Auch wenn in der Automobilbranche die Abkehr von voluminösen, Hubraum-mächtigen Motoren hin zu sparsamen Aggregaten angesagt ist: Groß dimensionierte Fahrzeuge erfreuen sich weiter einer großen Popularität. Der US-Autokonzern Ford erweitert sein Angebot in diesem Segment und bringt einen neuen Vertreter der Modellreihe Explorer an den Start. Diese SUV-Neuheit wird im Gegensatz zu vielen anderen Modellen des US-Autobauers, die es hauptsächlich im Heimatmarkt gibt, auch den Weg nach Europa schaffen und sich an die Spitze der hiesigen SUV-Angebotspalette von Ford setzen. An der Spitze der SUV-Verkaufsstatistik in den USA ist der Ford Explorer indes schon seit Jahren: Er ist nichts weniger als Amerikas meistverkauftes SUV aller Zeiten.
18 Jahre lang wurde das SUV, das eigentlich schon eher ein richtiger Geländewagen ist, von Ford hierzulande nicht mehr angeboten. Wenn im Sommer 2019 die insgesamt sechste Generation des Offroad-Klassikers ihren Marktstart feiert, kommt wenig später eine bestimmte Ausführung auch in die deutschen Showrooms: der Ford Explorer als Plug-in-Hybrid. Der rustikale Urvater ist mittlerweile schon in die Annalen der Automobilgeschichte eingegangen, nicht zuletzt als Tour-Fahrzeug im "Jurassic Park". Die Premiere des neuen Ford Explorer 2019 fand auf der Detroit Auto Show im Januar statt, die Ankunft der 5,05 Meter langen Neuheit in Europa ist für das vierte Quartal dieses Jahres terminiert. Mit seiner stattlichen Länge nimmt der Ford Explorer den Spitzenplatz der Ford-SUV-Modelle ein. Und auch seine Breite ist stattlich - mit ausgeklappten Außenspiegeln beträgt diese 2,28 m.
Nicht nur hinsichtlich der Abmessungen nimmt es der Offroader mit Europas SUV-Größen auf: Auch bezüglich Preis und Ausstattung dürfte der Ford Explorer für die arrivierte Premium-Riege wie Audi Q7 / E-Tron, Mercedes GLS / EQC, VW Touareg, Range Rover oder BMW X5 und X7 ein ernstzunehmender Konkurrent sein. Mit seinem Hybrid-Antrieb nimmt der Ford Explorer zudem auch Fahrzeuge wie den Toyota RAV4 ins Visier. Der Japaner ist ebenfalls eine traditionsreiche Modellreihe in Neuauflage und als Hybrid erhältlich. Die Produktion der markanten Ford-Neuheit erfolgt übrigens im US-Werk Chicago.
Ford Explorer, Modelljahr 2020: 450 PS, 840 Nm und intelligenter Allradantrieb
Während es den Ford Explorer (offiziell ein Modelljahr 2020) auf dem nordamerikanischen Markt in verschiedenen Motorvarianten zu kaufen geben wird, wird der Explorer in Europa zunächst ausschließlich als Plug-in-Hybrid (PHEV) erscheinen. Kein Wunder, nirgends wird die Schadstoff-Debatte so energisch geführt, wie auf unserem Kontinent. Dazu kommt: Nur als Teilzeit-Stromer besitzt das Schwergewicht (rund 2,5 Tonnen) wohl die Möglichkeit, hiesige Grenzwerte im Rahmen der ab 2021 gültigen Euro-6d-Norm einzuhalten.
In diesem Zusammenhang ist natürlich auch die Frage nach dem Verbrauch bedeutend: Mit 3,4 Liter Benzin auf 100 Kilometer wirkt jener Wert erstaunlich niedrig für ein derart großes Modell. Die CO2-Emissionen? 78 g/km. Letztlich bleibt jedoch abzuwarten, inwieweit die Verbrauchswerte im realen Zyklus nach oben wandern. Zum Vergleich: Eine weitere SUV-Neuheit des Herstellers, der aktuelle Ford Kuga, verbraucht als Hybrid laut Norm gerade mal 1,2 Liter/100 km. Der kompakte Hochsitzer besitzt allerdings ein deutlich geringeres Gewicht als der Explorer. Der 3-Liter-V6-Eco-Boost-Motor des neuen Ford-SUV Explorer besitzt eine Leistung von 350 PS. Zusammen mit dem Elektromotor (74 kW/100 PS) ergibt sich bei dem Full-Size-SUV eine Systemleistung von stolzen 450 PS. Weitere imposante Merkmale der Leistungs-Charakteristik ergeben sich aus dem Drehmoment von 840 Newtonmetern und der 10-Gang-Automatik, welche im 2019er Ford Explorer zum Einsatz kommt. Der intelligente Allradantrieb treibt bei ausreichender Traktion nur die Hinterachse an. Wird diese schlechter, wird auch die Vorderachse mit angetrieben. Was die elektrische Energie betrifft, wird Flexibilität ebenfalls großgeschrieben: Beim Hybrid-Explorer können Fahrer wählen, in welcher Dosierung die Akku-Leistung abgerufen wird. Dafür bietet die Elektronik des Geländewagens verschiedene Lösungen an, welche den Stromverbrauch beeinflussen. Diese Daten werden neben weiteren auf einem imposanten 12,3-Zoll-Display im Fahrer-Sichtfeld dargestellt. Wie hoch ist die elektrische Reichweite des Ford Explorer? Diese wird mit 40 Kilometern angegeben.
Sie wollen einen Ford Explorer kaufen? Dieser Preis wird fällig
Im Innenraum der neuen Ford-Explorer-Generation finden bis zu sieben Personen Platz, verteilt auf drei Sitzreihen. Praktisch: Die beiden hintersten Sitze lassen sich bei Bedarf elektrisch umlegen und bilden dann eine ebene Ladefläche. Das Gepäckraumvolumen des Ford-SUVs beträgt insgesamt beträchtliche 2.274 Liter. Die Tauglichkeit als Familienauto kann dem Ford Explorer dank dieser Variabilität also durchaus bescheinigt werden. Auch technologisch hat der amerikanische Nobel-Offroader einiges zu bieten: Eine umfangreiche Sicherheitsausstattung ist beim neuen Explorer, Jahrgang 2019, von Haus aus mit an Bord. Die Assistenzsysteme sind wie beim Ford Kuga der nächsten Generation unter der Bezeichnung „Ford Co-Pilot360“ gebündelt. Dazu gehören ein Abstands-Tempomat mit Stop-and-Go-Funktion, ein Parkassistent, die Notbremsfunktion sowie Spurhalte- und Ausweichassistent mit gezielter Lenkunterstützung. Und welche Kosten werden fällig, wenn man den Ford Explorer als Neuwagen kaufen möchte? In Europa beginnt das Preisspektrum bei rund 74.000 Euro, wie das Unternehmen mitteilte.
Bei den Ausstattungsvarianten werden in Deutschland zwei verschiedene Versionen verfügbar sein: Wer es sportlich bevorzugt, kann den Ford Explorer in der ST-Line bestellen. Hier kommt ein schwarz glänzender Kühlergrill zum Einsatz, neben bestimmten Applikationen für die Dachreling und die Türverkleidungen. Innen sind rote Akzente gesetzt, ein unten abgeflachtes Sportlenkrad sowie Elemente aus Carbon sind verbaut. Alternativ steht die luxuriösere Platinum-Ausführung zur Verfügung, bei der im Explorer-Innenraum Echtholz das Ambiente prägt. Serienmäßig kommt zudem ein 10,1-Zoll-Touchscreen zum Einsatz, beim Explorer ST-Line ist das Display lediglich acht Zoll groß. Bei der Konnektivität sorgt indes serienmäßig die Tatsache für Freude, dass der Ford Explorer ein Connect-Modem („FordPass“) bietet: es verwandelt den großen Edel-Offroader in einen rollenden WLAN-Hotspot. Außen sind bei den Ausstattungslinien übrigens noch der Kühlergrill und die Dachreling mit einem jeweils anderen Design versehen, gleiches trifft auf die Felgen zu: Für den Ford Explorer „ST-Line“ erhalten diese eine schwarze, maschinell bearbeitete Oberfläche, die Explorer-„Platinum“-Modelle zeichnen sich durch ein mattschwarzes Finish aus. In beiden Fällen sind beim Explorer Plug-In-Hybrid Leichtmetallräder in 20 Zoll verbaut.