drei Benziner aus dem Mittelfeld bieten ordentliche Zugkraft, weisen aber ziemlich hohe Verbrauchswerte auf, die im Schnitt deutlich über sechs Liter pro 100 km liegen. Die Diesel kommen dagegen mit deutlich weniger Sprit aus. Das Verhältnis von Verbrauch und Kosten ist dem der Benziner genau entgegengesetzt: niedrigerer Treibstoffbedarf einerseits, höhere Grundpreise andererseits. In diesem Sinne scheint der Plug-in-Hybrid CLA 250e als goldener Mittelweg. Zieht man den derzeit gewährten Umweltbonus ab, beträgt der Grundpreis 40.513,55 Euro. Das sind sogar rund 2.900 Euro weniger als die 43.423,10 Euro, die für den 190-PS-Diesel fällig würden. Und dass der Spritbedarf des Hybrids deutlich moderater ist, muss nicht extra betont werden: Laut der offiziellen Mercedes-CLA-Preisliste fallen pro 100 km nur 1,0 bis 1,4 Liter Benzin an. Ein Wert von rund zwei Litern dürfte allerdings mehr der Realität entsprechen. Trotzdem sehr überzeugend. Das lässt sich auch über die Leistungsdaten sagen: Die Beschleunigung von Tempo 0 auf 100 klappt in 6,9 Sekunden, womit der Hybrid alle Diesel aus dem Feld schlägt und sich nur dem Top-Benziner CLA 250 und den AMG-Motoren geschlagen geben muss. Als Spitzengeschwindigkeit nennt Mercedes 235 km/h, als rein Elektrische Reichweite 58 bis 67 Kilometer. Insgesamt kann der Hybrid also in mehr als nur einer Hinsicht überzeugen, weshalb wir ihn im Konfigurator auswählen  und damit (abzüglich des Umweltbonus) bei einem Preis von 40.513,55 Euro starten. 

Basis, Progressive und AMG-Line: Die Ausstattungslinien

Wie vorhin schon angedeutet wurde, macht es in Sachen Serienausstattung durchaus einen Unterschied, für welchen Antrieb man sich entschieden hat. In Kombination mit einem der "normalen" Motoren werden wir beim CLA vor die Wahl zwischen drei Ausstattungslinien gestellt: Basismodell, die höherwertige Linie "Progressive" oder die Top-Ausstattung "AMG Line". Die PS-starken AMG-Maschinen kommen mit exklusiven Zusatzmerkmalen, die sich aber im Wesentlichen auf Design und Styling beschränken. Weil unser Hybrid ebenfalls in die Kategorie "Standardmotor" fällt, wollen wir uns die drei Ausstattungslinien genau ansehen. Der Vollständigkeit halber werden wir anschließend auch noch einen kurzen Blick auf die Serienbestückung der AMG-Modelle werfen.  

Basismodell: Der Standard-CLA

Jeder aktuelle Mercedes CLA hat bereits eine kleine Sammlung technischer Helferlein an Bord: den Aktiven Brems-Assistenten, den Aktiveren Spurhalte-Assistenten und den Geschwindigkeitslimit-Assistenten. Den Grundstock des Infotainments bildet das MBUX Multimediasystem mit Digitalradio-Empfang. Serienmäßig ist auch eine Direktlenkung verbaut, womit sich dank der variablen Lenkübersetzung scharfe Kurven besonders gut meistern lassen. Mit DYNAMIC SELECT kann die Charakteristik des CLA, also Motor, Getriebe, Fahrwerk oder Lenkung, per Knopfdruck auf unterschiedliche Modi eingestellt werden: ECO, Comfort oder Sport. Damit lässt sich außerdem der Spritverbrauch beeinflussen. Die Serienausstattung des CLA im Detail:

In dieser Form bietet der Mercedes-Benz CLA bereits deutlich mehr als viele andere Autos. Im Konfigurator-Bereichen "Exterieur", "Interieur" und "Extras" lässt sich freilich noch wesentlich mehr Sonderausstattung zubuchen, die einen Mercedes-typischen Preis fordert. Allerdings besteht die Möglichkeit, bei Felgen und Interieur gewisse Sparvorteile zu erzielen. Das gelingt mit der Wahl der nächsthöheren Ausstattungslinie "Progressive", die zwar mehr kostet, im Gegenzug aber mehr und noblere Serienextras und außerdem besagte Preisnachlässe mitbringt. 

Progressive: Mehr Schick für Interieur und Exterieur 

Für die Ausstattungsvariante Variante "Progressive" wird ein Aufpreis von 1.755,25 Euro abgerufen. Sie baut auf dem Basismodells auf und erweitert es um folgende Bestandteile:

So weit, so überschaubar. Selbst die um eine Nummer größeren Felgen können nicht grundlegend punkten, weil bereits die Serienräder des CLA recht schick daherkommen. Die Sitzbezüge in Ledernachbildung "ARTICO/Stoff Fléron schwarz" haben wir ohnehin bereits an Bord – ein Vorzug unserer Motorwahl, denn ohne Hybrid käme das Innere des CLA nur in schlichtem "Stoff Tandel". Gleiches gilt für die Komfortsitze, bei denen sich die Sitzflächen-Neigung verändern und auch verlängern lässt: In unserem Hybrid-CLA sind sie schon serienmäßig verbaut. Das alles wirkt sich allerdings nicht auf den Aufpreis von "Progressive" aus, heißt: Der serienmäßig erweiterte Sitzkomfort beim Hybrid-Modell bringt keine Preiserleichterungen. Auch für uns würde "Progressive" 1.755,25 Euro kosten und sich unterm Strich folglich weniger lohnen als in Kombination mit einem Benzin- oder Diesel-Motor.

Eine Stärke von "Progressive" liegt andererseits in den Preisvorteilen bei der Sonderausstattung. Ein Beispiel: Die 18 Zoll großen Leichtmetallräder im Vielspeichen-Design kosten für das Basismodell 714 Euro, für "Progressive" sind sie als kostenlose Alternative zu den Standardfelgen wählbar. Das Felgen-Angebot ist insgesamt umfangreicher. Denn während dem Basismodell insgesamt lediglich fünf Felgen-Typen zur Verfügung stehen, sind es bei "Progressive" sieben – darunter einer in 19 Zoll. Auf eines der beiden schlichten Stahl-Modelle trifft man hier nicht mehr. Das Angebot besteht nur noch aus ansehnlichen Leichtmetallrädern.

Auch Sportsitze, ein Head-up-Display oder die Multifunktions-Telefonie lassen sich hier zuwählen. Darüber hinaus eine hochwertige Dekors-Palette. Neben den Einzeloptionen steht ein breiteres Paket-Angebot zur Auswahl: Das Night-Paket mit einer Zusammenstellung aus schwarz-hochglänzenden Akzenten und dunkel getöntem Glas ab der B-Säule ist erst ab dieser Linie erhältlich. Ebenso die Leder-Pakete oder das Park-Paket mit 360°-Kamera.

Zusammengefasst lässt sich also sagen, dass "Progressive" einem zwar einen vierstelligen Aufpreis kostet, dafür aber mehr Serieninhalt, ein größeres Angebot an Sonderausstattung und manche Preisnachlässe geboten werden. Die letzten beiden Punkte betreffen jedoch nur das Styling. In den Bereichen Infotainment, Assistenz, Komfort und Connectivity stehen für "Progressive" eine ähnliche Anzahl an Optionen zur Verfügung wie für das Basismodell.  

AMG Line: Das Top-Modell

Mit 3.558,10 Euro deutlich teurer als das CLA-Basismodell ist die Top-Variante "AMG Line". Wie der Name vermuten lässt, gehören in dieser Linie einige Design-Extras des exklusiven AMG-Labels zur Serienausstattung. Doch nicht nur. Die Erweiterungen gegenüber dem Basismodell im Überblick:

Eine ganze Menge hochwertiger Bestandteile. Besonders erfreulich sind die serienmäßigen Sportsitze und das deutlich sportlichere Felgenmodell. Wie schon bei "Progressive" gilt auch hier die Devise, dass das Angebot der Sonderausstattung noch um ein gutes Stück breiter und nobler, aber auch etwas preisgünstiger angelegt ist. Ein 19 Zoll großes Felgenmodell (AMG Leichtmetallräder im Vielspeichen-Design) kann schon für 714 Euro geordert werden. Ein weiteres mit schwarzer Lackierung ist mit 1.130,50 Euro zwar recht hoch eingepreist, steht aber exklusiv nur für die "AMG Line" zur Auswahl. Ebenfalls nur für "AMG Line" angeboten werden das spezielle AMG-Leder-Paket und die Sportbremsanlage. Dass die Top-Variante auch Preisvorteile mit sich bringt, war zu erwarten: Das Fahrwerk mit adaptiver Verstelldämpfung etwa vergünstigt sich von 1.178,10 auf 737,80 Euro. Das Leder-Paket (als Voraussetzung für Leder-Sitzbezüge) von 1.654,10 auf 1.368,50 Euro. 

An der CLA-Variante "AMG Line" lassen sich also nicht nur die sportlich betonten, exklusiven Serienerweiterungen hervorheben. Ebenso kann die Noblesse hier deutlicher als bei den anderen beiden Varianten gesteigert werden. Auch das breitere Ausstattungsangebot und die Preisvorteile entschädigen für den recht hohen Aufpreis. Übertroffen wird diese reguläre Serienbestückung nur noch durch die schillernden Ausstattungen, die die beiden AMG-Motoren mitbringen. 

Serienausstattung(en) mit AMG-Motoren 

Die Wahl des Antriebs hat in diesen zwei Fällen deutliche Auswirkungen auf die Serienausstattungen. Sie bauen dabei auf der von "AMG Line" auf und machen einen weiteren großen Sprung nach oben. Was der CLA erhält, wenn sich entweder für den Mercedes-AMG CLA 35 (ab 55.067,25 Euro) oder den Mercedes-AMG CLA 45 S (ab 69.585,25 Euro) entschieden hat, wollen wir uns nun kurz im Überblick ansehen.

Allein diesen Auflistungen sieht man an, welchen Stellenwert der CLA mit diesen Motoren erhält. Mit unserer Preis-Grenze von 50.000 Euro haben wir hier allerdings keine Chance. Außerdem sollte man bedenken, dass selbst diese CLA-Modelle fast noch keine funktionalen Erweiterungen mitbringen. Verpasst man ihnen ein entsprechendes Upgrade, muss mit weiteren 5.000 bis 10.000 Euro gerechnet werden. 

Unsere Wahl-Ausstattung: "Progressive" oder "AMG Line"?

Da wir uns mit dem Hybrid anfangs für einen der "normalen" Motoren entschieden haben, scheiden die beiden AMG-Ausstattungen für uns aus. Die Frage ist daher, mit welcher der regulären Linien wir unseren Mercedes CLA Shooting Brake konfigurieren sollen. Sicherlich keine leichte Wahl. Das Basismodell scheidet für uns aus. Es ist zwar ordentlich bestückt, bietet aber im weiteren Verlauf nicht alle Möglichkeiten zur funktionalen Aufwertung und erst recht nicht in puncto Styling. Bei "Progressive" und "AMG Line" dagegen bleibt mehr Spielraum zur Individualisierung des CLA. Zudem bringen diese zwei Linien gewisse Preisvorteile mit. Es bleibt die Entscheidung darüber, ob wir 1.802,85 Euro mehr in die Hand nehmen und uns für AMG Line entscheiden sollen – oder doch besser Progressive nehmen. Weil AMG Line exklusive Extras wie die Sport-Pedalerie und weitere Außendesigns mitbringt, die sich für Progressive nicht zurüsten lassen, fällt unsere Wahl auf das Top-Modell. Damit nehmen wir 3.558,10 Euro auf unsere Rechnung und stehen im CLA-Konfigurator auf einem Preis von 44.071,65 Euro.

Exterieur und Interieur

Wir kommen zur Gestaltung des Außenauftritts. Wichtigster Punkt ist hier die Lackierung. Die Standardfarbe "nachtschwarz" ist kostenlos. Das sieht man ihr leider auch deutlich an. Viel attraktiver sind die Metallic-Farben, von denen uns sechs Optionen für jeweils 892,50 Euro angeboten werden. Vor allem die beiden MANUFAKTUR-Lacke "patagonienrot metallic" (1.130,50 Euro) und "mountaingrau magno" (2.201,50 Euro). Eine weitere interessante Möglichkeit: Das "sonnengelb uni" (249,90 Euro), das dem CLA einen flippigen Touch gibt. Eine auf das Coupé zugeschnittene Farbe? Wir finden, sie steht auch dem Shooting Brake äußerst gut. 

Night-Paket: Das optimale Exterieur-Upgrade?

Bei den Felgen erhalten wir mit AMG Line die genannten Preisnachlässe. Außerdem könnten wir im Konfigurator das Exterieur mit dem Night-Paket gleich "im Gesamtpaket" nachzuschärfen:  

Für 535,50 Euro lassen sich damit also gleich mehrere optische Akzente setzen. Bei den Felgen handelt es sich dabei im Grunde um das gleiche Modell wie in unserer AMG Line, mit dem Unterschied, dass die Speichen statt in "tremolitgrau" in nüchternem Schwarz gehalten sind. Hört sich banal an, bildet aber einen ausgezeichneten Kontrast zu unserer gelben Lackierung. Ebenso die anderen schwarzen Dekor-Details des Night-Pakets. Einzeln würden wir mit diesen Felgen auf 238 Euro Aufpreis kommen. Das Night-Paket kommt also in unseren Warenkorb. Macht 535,50 Euro. 

Interieur: Leder oder Ledernachbildung?

Achtung: Auch wenn die vier angebotenen Leder-Bezüge mit "0 €" oder "119 €" eingepreist sind, muss für alle diese Optionen zusätzlich das AMG Leder-Paket (1.368,50 Euro) sowie die Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer (345,10 Euro) mitgenommen werden. Und hätten wir die Sportsitze nicht schon serienmäßig mit an Bord, müssten wir diese teils noch dazuordern. Unsere Standard-Sitzbezüge in "Ledernachbildung ARTICO / Mikrofaser DINAMICA schwarz" sind zugegebenermaßen nicht so überzeugend. Und die Vordersitzheizung würden wir uns ohnehin dringend wünschen. Außerdem wäre das schwarze Leder eine tolle Entsprechung des gelb-schwarz kontrastierten Exterieurs. Also nehmen wir die 1.368,50 Euro für das Leder-Paket auf die Konfigurator-Rechnung. Eine sehr edle Aufwertung, die ihren Preis wert ist, wie wir finden. Weitere Kosten entstehen nicht mehr. Derzeit stehen wir im CLA-Konfigurator auf einem Preis von 46.570,65 Euro. Und das ohne Aufwertung im funktionalen Bereich. Auf eine Aufwertung der Zierelemente verzichten wir daher.

Sonderausstattung: Mehr Technik und Komfort 

Das Business-Paket (2.368,10 Euro) bietet, wie schon bei Mercedes GLC oder A-Klasse gesehen, einen lohnenswerten Verbund an hochwertigen Ausstattungen, der sich auch preislich lohnt:

Es fällt auf, dass hier auch die Vordersitzheizung dazugehört, die in unserer Konfiguration bereits enthalten ist. Das heißt: 345,10 Euro zieht uns der Konfigurator automatisch wieder von unserer Rechnung ab.  

Nicht alle Bestandteile des Business-Pakets lassen sich einzeln ordern. Daher lässt sich keine Einzelpreissumme berechnen. Drei Elemente finden sich indes auch anderweitig in der CLA-Preisliste: Der Aktive Park-Assistent mit PARKTRONIC kostet 803,25 Euro, die öfters schon genannte Vordersitzheizung 345,10 Euro. Der ganze Rest der Bestandteile findet sich auch im MBUX Advanced-Paket, das seinerseits 1.541,05 kostet. In Summe macht das genau 2.689,40 Euro. Und die Rechnung geht auf. Denn stellt man diese Summe dem Preis des Business-Pakets (2.368,10 Euro) gegenüber, ergibt das einen Preisvorteil von 321,30 Euro. Außerdem erhalten wir mit unserem Hybrid-Motor das Public Charging Paket (DAP) kostenlos dazu, bestehend aus Remote und Charging Services Plus (ein Jahr lang kostenfrei) und einem fünf Meter langen Ladekabel für Wallbox und öffentliche Ladestationen. 

Rechnet man das noch mit ein, ließe sich der tatsächliche Kostenvorteil sogar auf 725,90 Euro beziffern. Wir kommen somit günstig an nützliche Features: Der Park-Assistent, rangiert unseren CLA Shooting Brake halbautonom in enge Stellplatzlücken, mit der Smartphone Integration können wir unsere Handy-Funktionen über das Bordsystem nutzen. Und mit der Festplatten-Navigation haben wir außerdem ein hochwertiges stationäres Navigationssystem an Bord, das drei Jahre lang kostenlos ist und sich zu moderaten Bedingungen verlängern lässt –  dauerhaft (für derzeit 654,50 Euro).

Assistenten übernehmen Aufgaben des Fahralltags 

Das Fahrassistenz-Paket für 1.439,90 Euro setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:

Insgesamt bietet das Paket also eine komplette Rundum-Versorgung mit fast allen Hilfssystemen, die für den CLA möglich sind. Hinter der Bezeichnung "Aktiver Totwinkel-Assistent" etwa verbergen sich eine Ausstiegswarnfunktion und eine Fußgänger-Warnfunktion im Bereich von Zebrastreifen. Hier ahnen wir bereits, worum es bei dem Paket insgesamt geht: die Automatisierung vieler bislang alltäglicher Aufgaben wie Achtgeben, Abstand halten, Brems- oder Lenkaktivitäten. So sorgt der Lenk-Assistent auch für die richtige Einordnung in eine Rettungsgasse und kann den CLA bei einem Notfall sogar kontrolliert zum Stillstand bringen (Nothalt-Assistent). Wenn man unbeabsichtigt eine durchgezogene Linie auf der Autobahn überfährt, reagiert der Spurhalte-Assistent mit einer Warn-Vibration. Hier fällt uns ein anderer Punkt auf: Dieses Hilfssystem haben wir bereits serienmäßig an Bord. Genauso wie den Brems-Assistenten (s. oben). Das relativiert den Preis natürlich. Zugegeben, der Nothalt-Assistent mit seiner SOS-Funktion ist durchaus sinnvoll. Leider lässt er nicht einzeln auswählen. Fast alle anderen Hilfssysteme erachten wir als nicht essentiell und passen dementsprechend.

Abrundung mit Einzelelementen

Nicht missen wollen wir dagegen den Adaptiven Fernlicht-Assistenten, der das Auf- und Abblenden der Fahrbahnausleuchtung und die Leuchtweitenregelung für uns übernimmt. 214,20 Euro werden dafür aufgerufen, ein Preis, der sich aber beim Anklicken im Konfigurator sofort um weitere 987,70 Euro erhöht, weil hierfür die LED High Performance-Scheinwerfer vorausgesetzt werden. Wir hätten die Scheinwerfer ohnehin gerne mitgenommen. Sie sparen Energie, bieten eine für das Auge angenehmere Ausleuchtung und werten dazu das Äußere des CLA auf. 

An dieser Stelle stehen wir bereits bei 49.795,55 Euro. Unser Ziel war und ist eigentlich, die 50.000-Euro-Marke möglichst nicht oder nur wenig zu überschreiten. Doch angesichts der wahren Fülle an modernen Features, die uns der Mercedes-CLA-Konfigurator anbietet, würden wir uns zumindest gerne noch etwas umsehen. 

So spannend wie innovativ ist der MBUX Interieur-Assistent. Es genügen nur Hand- und Armbewegungen, um dem Bordsystem des CLA ohne jegliche Berührung von Instrumenten und Touchpads Befehle zu erteilen. Der Konfigurator nennt uns dafür einen Preis von nur 357 Euro. Doch auch hier wartet eine Elemente- beziehungsweise Preis-Koppelung auf uns: Wir müssten zugleich auf das MBUX High-End-Paket aufwerten, was wiederum weitere 1.309 Euro Aufpreis kostet. Darin enthalten ist zwar auch das Volldigitale Instrumenten-Display, das nicht nur wegen seines 10,25 Zoll messenden Instrumenten-Displays unserem CLA-Innenraum gehörig aufwerten würde. Wir nehmen stattdessen das Advanced Soundsystem in den Blick. Für 368,90 Euro erhalten wir ein ziemlich dickes Upgrade unseren Infotainmentsystems auf zehn Lautsprecher mit 225 Watt Systemleistung und einer glasklaren Klangkulisse. Übertroffen würde es nur noch vom Burmester Surround-Soundsystem mit zwölf Lautsprechern und 590 Watt Gesamtleistung. Doch einen Preis von 862,75 Euro ist uns dieser Spaß nicht wert. An dieser Stelle ziehen wir einen Schlussstrich. Bei welchem Preis sind wir letztlich angelangt?

Fazit: Ein Mercedes CLA zum Spitzenpreis?

Der Mercedes-Konfigurator zeigt einen Gesamt-Preis von 50.164,45 Euro für unseren CLA Shooting Brake. Unser Budget-Ziel haben wir damit also fast haargenau getroffen. Fast vier Fünftel des Preises, 40.513,55 Euro, entfallen dabei auf den Motor, den Plug-in-Hybrid CLA 250e, der uns von allen Antrieben am meisten überzeugen konnte: Er ist sehr sparsam, aber zugleich leistungsstark und sehr zugfreudig. Nur der Top-Benziner CLA 250 ist rasanter unterwegs. Allerdings auch weitaus spritdurstiger. Die teuren AMG-Motoren haben wir beiseitegelassen. Sie hätten uns zwar auch das serienmäßige Top-Styling beschert, aber die Einstiegspreise und vor allem die Verbrauchswerte übertreffen unsere persönlichen Anforderungen ziemlich weit. Außerdem legten wir das Hauptaugenmerk nicht auf das Styling, sondern auf die Bestückung mit funktionalen Fähigkeiten. 

Die Top-Ausstattungsliste des CLA Shooting Brake, die AMG Line, kostet zwar 3.558,10 Euro extra, war uns den Preis aber durchaus wert. Begeistert hat uns dabei vor allem das sportlich-dynamische Auftreten, das Styling-Extras zu verdanken ist, die sich in keiner anderen Linie finden und die sich auch später nicht als Sonderausstattung zubuchen lassen. Zudem ersparen uns damit das Felgen-Upgrade, da die 18-Zoll-AMG-Leichtmetallräder im 5-Speichen-Design dem CLA außerordentlich gut stehen. Passend dazu fanden wir die flippige Lackierung "sonnengelb uni", die mit 249,90 Euro sogar eine der günstigsten Optionen stellt. Hervorragend abrunden lässt sich die Gesamtkomposition mit dem Night-Paket. Es unterstreicht die Optik des CLA noch gekonnt mit einer Reihe schwarzer Hochglanzelemente. Ein fantastischer Kontrast zum frechen Gelb des Lacks, wie wir finden. 535,50 Euro sind dafür nicht überzogen. 

Für den Innenraum haben wir uns für das schwarze Lederpaket entschieden. Es bildet eine perfekte Fortsetzung der edlen Außenakzente im Interieur. Zu den 1.368,50 Euro sind zunächst weitere 345,10 Euro für die Vordersitzheizung dazugekommen. Weil diese auch ein Bestandteil des Business-Pakets ist, würde der Betrag letztlich wieder von unserer Rechnung abgebucht, dafür aber die 2.368,10 Euro für das Paket selbst. Es brachte uns nicht nur eine Menge an funktionalen Erweiterungen in den CLA, wir konnten damit auch einen Sparvorteil von 321,30 Euro erzielen und erhielten darüber hinaus noch das Public Charging Paket (DAP) kostenlos dazu. Auf den Adaptiven Fernlicht-Assistenten (214,20 Euro) wollten wir außerdem nicht verzichten. Als Voraussetzung hierfür mussten wir die LED High Performance-Scheinwerfer für 987,70 Euro mitnehmen – wobei "mussten" etwas übertrieben ist, da sie wir ohnehin gern zugebucht hätten. Diese Preiskoppelung war für uns somit kein Problem. Am Ende kam dann noch das Advanced Soundsystem für 368,90 Euro mit auf die Rechnung, womit wir unsere selbstgesetzte Kosten-Grenze nur ganz leicht überschritten. 

Unser Preis-Ziel haben wir also getroffen. Und dafür einen leistungsstarken, optisch perfekten und technisch grundsoliden Mercedes-Benz CLA Shooting Brake erhalten, einen echten Blickfang. Andererseits sind wir 9.650,90 Euro über unserem Einstiegspreis gelandet. Diese Höhe an Zusatzkosten war zu erwarten. Sie machen nur rund ein Fünftel des Gesamtpreises aus, was sich im Vergleich zu anderen Premium-Marken in einem recht vernünftigen Rahmen hält. Wer seinen CLA noch exklusiver ausstatten will, findet im Konfigurator ein hochwertiges Angebot für eine weitere Hochrüstung.