Seitenansicht des Audi A2
Foto: Audi

Das Comeback des Alu-Zwergs

Der Audi A2 als Gebrauchtwagen im Test

Neu wollte den Audi A2 keiner haben - gebraucht erzielt er Spitzenpreise. Was ist das Geheimnis dieser späten Liebe?

Wie ein VW nur schicker –  diese Kombination sind die Kunden von Audi gewohnt. Und dafür zahlen sie dann auch ein wenig mehr. Der Audi A2 ist aber nicht sonderlich schick und kostete trotzdem mindestens 16.350 Euro. Kein Wunder, dass die Produktion 2005 mangels Nachfrage eingestellt wurde und Audi bis heute keinen Nachfolger präsentiert hat.

Aber Schönheit ist ja bekanntlich vergänglich. Deswegen zählen auf dem Gebrauchtwagenmarkt eher die bleibenden Werte. Und da hat der Audi A2 so einiges zu bieten. 

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Karosserie und Innenraum: die Paradedisziplinen des Audi A2

Für den Audi A2 spricht zunächst die – auditypisch – gute Verarbeitung. Darüber hinaus hat seine etwas eigenartige Figur, die oft belächelt wurde, eben auch ihre Vorzüge: Mit 3,80 Länge kommt er nämlich in fast jede Parklücke und bietet im äußerst variablen Innenraum trotzdem jede Menge Platz. Sein Kofferraumvolumen (390 Liter) reicht sogar fast an den Golf heran. 

Schwachstellen und Pannenstatistik

Im „TÜV Report 2013“ erscheint der gebrauchte Audi A2 als Geheimtipp. Und auch in der Pannenstatistik des ADAC lag er schon oft auf einem Spitzenplatz. Rost gibt es dank der berühmten Alu-Karosserie – zumindest bei unfallfreien Exemplaren – sowieso nicht. 

Die Mängelliste ist denn auch entsprechend kurz: Die hinteren Trommelbremsen gelten beim A2 als Schwachpunkt, im Baujahr 2000 gab es einige defekte Zündspulen und die Diesel der Jahrgänge 2001 & 2002 neigen zu Problemen mit dem Turboschlauch.

Extrem sparsam? Die Motoren des Audi A2 als Gebrauchtwagen

Die berühmteste Motorisierung des Audi A2 ist sicher die "3-Liter-Version", ein Turbodiesel mit 1.2 Litern Hubraum. Er machte den A2 zum ersten viertürigen Auto mit 3 Litern Verbrauch – dafür leistet er aber auch gerade einmal 61 PS. Außerdem ist die hydraulische Kupplungs- und Schaltungsmimik recht reparaturanfällig. Darüber hinaus war der 3-Liter-A2 natürlich ein Auto für Vielfahrer, d.h. die meisten Exemplare dürften die 200.000 Kilometermarke inzwischen überschritten haben.

Weniger radikal und trotzdem sehr sparsam ist die 1,4 Liter große Dieselvariante mit 75 PS. Hier ist in puncto Verbrauch immerhin noch eine 4 vor dem Komma möglich – und das ist ja auch nicht schlecht. Allerdings ist dieser Motor ein Anachronismus im sonst so zukunftsweisenden A2 - mit seinen drei Zylindern bollert er so lautstark wie ein alter Traktor. 

Die allermeisten A2 sind aber sowieso mit Benzin unterwegs. Am beliebstesten war der 1,4 Liter-16V, der seinerzeit auch im Golf verbaut wurde. Der gilt auch als äußerst robust, seine einzige Schwachstelle ist sein Ölverbrauch, da muss man ab und an mal "nachkippen". Ab 2002 gab es dann auch einen 1.6 FSI - aber der will Super plus, was mit der Idee des A2 als "Vernunftauto" nicht so einfach zu vereinbaren ist. Und er hat Probleme mit dem Schaltsaugrohr.    

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Fazit zum Audi-A2-Gebrauchtwagenkauf: Lohnt es sich?

Wenn der Tacho dann noch diesseits der 100.000 stehen soll, muss man für einen A2 auch nach knapp 12 Jahren immer noch ca. 7.000 Euro auf den Tisch legen. Aber wenn man bei einem Kleinwagen von „unkaputtbar“ spricht, meint man sicher den Audi A2. Dazu kommt die Fähigkeit, vier Erwachsene mit 3 - 6 Litern Kraftstoff über 100 Kilometer weit zu befördern. Bei einem entsprechenden Anforderungsprofil kann sich ein Gebrauchter A2 also recht schnell rechnen.